Wie gut, dass es sie gibt – die „Aasgeierfonds“!

Argentinien ist pleite. Bankrott. Gut, es war zu erwarten und es passiert ja nun auch nicht zum ersten Mal. Aber diesmal ist Argentinien pleite wegen! der Aasgeierfonds. Jawoll! Deshalb und nur deshalb.

Es hat nichts, aber auch gar nichts damit zu tun, dass das von Cristina Fernández de Kirchner und ihrem 2010 verstorbenen Gatten und Vorgänger Néstor Kirchner praktizierte Modell, das auf Umverteilung, Protektionismus, Staatsinterventionismus, Enteignungen und massiver Gelddruckerei beruht, den ökonomischen Realitäten einfach nicht stand hält – nicht standhalten kann. Es ist ein riesen Gaudi, wenn man dem Gestammel von Wirtschaftsminister Axel Kicillof lauschen darf, der NATÜRLICH – wie sollte es auch anders sein? – dem neoliberalen Raubtierkapitalismus – für den Staatsbankrott verantwortlich macht.

Ist es nicht wunderbar, dass es ihn gibt? Den neoliberalen Raubtierkapitalismus? Ich finde schon. Stellen Sie sich einmal vor, es gäbe ihn nicht! Dann müssten sich alle diese Wirtschaftskoryphäen doch tatsächlich einmal fragen, woran es liegen könnte, dass sie die Menschen ständig in den Ruin treiben. So aber, so haben sie die Geierfonds und die sind alles Schuld. Klaro! Was kümmern uns Gesetze, was kümmert uns das Recht? Alles Bullshit im Kampf gegen den neoliberalen Raubtierkapitalismus.

Aber zurück auf Anfang! Was macht denn eigentlich so ein Fonds, der zum Aasgeier wird? Nun, ein solcher Fonds kauft zum Beispiel Anleihen auf, die aufgrund des hohen Ausfallrisikos zu einem sehr günstigen Preis angeboten werden. Der Verkäufer ist natürlich ein wenig sauer, weil er nur noch einen kleinen Anteil für seinen ehemaligen Kaufpreis bekommt. Aber er denkt sich: „Na besser noch ein bisserl was als den Komplettverlust“.

Also verkauft er den nahezu wertlosen Schrott und der neoliberale, vom Raubtierkapitalismus besessene, ekelhaft gierige Aasgeierfonds kommt nun um die Ecke und kauft diesen fast wertlosen Schrott auf. Also ich wiederhole: Verkäufer und Käufer – beide vereinbaren einen Preis. Der Verkäufer will den Mist, den er für nahezu wertlos hält, loswerden, wenigstens noch für ein paar Mäuse, der Käufer kauft den Mist auf, weil er den Herausgeber des Mistes an sein Versprechen erinnern will.

Um das geht es nämlich – um die Einhaltung eines Versprechens, um die Einhaltung von Zusagen, um die Einhaltung von Verträgen. Dass er dabei Geld verdient, scheint ein Problem zu sein. Aber warum sollte er den Schrott denn sonst kaufen? Wie er den Weltfrieden retten will? Weil er die Machthaber in Argentinien so gern hat?

Im Falle von Argentinien ist derjenige, der sein Versprechen einhalten sollte, der Staat Argentinien. Der ist aber – wieder einmal – mit seinem angeblich so heilsbringenden Sozialismus, den er praktiziert, komplett gegen die Wand gefahren. Wie immer im Sozialismus hat sich eine kleine, sehr überschaubare Clique die Taschen vollgemacht und kann nun ihre Versprechen nicht einlösen. Ein paar Leute haben diese feinen Herrschaften über den Leisten gezogen. Die haben sich damit abgefunden, dass sie hintergangen und betrogen wurden. Die haben sich davon beeindrucken lassen, dass die armen Menschen in Argentinien wieder mal pleite sind und dass sie das doch sicher nicht zulassen wollen. Die armen Menschen!!!

