Vom Lobgesang der Sonne zum „Danse macabre“

Ach, Ben, welche Worte bleiben noch? Welche Hoffnungen und welche Illusionen? Alle Welt hing an Ihren Lippen, voller Erwartung, dass Sie uns normalem Fußvolk beweisen, welch göttliches Wesen Sie sind, welche Magie Sie auszulösen vermögen. Und dann? Nichts! Gar nichts! Alles bleibt so wie es ist! Oder nein, eigentlich bleibt es nicht so wie es ist – es wird noch viel schlimmer! Aber das „Schöne“ ist, dass Ihre Worte sich viel liebevoller und fürsorglicher anhören und viele Menschen immer noch fest daran glauben, dass diese Gelddruckorgien wirklich zu dem führen, was Sie nicht müde werden (dürfen), zu versprechen. Und leider gibt es eine Vielzahl von Fans der kruden Theorien, die Ihnen zur Verschreibung der tödlichen Medizin nur allzu gern den Rezeptblock reichen.

Seit Übernahme des englischen Zentralbanksystems und der Vollendung durch die Implementierung der amerikanischen Notenbank, die in diesem Jahr ihr einhundertjähriges Bestehen „feiert“, hat sich unser Geld zuverlässig in Richtung „Nullwert“ entwickelt. Es grenzt an ein Wunder, dass es überhaupt bis heute „durchgehalten“ hat. Das ist wohl auch der Grund dafür, dass moralisch integre Menschen seit Jahren davon sprechen und schreiben, dass sie einen „Crash“ des Systems erwarten. Welcher Mensch, der noch einen einigermaßen gesunden Menschenverstand hat, konnte bis vor gar noch nicht so langer Zeit glauben, dass unsere Regierungen in ihrem Bestreben Ihre Haut zu retten derartig dreist vorgehen würden?

Wir haben geglaubt, wir leben in einer echten Demokratie und Demokratien sollen ja per se gut und gerecht sein. In unserer moralischen Überlegenheit waren wir davon überzeugt, dass wir zu intelligent sind, um uns von Diktatoren beherrschen zu lassen. Wir waren unendlich stolz darauf, dass wir in der „besseren“ Welt leben und haben uns so bequatschen und für blöd verkaufen lassen.

Dieser Glaube ließ uns blind werden und gnadenlos unvorsichtig; er hat zugelassen, dass nicht nur ein gigantisches Zentral- und Geschäftsbankenkartell mit Hilfe demokratisch legitimierter Volksvertreter entstehen konnte, welches schon seit Anbeginn gegen jegliche Rechtsprinzipien verstößt sondern auch ein EU-Moloch, das kein Maß und vor allem keine Moral kennt. Wir konnten und wollten jedoch auch gar nicht sehen, wohin uns der blinde Glaube an „Übermenschen“ führt – ging es uns doch schließlich gut!

Bei meinem Streifzug durch das Internet bin ich auf einen Artikel gestoßen, in dem  der Autor zunächst einmal betont, dass er Student vier verschiedener Universitäten war und daraus selbstverständlich folgend ein ganz toller Hecht ist, um dann als Beweis seiner enormen Intelligenz sinngemäß schreibt, dass die amerikanische Notenbank den „Fehler von 1937 zum Glück (noch) nicht wiederholt“!  Du liebe Güte, da möchte man dem Guten doch glatt wünschen, dass er um jegliche Universitäten besser einen großen Bogen gemacht hätte. Was auch immer man ihm da beigebracht hat, die selbstständige Ergründung der Realität wäre sinnvoller und besser gewesen und hätte seinen Lesern wenigstens das Hirn nicht vernebelt.

Ben Bernanke behält sein 85-Milliarden-DollarproMonat-ich-bin-Gott-Programm bei; soll er! Es spielt fast keine Rolle mehr; nach normalen Maßstäben waren die westlichen Staaten schon vor Jahren bankrott. Nur, weil ich meinen Dispo erhöhe, werde ich nicht reicher! Mehr Geld ohne dahinter steckende sinnvolle Investitionen nutzen gar nichts, sinnloser Konsum nutzt gar nichts, da kann der gute Ben und seine Helfeshelfer, die ihm Schmiere stehen bei dem Ausverkauf menschlicher Seelen, noch so viel reden.

