Zweiter Teil: Ein Mann – Ein Wort! – Ein Gespräch zwischen Vater und Tochter über die Österreichische Schule der Nationalökonomie

Seit heute Morgen wühlte ich mich durch den Teil der Bibliothek meines Vaters, der mit der Überschrift „Die Österreicher“ versehen war. Ich hatte dies bis jetzt noch nie getan. Nie war ich für längere Zeit ohne meinen Vater hier oben auf dem Dachboden. Dies lag vor allem daran, dass ich immer ein wenig Sorge hatte, etwas durcheinanderzubringen oder gar kaputt zu machen. Als „die Große“ von drei Kindern durfte ich zwar auch ohne vorher zu fragen in das „Zimmer der großen Geister“; der Respekt jedoch, den mein Vater diesem Raum zollte, hielt mich zumeist davon ab. Außerdem machte es mir in seiner Gegenwart sehr viel mehr Freude, wurden meine Fragen entweder sofort beantwortet oder ich konnte mich auf unser nächstes Gespräch freuen.

Es ist eine der ganz besonderen Erinnerungen an jene Zeit vor vielen Jahren, die mir heute noch die Tränen in die Augen treibt. War ich für meinen Vater außerhalb dieser Wände meist „sein kleines Mädchen“, das es zu beschützen galt (was meist ziemlich nervig war), fühlte ich mich hier oben wie sein gleichberechtigter Gesprächspartner. Es war eine wunderbare Zeit.

Die Tatsache, dass ich mit der Gewohnheit, diesen Raum nicht alleine für längere Zeit zu besuchen, heute brach, lag an den Gesprächsfetzten, die ich gestern Nacht mitangehört hatte, als ich nicht schlafen konnte und mir etwas zu trinken holen wollten. Meine Eltern saßen gerne nach dem Abendessen in der Küche beieinander und redeten dort stundenlang. Sie genossen diese Abende, wenn wir Kinder im Bett waren und sie sich bei einem guten Glas Rotwein in aller Ruhe unterhielten. Normalerweise huschte ich schnell, fast unsichtbar, in die Küche, nahm mir ein Glas Wasser und setzte meinen Schlaf zufrieden fort.

Gestern Nacht war es anders gewesen. Es war lauter, aufgebrachter! Die Unruhe ließ mich vor der Küchentür abbremsen und ich ertappte mich beim Lauschen. Ich kannte diesen Tonfall so nicht, er passte allerdings gut mit dem Eindruck zusammen, den ich in den letzten Tagen vom Gemütszustand meines Vaters gewonnen hatte. „Wir steuern auf eine unvorstellbare Katastrophe hin!“ und „Alles wiederholt sich, nur diesmal wird es noch viel schlimmer werden!“ war zu hören. Mein Vater lief nervös hin und her und sagte: „Warum erkennen die Menschen einfach nicht, dass wir die gleichen Fehler immer wieder machen, warum lernen wir nichts daraus?“

Meine Mutter wirkte ebenso besorgt und bestätigte ihn in seinen Befürchtungen, was mich gänzlich aus dem Konzept brachte. Ich kannte meine Mutter fast nur fröhlich, außer, wir hatten etwas ausgefressen oder sie sich über meinen Vater ärgerte. Dann aber war sie sauer, manchmal auch wütend, aber sie war lebendig. Die Stimmung jetzt war gänzlich anders – eine abgrundtiefe Verachtung für das derzeitige Geschehen, verbunden  mit einer lähmenden Hilflosigkeit.

In ihrem Gespräch fielen Namen wie Ludwig von Mises, derjenige aus dessen Buch „Liberalismus“ mein Vater mir vor drei Tagen vorgelesen hatte, aber auch Friedrich von Hayek, Roland Baader, Ayn Rand, Henry Hazlitt, Murray Rothbard, Frédéric Bastiat, Gary North, Ron Paul. Es waren noch ein paar mehr, aber alle konnte ich mir nicht merken. Ich hörte, dass mein Vater sagte, dass diese Menschen vor den herannahenden Wirbelstürmen mehr als eindringlich warnten, diese Warnungen jedoch, die zum Teil bereits vor einhundert Jahren formuliert und mehr denn je aktuell waren, einfach ignoriert werden.