Den Aasgeierfonds ist diese Verblödung, den man auch als Betrug bezeichnen könnte – nein muss! – einfach zu blöd. Wer Zusagen macht, muss sie einhalten. Punkt. Sonst macht man sie nicht. Sonst ist das Beschiss. Aber wird das so gesagt? Ja, von den Aasgeierfonds; denen ist es nämlich wurscht, ob sie lieb gehabt werden oder nicht. Denen ist es auch egal, dass ihnen vorgeworfen wird, dass über 1000 % Rendite in ein paar Jahren unmoralisch sind. Moral hin – Moral her, wir sind hier nicht in der Kirche. Vertrag ist Vertag. Punkt!

Es sollte sich viel eher die Frage gestellt werden, WARUM die Anleihen des Staates Argentinien Schrott sind. Warum wurden sie auf dem Markt zu Ramschpreisen verhökert? Weil so viel Substanz dahintersteckte? So viel Wirtschaftskraft? Wäre das so gewesen, hätte der Verkäufer der Anleihen sie wohl nicht verkaufen wollen. Und hätte Substanz hinter dem Staat Argentinien gesteckt, dann wären auch nicht so hohe Zinsen erzielt worden. Wenig Zins, wenig Risiko, viel Zins, viel Risiko.

Ok, gut, auch das WAR mal so. Inzwischen zahlt ja jeder Pleitestaat nicht mehr als maximal ein paar Prozentpünktchen für seine Versprechen. Ich finde, es sollte daher noch viel mehr Aasgeierfonds geben. Die kaufen den ganzen wertlosen Schrott wenigstens überhaupt noch auf, wenn das kein normaler Mensch mit Verstand noch tut. Dann wartet man ein paar Jahre, fährt als Regierung mit seinem gelebten Sozialismus wieder an die Wand, kann nicht zahlen und … zack!, wie gut, dass es die Geierfonds gibt.

Ich finde, das ist ein perfektes Perpetuum Mobile. So kann das ewig klappen… eben so lange bis auch der letzte Aasgeierfonds keine Bock mehr hat. Dann ist der Ofen aus. Aber wie gesagt, das kann noch ein wenig dauern. Und bis dahin haben wir dem neoliberalen Raubtierkapitalismus noch ein paar Mal kräftig in den Hintern getreten.

Man sagt ja, dass es ihn gibt. Bitte grüßen Sie ihn herzlich von mir … mir ist er nämlich noch nie über den Weg gelaufen.

 

Bildquelle: Christof Zach  / pixelio.de

121 Gedanken zu „Wie gut, dass es sie gibt – die „Aasgeierfonds“!

  1. Pingback: [S. Kablitz] Wie gut, dass es sie gibt – die “Aasgeierfonds”! | netzlesen.de

  2. hallo, ein treffender, ein richtiger beitrag, danke! endlich mal nicht diese geleiere von den bösen spekulanten. ist zwar nicht mainstream, dafür umso besser, weiter so

  3. Solche Geschäfte gehören verboten. Ein Staat hat die Steuern bzw. Gelder zu verwalten und nicht zu zocken. Genauso wie es bei uns ist mit vielen Städten und Gemeinden, die von den Banken abgezockt werden, weil die Materie nur Banker verstehen und die Kämmerer keine Ahnung haben, was da vor geht. Ich sag mal so: Wer schützt uns von Beamten und Politikern, keiner, und diese Herrschaften machen Gesetze so, dass die nicht belangt werden können.

  4. TAZ wagt bereits Chuzpe wie „…was Aasg-Fonds FUER ihr Recht halten…“

    Kess, nicht war?

  5. Sehr guter Beitrag, der es genau auf den Punkt bringt. Man könnte vielleicht noch ergänzen, dass Argentinien bewusst New York Law gewählt hat, um damit neuen Investoren Sicherheit zu geben. Hätte man ja nicht machen müssen, wenn man auch sonst Geld bekommen hätte.

    Der andere Punkt ist, dass wenn alles so werthaltig gewesen wäre, dann hätte Argentinien selbst (ob direkt oder indirekt) die Anleihen aufkaufen können und den Markt aushebeln können. Haben sie nicht gemacht, da ihnen keiner Geld gegeben hat.