Ökonomische Gesetze lassen sich nicht außer Kraft  setzen, auch nicht von sich selbst überschätzenden Phantasten. Wieder einmal hört man an fast jeder Ecke, dass die Immobilienbranche uns aus dem Sumpf der Schande ziehen wird. Dabei basiert nahezu jedes Bauvorhaben und jede Investition in Beton auf Kredit, also auf Schulden. Ob das wohl ein besonders probates Mittel ist, um eine Schuldenkrise irgendwann zu lösen? Wachstum auf Kredit zur Lösung unseres Überschuldungsproblems?

Die Politik brüllt nach staatlichen Eingriffen zur Eindämmung der von ihr selbst in Auftrag gegebenen Katastrophen. Aus deren Sicht kann ich dieses Gebrüll ja durchaus verstehen, denn wie sonst sollte es gerechtfertigt sein, dass wir angeblich immer mehr Abgeordnete brauchen, die gleichzeitig fordern, dass deren Aufgaben nach Brüssel abgegeben werden? Dass niemand von diesen Herrschaften an dem Ast sägt auf dem er sitzt, ist nachvollziehbar. Aber warum machen wir das mit? Gerade die Landesbanken, die unter staatlicher Kontrolle stehen, haben sich nun wahrlich nicht mit Ruhm bekleckert – später war nur noch die Frage offen, wer am dämlichsten gewesen ist.

Die Vorstellung der Staat könnte durch Gesetze, Verordnungen und Regulierungen allgemeingültige ökonomische Gesetze außer Kraft setzen, ist ein fundamentaler Irrtum. Diese Quacksalberei führt zu Verwerfungen, Konflikten und immer wieder entstehenden Wirtschaftskrisen, trotzdem ist er ein Grundbestandteil der herrschenden Staats- und Volkswirtschaftslehre.

Besonders Ludwig von Mises hat schon vor nahezu einhundert Jahren bewiesen, dass in einer Wirtschaftskrise nicht „der Markt“ versagt. Er setzt sich eben einfach gegen Verzerrungen, den Resultaten massiver Manipulationen und drastischer Interventionen durch. Nicht „das System“ versagt im eigentlichen Sinne, es bringt lediglich das hervor, was darin an Verwerfungen angelegt ist.

Der unserem Geldsystem (fälschlicherweise als Kapitalismus bezeichnet) zugrundeliegende permanente Verstoß von Rechtsprinzipien, die im römischen Recht durchaus noch zu finden waren, ist uns schon längst auf die Füße gefallen. Würde der ständige Rechtsbruch nicht inzwischen zum guten Ton gehören, hätten wir den Offenbarungseid schon lange leisten müssen. Aber wir haben uns von einem Wohlstandsstaat, der zu einem großen Teil auf Schulden basiert, blenden lassen.

Ich weiß, dass jetzt einige entrüstet entgegnen werden, dass wir uns unseren Wohlstand erarbeitet haben. Dies mag bis in die Siebziger Jahre hinein auch in gewissen Teilen stimmen, danach verfällt das sorgfältig zusammengezimmerte Gebäude allerdings in seine traurigen Bestandteile. So langsam wird offenbar, mit welchen Mitteln auf Treibsand gebaut wurde und die Drehungen des Totentanzes werden immer schneller.

Der demokratische Staat war und blieb die „grosse Fiktion, dass jedermann auf Kosten von jedermann“ leben könnte (Frédéric Bastiat). Das Prinzip des freien Marktes, das so gnadenlos gescholten wird, wurde hier noch zu keinem Zeitpunkt verwirklicht. Den konsequent freien Markt und ein im optimalen Fall ebenso freies Marktgeld haben vor allem die zu fürchten, die es sich in diesem „Polit-Finanz-Großkonzern-Geklüngel“, das aus Privilegien, Lobbyinteressen, Protektionismus und Korruption besteht, gemütlich eingerichtet haben. Sie werden alles tun, um es zu verteidigen.

Es besteht kein Zweifel daran, dass die Falschgelddruckerei, munter weitergehen wird. Aus diesem Dilemma kommt keine Notenbank mehr heraus. Wenn die Zinsen auch nur minimal steigen, dann Gnade uns Gott. Ein 2 %iger Zinsanstieg bedeutet für die US-Regierung, dass sie zusätzliche Zinskosten von rund 340 Milliarden US-Dollar aufbringen muss. Steigen die Zinsen auf Vorkrisenniveau, werden hieraus hübsche 1,3 Billionen US-Dollar pro Jahr. Das wird ja ein Fest!

Morgen wird in Deutschland ein neuer (alter?) Bundestag gewählt! Und ich bin sehr gespannt!