Der Segen der Kindheit ist, dass man irgendwann so müde wird, dass einen auch die schlimmsten Vorahnungen nicht vom Schlaf abhalten und so verließ ich meinen Ort des Lauschens. Als ich jedoch heute Morgen wach wurde, war alles wieder da. Ich konnte nicht mehr bis zum Abend warten und stieg die Treppen hinauf.

Ein Buch fiel mir auf, eben weil ich mit einigen Zeilen aus einem anderen vor drei Tagen schon vertraut war und so las ich in der zweiten Auflage des 1924 erschienenen „Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel“  folgende Sätze: „Böse Erfahrungen mit Banknoten, die wertlos geworden waren, weil sie nicht eingelöst wurden, haben zur Beschränkung des Notenausgaberechts auf einige wenige privilegierte Anstalten geführt. Doch die Erfahrungen, die man mit der staatlichen Reglementierung des Notenbankwesens gemacht hat, sind unvergleichlich ungünstiger als es die waren, die man mit der Bankfreiheit gemacht hat.

Was bedeuten alle Zusammenbrüche von Noten- und Girobanken, die die Geschichte kennt, wenn man sie dem Ausgang des deutschen Notenbankwesens gegenüberhält? Alles, was gegen das System der Bankfreiheit vorgebracht wurde, verblasst gegenüber dem, was heute gegen das System der staatlichen Regelung des Notenbankwesens  einzuwenden ist. Die etatistischen Argumente, die seinerzeit gegen die Freiheit der Notenausgabe vorgebracht wurden, haben für uns alles Gewicht verloren; wie überall, so hat auch auf dem Gebiete des Bankwesens der Etatismus versagt.“

Das verstand ich nun überhaupt nicht! Ich hatte in der Schule gelernt, dass wir gar kein staatliches Geldsystem haben, sondern die Banken – vor allem die Zentralbanken – in privater Hand liegen und deshalb die Finanzprobleme existieren. Ich habe auch gelernt, dass es gut ist, wenn wir immer weiter Schulden machen, um alle Rechnungen bezahlen zu können. Kann man nämlich seine Rechnungen nicht bezahlen, dann ist man eigentlich pleite. Deshalb ist es angeblich sinnvoller, ständig den Dispokredit zu erhöhen, damit die anderen nicht merken, dass man pleite ist. Merken das nämlich die anderen, geben die einem kein Geld mehr. Meine Mitschüler sagten, dass das inzwischen auch egal sei, weil alle Staaten gleich bankrott seien und schließlich würde die Welt zusammenbrechen, wenn die normalen Menschen davon Wind bekämen. Also sei es doch wohl nur richtig, den Menschen zu sagen, alles sei in Ordnung.

Ich habe im Unterricht eingewendet, dass das ja doch eine Vorspiegelung falscher Tatsachen ist und im Prinzip Betrug. Aber man hat mir erklärt, dass das nur bei den normalen Menschen so ist, bei Staaten ist das etwas ganz anderes. Hier soll es gut sein, wenn der Staat ständig mehr Geld ausgibt als er einnimmt. Hier soll es hingegen doof sein, wenn Staaten, die jahrelang über ihre Verhältnisse gelegt haben, viel mehr versprochen haben als sie einhalten konnten und sich vollkommen überschuldet haben, nun in Bescheidenheit und Sparsamkeit üben (was sie übrigens nie tun, aber immer so tun als ob!)

Nun bekam ich den Eindruck, dass ich entgegen der landläufigen Meinung, doch gar nicht so falsch lag. Es gab wohl doch eine Staatsfinanzierung über die Notenpresse. Das leuchtete mir auch ein, denn wer sollte diese ganzen Schulden, denen kein Wert gegenüberstand,  denn auch sonst kaufen wollen als die Banken, die staatsseitig gegen die Zahlung eines hübschen Zins dazu „animiert“ wurden.

Ich griff nach einem weiteren Buch und hielt „Nationalökonomie“ aus dem Jahr 1940 in den Händen, dort hieß es: „Das eine steht fest: keine wie auch immer geartete Maßnahme der Kredittechnik kann der Wirtschaft das geben, was ihr fehlt. Um die Pläne der Unternehmer durchzuführen, bedarf es eines Bestandes an Produktionsmitteln, der den verfügbaren Bestand übersteigt. Es fehlt an Produktionsmitteln, nicht an Geld und Kredit. Dieser Sachverhalt tritt in dem Augenblick zutage, in dem die Banken, durch die immer rascheren Fortgang der Hausse ängstlich geworden, die weitere Kreditausweitung einstellen. Sobald der Zustrom zusätzlichen Geldes versiegt, muß das ganze Gebäude der Konjunktur einstürzen.“

Nanu, was bedeutete das denn? Wurden etwa permanent Ursache und Wirkung verwechselt? Ich las weiter: „Als Abstieg der Konjunktur bezeichnet man die Wiederanpassung der Produktion an die durch den Stand der verfügbaren Produktionsmittel und die Wertungen der Verbraucher gegebene Marktlage. Diese Ausdrucksweise und die lauten Klagen, die diesen Prozeß zu begleiten pflegen, geben ein falsches Bild. Der Abstieg der Konjunktur ist fortschreitende Annäherung der Produktion an einen Zustand, in dem sie den Bedürfnissen der Verbraucher so gut, als es die Verhältnisse  gestatten, und jedenfalls besser entspricht als auf dem Scheitelpunkt der Konjunktur, an dem der Abstieg beginnt.

Der Aufstieg war Kapitalfehlleitung und daher Kapitalverminderung und wirtschaftlicher Rückschritt, der Abstieg ist wirtschaftlicher Fortschritt, der Abstieg ist wirtschaftlicher Fortschritt in dem Sinne, daß er die vorhandenen Produktionsmittel den Verwendungen zuführt, in denen sie dem Verbrauch der Dienste zu leisten vermögen. Wer über die Vorgänge auf dem Markte und die Produktionsverschiebungen, die der Abstieg bringt, klagt, klagt darüber, daß ihm Illusionen genommen werden und daß er nun die Dinge so sehen muß, wie sie sind. Der Abstieg vernichtet nicht Werte, er wertet nur illusionsfrei und nüchtern. Was man als die Übel des Konjunkturniedergangs ansieht, ist das Gewahrwerden der Folgen des durch die Kreditausweitung vorgetäuschten Aufstiegs.“

Als mein Vater mich inmitten der ausgebreiteten Bücher auf dem Boden sitzend vorfand und er wieder einmal meinen verwirrten Gesichtsausdruck bemerkte, lächelte er mich liebevoll an. „Na Kleines, wie geht es Dir?“ Ich konnte meinem Vater im Augenblick überhaupt keine Antwort darauf geben und zuckte mit den Schultern. Ich wusste es wirklich nicht. Mir schwirrte der Kopf, immer weniger passte zu dem was ich bisher gehört und gelesen hatte.

Als mein Vater sich zu mir auf den Boden setzte, wusste er, dass er mein bisheriges Weltbild komplett auf den Kopf stellte. „Kleines, die Welt wird sich gewaltig verändern, von vielen liebgewonnen Dingen werden wir uns verabschieden müssen, die Menschen müssen sich auf härtere Zeiten einstellen. Ein Wohlstand auf Pump und der Glaube an die damit verbundenen Lügen führt eben zu dem, was wir jetzt erleben. Sie werden lernen müssen, dass nur wenig so ist, wie es scheint und wie es ihnen über viele Jahre eingeredet wurde. Das wird Wut, Ärger und Verleugnung auslösen, aber es wird an den Tatsachen nichts ändern. Und Du, mein Kind, bist mitten drin!“

Dies ist der zweite Teil einer Serie, die in respektvoller Erinnerung an den herausragenden österreichischen Ökonomen Ludwig von Mises (1881 – 1973) in den nächsten sieben Vater-Tochter-Gesprächsintervallen erscheint.