9 Gedanken zu „Vom Lobgesang der Sonne zum „Danse macabre“

  1. In den letzten Tagen vor der Bundestagswahl soll sich ein neuer Wirkstoff im Umlauf befinden! Dieser im höchsten Maße bedenkliche Wirkstoff verursacht eine gewisse Lähmung der natürlichen Abwehrkräfte, erzeugt willenlose Zustimmung und verursacht Elektionsstörungen bei Frauen und Männern gleichermaßen!

    Vereinzelt soll diese Substanz auch schon an Wahlwerbegeschenken wie Kugelschreibern oder Feuerzeugen nachgewiesen worden sein! Hier ist dringend Vorsicht geboten! Auffälliges Symptom ist spontanes Nicken. Der Wille, etwas zu hinterfragen, verschwindet nahezu gänzlich! Die Substanz wird in Fachkreisen ‚SagJaGra‘ genannt. Sie wird vermutlich eingesetzt, um negative gedankliche Impulse hinsichtlich der großen Parteien für die bevorstehende Bundestagswahl zu manipulieren!

    Oftmals sind Verteiler, die diesen Wirkstoff benutzen, an seriös getarnten, meist zweifarbigen Ständen in Fußgängerzonen anzutreffen, an denen Fähnchen und Luftballons verteilt werden! Bitte achten Sie auf sich und ihre Kinder! Gerade auch für Kinder ist dieser Wirkstoff prekär, bremst er doch ihre Entwicklung zum frei denkenden Individuum aus!

    Über Gegenmittel ist derzeit noch wenig bekannt. In einigen Teilen der bunten Republik Täuschland wird aber an einer Lösung des Problems gearbeitet. Die NEIN!-Idee verhindert wirksam die durch ‚SagJaGra‘ künstlich erzeugte Elektionsstörung. Es wird angestrebt, dieses Gegenmittel flächendeckend in Umlauf zu bringen.

    Bloße Wahlversprechen garniert mit Halbwahrheiten sind in der BRD salonfähig. Wie versprochen, so gebrochen.

    Im Sinne einer „Eisbrecher-Partei“ habe ich entschieden, die AfD zu wählen. Wie schnell die AfD systemkonform „gedreht“ wird, werden wir sehen. So kommt erst einmal etwas Bewegung in die bunte Republik Täuschland. Die Koalitionsverhandlungen der Union mit der AfD werden zügig mit einer Regierungsbildung aus den Schlagzeilen verschwinden. Trotzdem, ausschlaggebend war für mich folgender Pressetext vom 26. August 2013.

    „AfD: Die Alternative für Deutschland ist gegen die preistreibende Energiepolitik“

    Stromverbraucherschutz
    Die gemeinnützige NAEB e.V. gibt in einem Exklusiv-Interview Prof. Dr. Bernd Lucke Gelegenheit, die eindeutige Position der AfD zur gegenwärtigen Energiepolitik der Bundesregierung darzulegen.

    http://www.prmaximus.de/88891

    Bemerkenswert ist auch das dort verlinkte Video mit Beatrix von Storch. Sie begründet, warum sie das EEG Erneuerbare Energien Gesetz ablehnt.

  2. „Morgen wird in Deutschland ein neuer (alter?) Bundestag gewählt! Und ich bin sehr gespannt!“
    Na ich nehme an, Ihre Spannung hält sich in sehr überschaubaren Grenzen. Ich möchte diesen Eintrag nur zum Anlaß nehmen noch einmal darauf hinzuweisen, daß es keine etablierte Partei auch nur angedacht hat, das Falschgeldsystem abzuschaffen. Auch die AfD zieht hier am gleichen Strang wie der Rest. Es gibt tatsächlich soweit mir bekannt nur eine Partei die hier anders denkt und die schreiben auch an wem sie sich orientiert, an von Mises.

    Dazu schrieb ich mal vor geraumer Zeit:
    http://fdominicus.blogspot.de/2013/05/wir-brauchen-mehr-osterreicher_26.html

    Davon haben wir leider viel zu wenige, aber genügend andere die meinen einen Nutzen aus dem System zu ziehen (große Firmen, große Banken) und welche die nur aufgrund des derzetiigen Betrugs ihr „Geld verdienen“. Wir haben keine Chance weil wie wahrscheinlich schon über den 50 % sind die irgendwo irgendwie Ihren Lebensunterhalt durch diesen Staat beziehen.