Erster Teil: Ein Mann – Ein Wort! – Ein Gespräch zwischen Vater und Tochter über den Liberalismus

Dritter Teil: Ein Mann – Ein Wort! – Ein Gespräch zwischen Vater und Tochter über die Freiheit und den Frieden

Vierter Teil: Ein Mann – Ein Wort! – Ein Gespräch zwischen Vater und Tochter über die Gleichheit vor dem Recht

Fünfter Teil: Ein Mann – Ein Wort! – Ein Gespräch zwischen Vater und Tochter über die Sozialpolitik

Sechster Teil: Ein Mann – Ein Wort! – Ein Gespräch zwischen Vater und Tochter über billiges Geld

Siebter Teil: Ein Mann – Ein Wort! – Ein Gespräch zwischen Vater und Tochter über die Feinde der Freiheit

17 Gedanken zu „Zweiter Teil: Ein Mann – Ein Wort! – Ein Gespräch zwischen Vater und Tochter über die Österreichische Schule der Nationalökonomie

  1. Guten Morgen!
    Warum sich noch um diese Gesetzmäßigkeiten und bewiesenen Zusammenhänge kümmern. Eine Umsetzung der irrationalen Forderung eines Mindestlohnes befördert die „freie Marktwirtschaft“ endgültig in die Pathologie der Geschichte. Die Ökonomie als Wissenschaft ist längst kein Bestandteil mehr dieser Diskussion. Das gesamte Volk ähnelt den Flagellanten des Mittelalters: Mitleid, Schuld, Sühne und rein emotionelle Konstrukte der vermeintlichen „sozialen Gerechtigkeit“ vertrieben Rationalität, Vernunft und Sachverstand. Es gibt hier keine Atheisten: Die einen glauben an Gott, die anderen an den Staat. Während sich die „Verteidiger der Demokratie“ über ein paar Spinner mit Glatze und Stiefel aufregen, schreitet der Faschismus, getarnt als „Allgemeinwohl“, ungehindert durch die Türen der Parlamente. „Deutschland (schafft) wählt sich ab!
    Einen wunderschönen (egoistischen!) Tag

  2. In der Tat, wenn ich den letzten Satz etwas abändern darf: wir alle sind mittendrin. Einige merken es nicht. Einige ahnen ein vages Ungemach, drehen sich auf die andere Seite, um es mit ihrem Rücken abzuwehren, und tun so, als könnten sie friedvoll weiter schlafen . Einige leugnen die offen sichtbaren Zeichen und tun so, als gäbe es sie nicht oder als hätten sie keine Bedeutung.

    Die meisten ziehen sich die Bettdecke über den Kopf, tuscheln sich ermutigende Monologe, und glauben, das würde sie vor den Ungeheuern schützen. Unter dem Bett wird derweil das Gedränge immer größer.

  3. Hallo Herr Höll,
    Sie haben völlig Recht; es betrifft uns alle und die Ignoranz ist faszinierend. Je schlimmer es wird, desto mehr höre ich vom Gegenteil. Roland Baader sagte hierzu: „Ökonomische Gesetze sind Naturgesetze – nicht nur im Sinne der Knappheiten und Unzulänglichkeiten der irdischen Welt, sondern auch in dem Sinne der wenig wandelbaren Natur des Menschen. Niemand, kein Funkionär und keine Partei, kann sie ausschalten.“ Und trotzdem glauben wir daran, bis zum großen Finale.

  4. @ Alphachamber,

    bestimmte Ideologien haben die Rolle von Ersatzreligionen übernommen für Menschen , die zwar an Götter nicht mehr glauben wollen, aber – zumeist unbewußt – ohne das Fürwahrhalten eines Glaubenssystems und einer übergeordneten Zielführung ebenfalls nicht leben können. Das eigene Dasein in einen höheren Zusammenhang zu stellen, ist eine Form des Versuchs, die Illusion der Kontrollierbarkeit des Lebens und seiner innewohnenden Unsicherheit in einem chaotisch erscheinenden Chaos aufrecht zu erhalten. Besonders beliebte Götzen dieser neuen Form sind die Ökotheologie und die Soziotheologie. Es ist bezeichnend, daß einerseits um uns herum – wie schon bemerkt, wir sind ja alle mitten drin – das wirtschaftliche Vernunftgefüge vorsätzlich abgebaut wird, andererseits mit allmächtiger Heilsphantasie nicht nur die Reparatur des Gemeinwesens sondern die Verbesserung der gesamten Welt und ihrer moralischen und ökologischen Grundlagen (die man zu kennen GLAUBT) in Angriff genommen wird. Wenn das nicht die Bezeichnung Größenwahn verdient… Nachhaltigkeit ist einer der großen Glaubenssätze dieser neuen Theologie, und das, obwohl die Nachhaltigkeit einer Sache nur gewußt werden kann, wenn man ihre Bilanz in der Zukunft bereits sicher kennt. Kennen wir aber nicht. Wir wissen eben nicht, ob das, was wir heute nachhalötig nennen, sich im Endeffekt tatsäöchlich als nachhaltig erwiesen haben wird; vielmehr pflegen wir viele Ticks, die uns Dinge glauben lassen, deren Nachhaltigkeit aus Sicht der uns folgenden ein, zwei Generationen bereits als sehr zweifelhaft erscheinen lassen. Das erweist sich insbesondere in der Relation zwischen finanziellen Kosten und ökologischem Nutzen von allerlei Umweltpolitiken. Daß der angeschlossene Wissenschaftsbetrieb unter massiven Deformationen und Tunnelblicken leidet, macht die Sache nicht besser.

    @ alle,
    Meine Literaturtips zu dieser Thematik wären einerseits Jared Diamond: „Kollaps. Warum Gesellschaften überleben oder untergehen.“ und andererseits Edgar Gärtner: „Öko-Nihilismus 2012. Selbstmord in Grün“. Ich begreife beide Autoren als gute Ergänzung der Perspektiven, die in diesem Blog üblicherweise geboten werden. Gärtner, seines Zeichens Biologe, Umweltjournalist, vormaliger Grünenaktivist und Linker, und heute scharfer Kritiker von Greenpeace und Umweltkatastrophikern, nimmt darüber hinaus eine explizit libertaristisch-österreichische Perspektive auf viele Dinge ein (na, wenn der Mann keine Wandlung durchlaufen hat…). Jared Diamond ist klassischer Geograph mit Querverweisen in eine ganze Reihe angrenzender Disziplinen, und Gewinner des Pulitzer.

  5. @ Frau Kablitz,

    Hallo,

    Die Sache mit der von Ihnen behandelten Ignoranz könnte noch viel schlimmer kommen. Ich stolperte gestern abend zufällig – wieder einmal – über dieses kleine Zitat von Camus: „Man gratuliert einem Lehrer nicht, weil er lehrt, daß zwei und zwei vier ist. (…) Aber es kommt immer eine Stunde in der Geschichte, da derjenige, der zu sagen wagt, daß zwei und zwei vier ist, mit dem Tod bestraft wird.“

    Na denn mal Prost. Solange es noch erlaubt ist.

  6. Vielen Dank Frau Kablitz für die konzise Zusammenfassung der österreichischen politischen Ökonomie. Obwohl es nicht leicht ist und man selber komisch betrachtet wird, versuche ich immer wieder diese Sichtweise in zahlreiche Diskussionen zu vertreten und konsequent für die Idee der Freiheit zu werben. Als Vater von bald drei Kinder, ist es mir aber wichtig Ihnen etwas Besseres zu hinterlassen, als das derzeitige Falschgeldsystem.

  7. Hallo Frau Kablitz, langsam komme ich der Sache näher, hatte mich schon immer gefragt, warum die Wirtschaft nun unbedingt wachsen muß, keiner konnte es mir richtig erklären. Nun, wenn wirklich alles nach Angebot und Nachfrage liefe, müßte die Wirtschaft ja nicht wachsen, wie oben in Ihrem Gespräch erklärt.
    Bitte, wir leben aber mittendrin. Warum sind Sie gegen Mindestlohn, wenn gleichzeitig die „Hartzer“ in jeden Job hineingeprügelt werden? Das ist eindeutig kein freier Markt, und solang es nicht genug Arbeit gibt um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten, sind wir auf ALG angewiesen. Wenn wir nicht stehlen wollen, so empfinde ich es als einen vorübergehenden Fortschritt, wenn es einen Mindestlohn gäbe. Oder wird in diesem Blog nur ganz im Abstrakten diskutiert? Aber Menschen, die nicht wissen, wie sie überleben sollen, sich von den Jobcentern drangsalieren lassen müssen und jeder Freiheit beraubt sind, geht es doch mit Mindestlohn besser, oder?
    Ich bin sehr gespannt auf die nächsten Gespräche.