  3. Lieber FDominicus, ja, meine „Spannung“ hält sich in extremen Grenzen. Wenn ich ehrlich bin, ist mir diese Farce vollkommen wurscht. Auch wenn die AfD die Hürde schafft, ändern wird sich gar nichts. Denn es ist genauso wie Sie es schreiben, auch die AfD geht nicht an die Substanz. Ich habe soeben „Der Streik“ von Ayn Rand gelesen und es war für mich neben der Lektüre von Mises, Hayek, Hazlitt, Baader und Co. eine Offenbarung. Das, was da über das Geld bechrieben wird, charakterisiert unseren Zustand. Die Menschen brauchen sich über nichts zu wundern, „wir“ sind es selber schuld!
    Die Österreicher stehen auf derzeit auf nahezu verlorenem Posten, das war schon vor hundert Jahren so. Trotzdem lohnt es sich zu „kämpfen“:-)!

  4. Hallo Frau Kablitz!
    Gestatten, dass ich etwas Teufels Advokat spiele?
    „Die Vorstellung der Staat könnte durch Gesetze, Verordnungen und Regulierungen allgemeingültige ökonomische Gesetze außer Kraft setzen, ist ein fundamentaler Irrtum“. Ist das ein Trick um den gierigen Kapitalisten das Feld gänzlich zu überlassen (damit sie die Menschen vollends ausbeuten können und die Armen noch ärmer werden?)
    „Aber wir haben uns von einem Wohlstandstaat, der zu einem großen Teil auf Schulden basiert, blende n lassen…“ Wohlstandstaat – wie bitte? Außer einer kleinen wirtschaftlichen Elite, geht es den meisten Deutschen immer schlechter. Was hat die HartzIV-Knechtschaft, die Hunderttausenden Minilöhner und Arbeitslosen noch mit Wohlstand zu tun?
    Da lobe ich mir die Wahlparolen der Linken, die enden alle mit: -verbieten /-abschaffen /-stoppen und „HartzIV oder Mallorca?“ Mmmmh, mal nachdenken… Mallorca!
    Hey, die „moralische Seite“ gibt mir jetzt neue Kraft.
    Sitze gerade auf dem Balkon meiner Residenz in Phnom Penh und schaue auf das bunte Treiben am Ufer des Mekhongs. Ach, ich bleibe doch lieber auf der Seite der Vernunft. Möge sich die Natur unserer verwerflich-rationalen Seelen erbarmen!
    Erlebt man mit wie, beispielsweise, die Khmers hier leben und überleben, erscheinen einem die Deutschen jedenfalls mit einem großen Riss in der kollektiven Kokosnuss.
    Ayn Rand ist wunderbar, leider kennt man sie in Deutschland meist nur (wenn überhaupt) von verzerrten Wikipedia-Einträgen.
    Frau Kablitz, Sie haben es, wie üblich, kompetent aber elegant aufgezeigt. Ich habe durch dämliche Blog-Einstellungen der „gerechten Mehrheit“ zunächst einmal die Lust verloren.
    Herzliche Grüße aus „Angkor“!

  5. Lieber alphachamber,

    ich freue mich, von Ihnen zu lesen. Es ist diese Moralarroganz, die mich zunehmend hilflos macht. Wir reden hier von Armut – Gott steh` uns bei! Es ist in unserer Gesellschaft nicht verwunderlich, dass Ayn Rand ein Randdasein fristet. Den meisten – so habe ich gelesen – waren die Dialoge zu lang:-) Diese bewundernswerte Frau kann man gar nicht zu hoch bewerten und es ist wohl ein ewiges Spiel, dass diejenigen, die die unbequeme Wahrheit den Profiteuren der Lüge vor die Füße legen, niemals eine Lobby haben.
    Dass Sie ein wenig die Lust verloren haben, ist nachvollziehbar! Man wird zuweilen von der Masse „erdrückt“! Aber ich wünsche mir und hoffe sehr, dass Ihre Lust zurückkommt! Denn wo sollen die hin, die Ihre Verbündeten sind?
    Herzliche Grüße nach Phnom Penh aus dem verwirrten Deutschland

  6. Es stimmt schon: Die Deutschen sind genauso dumm, wie sie von den Blockparteien und Medienfritzen verkauft werden. Und wie immer werden sie für diese Dummheit bezahlen. Bleibt nur der Trost, daß es mit der linken Verschuldungs- und Umverteilungsmaschinerie dann auch ein Ende haben wird. Bis dahin gilt also weiterhin das zutiefst sozialistische Motto: Wer viel Geld drucken läßt, darf auch ordentlich Schulden machen. Denn Falschgeld herstellen und verteilen sowie chronisches Verschulden gilt gemeinhin ja nur für den Bürger als kriminell.

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