  8. Liebe emorfine,
    nein, hier soll keinesfall nur im Abstrakten diskutiert werden!:-) Um jedoch keine Mißverständnisse aufkommen zu lassen – meinen Sie den Mindestlohn oder eher die Einfühung eines bedingungslosen Grundeinkommens? Aus Ihren Worten „Aber Menschen, die nicht wissen, wie sie überleben sollen, sich von den Jobcentern drangsalieren lassen müssen und jeder Freiheit beraubt sind, geht es doch mit Mindestlohn besser, oder?“ meine ich dies, herauslesen zu können. Hier wäre es wunderbar, wenn Sie mir hier eine Klarstellung schreiben könnte. Auf das Thema „Mindestlohn“ gehe ich im fünften Teil ein. Hat die Beantwortung (sofern sich Ihre Frage auch auf den Mindestlohn bezog) noch bis dahin Zeit?

  9. Hallo Fau Kablitz, ich meine natürlich den Mindestlohn wie oben von Herrn Höll angeführt, kein bedingungsloses Grundeinkommen. Wenn Menschen, so sie denn Arbeit bekommen, mindestens einen Lohn bekommen, von dem man leben kann, könnten sie nicht mehr von den Jobcentern in 1-Euro-Jobs oder andere sittenwidrige Entlohnungen geprügelt werden. Es herrschte wieder mehr Angebot und Nachfrage, wir wären also der Freiheit wieder ein Stück näher.

  10. Mein Töchter schauen mich mitleidig an und denken sich wohl was redet der „mal“ wieder ;-). Ich persönlich bin inzwischen fast der Auffassung, man muß den Leuten nur Mobiletelefone in die Hand drücken und dann ist die Welt vergessen. Also vor dem Untergans sollten die Staaten sehr genau überlegen ein Grundrecht auf ein mobiles Telefon umzusetzen. Dann kaufen sie sich noch einiges an Zeit ;-(

    Ach ja lassen wir mal außen vor die Farce um die „angeblich nicht Pleite“ sondern nur die epresserischen Aktivitäten der Republikaner für den GRÖPAZ aller Zeiten (Obama). Siehe:
    http://www.rottmeyer.de/us-finanzkrise-die-pleite-die-niemand-will-ausser-mir/

    Jeder Menge unter http://www.zerohedge.com/ Gerade aktuell:
    http://www.zerohedge.com/contributed/2013-10-14/9-mind-blowing-facts-about-money

    Die Katastrophe könnte wirklich größer werden da so gut wie alle Staaten überschuldet sind(USA, so gut wie alle im EU raum, Japan, China (wer Geisterstädte baut, macht sicher auch anderen Unsinn), weitere Staaten, Venezuela, Brasilien, Island. Alles wegen des Grundproblems eines Falschgeldsystems weltweit. Unglaublich ist dafür ei viel zu harmloser Ausdruck.

  11. Vor wenigen Tagen wurde berichtet, das China Indien als größten Aufkäufer von Gold überholt hat, und allein dieses Jahr bislang 1000 Tonnen eingekauft hat. Die bestehenden Reserven von China werden auf 7000 Tonnen geschätzt, vielleicht auch 10,000 Tonnen. Damit würden sie die amerikanischen bereits übertreffen.

    Das wäre ein Coup: erst den Goldpreis drücken und Gold einkaufen wie wenn’s kein Nachher gibt, und dann den Yuan auf Gold-Deckung umstellen und vom Dollar abkoppeln! Seit Jahren wird spekuliert, daß dies das Ziel chinesischer Währungspolitik ist. Vor einigen Wochen traute sich ein hoher Funktionär aus der Deckung und forderte (oder stellte in Aussicht), daß die Währungen auf den Goldstandard zurückgestellt werden müßten. Auch das könnte ein vorbereitendes Signal sein.

    Ich könnte es den Chinesen nicht übel nehmen. Der amerikanische und europäische Wahnsinn, aber vor allem der amerikanische, kostet sie tagtäglich ein Vermögen. Seit Jahren speisen die Amerikaner mit – im Endeffekt wertlosen – „Staatsanleihen“ ab. Wieso sollten sie das endlos lange hinnehmen? NATÜRLICH suchen sie nach Möglichkeiten, ihren neuen Reichtum in wertbeständige Besitzgüter umzuwandeln statt nur Papierschnipsel zu horten.

    Für die USA wäre das ein Disaster, und für Europa auch. Und zwar ein selbstverschuldetes. Ich würde wie Millionen anderer von einem solchen Schritt unmittelbar betroffen sein und die Wirren, die daraus entstehen, wahrscheinlich nicht überstehen. Trotzdem mache ich den Chinesen keinen Vorwurf, falls es so kommt. Daß Yellen als Chef der Fed nominiert ist, zeigt, daß man in Washington nichts, aber wirklich garnichts hinzulernt, außer das Prinzip Hoffnung in immer neuen Tönen zu verkünden, von der Farce, die Schuldenobergrenze nun zum soundsovielten Dutzend Mal zu erhöhen ganz zu schwerigen. W wie ein bekannter israelischer General mal sagte: Hoffnung ist keine Strategie.

    http://www.mmnews.de/index.php/gold/14342-china-gold-standard

    Und:

    http://www.finanzen100.de/finanznachrichten/wirtschaft/china-kauft-1000-tonnen-physisches-gold_H567898509_63908/

    Ironischerweise scheint auch diesem Autoren die Möglichkeit der Vorbereitung eines Goldstandards so abwegig zu sein, daß er ihn nicht einmal erwähnt, sondern in üblicher Weise nur über Investement und Rendite schwadroniert. Was, wenn’s den Chinesen darum gar nicht geht…?

  12. Hallo Herr Höll, tut mir sehr leid, dass ich Sie mit Alphachamber verwechselt habe, die Finger waren mal wieder schneller als der Kopf und die Augen.

  13. Mindestlöhne sind auch wieder nur eine etatistische (auf Gewalt basierende) Lösung von einem vom Staate geschaffenen Problem.
    Der Staate hat Arbeitsmöglichkeiten vernichtet und eingeschränkt und schröpft zusätzlich die, denen er noch die Arbeit gelassen hat, bzw. die, für die es trotz seiner Ausbeutung noch mehr von Nutzen ist zu arbeiten.
    Und so will er seine selbst geschaffene Realität weiter leugnen und treibt die Fallhöhe hinauf, indem er Menschen untersagt zu einem selbstgewählten Lohn ein Arbeitsverhältnis einzugehen (Mindestlohn).
    (Dies denke ich mir dazu, wo ich das obige Mises-Zitat [für mich wahrlich ein Genuss in seiner Stringenz und Klarheit zu lesen, also chapot für diese Auswahl Frau Kablitz] zum Ab-und Aufstieg der Konjunktur gelesen habe.)

    In einer Analogie zum Zentralbank-Geldsystem wären Mindestlöhne vielleicht eine weitere Ausweitung der Geldmenge durch die Zentralbanken.
    Beim BGE wäre das die Erhöhung des BGE-Betrags.
    Die Schaffung eines (etatistischen) BGEs käme in der Analogie aber einer Schaffung der Zentralbank gleich.

    Individualismus vs. Kollektivismus
    freier Markt vs. Staat
    Vertrag vs. Zwang
    win-win vs. win-loose

    Ich beanspruche hier keine absolute Korrektheit, dafür bin ich meist noch zu ungenau und untrainiert. Ich versuche nur anzudeuten wohin die Reise gehen könnte, wenn ein bedingungsloses und kein freiwilliges Grundeinkommen (FGE) gefordert wird.
    Dazu müsste sich auch etwas in ihrer Linksammlung finden, wenn vielleicht auch nur in den Kommentaren und nicht in den eigentlichen Artikeln Frau Kablitz. Wohl besonders auch da, wo bei der Verlinkung ein l (wie Leonard) vergessen wurde ;-).
    Nehmen Sie es wohlwollend auf – auch wenn mir wohlwollend zu klingen momentan nicht allzu sehr gelingt…

    Gruß,
    Mielia

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