    Falls Sie es noch nicht kennen. Ein lustiger Beitrag eines betroffenen Investors:
    http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/argentinien-pleite-gauchos-gebt-mir-mein-geld-zurueck-13074141.html

  6. Hallo FDominiucs, das vermute ich auch! Die Beweisführung seiner volkswirtschaftlichen Genialiät steht ja noch aus; vielleicht müssen wir dann revidieren:-)

  7. Auch nur so ein mainstreamer der Herr Aristo – einfach nicht ernst nehmen.
    Der Artikel ist goldrichtig!

  8. „Denen ist es auch egal, dass ihnen vorgeworfen wird, dass über 1000 % Rendite in ein paar Jahren unmoralisch sind. Moral hin – Moral her, wir sind hier nicht in der Kirche. Vertrag ist Vertag. Punkt!“

    Ich verstehe nicht, wieso das hier als ein Gegensatz aufgebaut wird. Es ist doch gerade moralisches Gebot, Versprechen (Verträge) einzuhalten. Wer die Moral in die Kirche verbannen möchte, beraubt sich doch gerade des entscheidenden Arguments dafür, daß Verträge gehalten werden müssen.

  9. Das letzte Mal, als ich die Frau Kablitz sah, es war in Bonn, sie saß mit Akif Pirincci auf der Tribüne, habe ich ihr später im Foyer die Hand geküßt.
    Das nächste Mal, ich weiß noch nicht wo, werd ich sie knutschen vor Freude und Glück über ihre wundervolle Existenz und wie genial und überzeugend sie das Lügengebäude der Antikapitalisten zertrümmert.
    Und singen: una furtiva lagrima
    Im Moment bleibt mir nur, alle meine Hüte vor ihr zu ziehen, ein Faß aufzumachen und auf ihr Wohl anzustoßen. SALUTE!

  10. Die Autorin macht es sich sehr einfach: Was legal ist, muss auch legitim sein. Aber ein rechtliches Urteil kann nur dann Bestand haben, wenn es auch nach ethischen Maßstäben vertretbar ist. Und das Verhalten der Geierfonds ist mit Sicherheit nicht ethisch vertretbar. Oder ist es etwas richtig, wenn ein Vertragspartner einen ungeheuer großen Gewinn erzielt und der andere Vertragspartner dadurch einen ungeheuer großen Schaden erleidet? Recht muss ausgleichend wirken, in Deutschland gibt es dafür den Grundsatz von Treu und Glauben sowie die Rechtsprechung zur Sittenwidrigkeit. Nach Treu und Glauben dürfen die Manager der zu Recht Geierfonds genannten Vehikel niemals ihre Ansprüche in voller Höhe durchsetzen. Wenn derartige Urteile Bestand haben, entwickelt sich kein Recht, sondern nur das Recht des Stärkeren. Schrankenloser Egoismus und Entsolididarisierung sind die Folge. Das mag man gut finden, so lange man glaubt, dass man stets auf der Seite der Stärkeren steht. Aber selbst dann sollte jeder Mensch noch soviel Menschlichkeit und Empathie besitzen, um zu Gunsten der Schwachen auf seine Positionen zumindest teilweise zu verzichten.
    Es bleibt zu hoffen, dass die Manager der Geierfonds angemessen geächtet werden, ihr Verhalten zeigt die Fratze eines neoliberalen Kapitalismus, der alsbald überwunden werden sollte!

  11. Kann mir jemand erklären, auf was das Recht beruht, daß Politiker ein Land zu Lasten aller Bürger verschulden dürfen?

    Steht es in der Bibel, ist es von Gott vekündet. Oder schreiben es die hl. Menschenrechte so vor?

    In den achsobösen und hunderpro gefälschte „Protokollen der Weisen von Zion“ wird diese Praxis der dummen Goi-Regierungen laut verlacht und als selten dämlich beschrieben aber auch erklärt, wie die Auserwählten es anders machten.
    Was sicher ein Beleg dafür ist, daß sie gefälscht sein müßen!

  12. Lieber Tellerwaescher, der Staat sind die Schwachen, ja? Na, Sie haben ja interessante Vorstellungen. Zumindest ist es bei Ihnen „nur“ der neoliberale Kapitalismus, der überwunden werden muss. Aber träumen Sie ruhig weiter, im Sozialisus träumt es sich ja ganz angenehm!

  13. Hallo Frau Kablitz! Ich hatte die gleichen Gedanken wie Sie schon gestern Abend während der Tagesschau. Seltsam, dass niemand davon spricht, dass hier eine Vertragsseite (Argentinien) ihre Versprechungen bricht und dafür die andere Seite (der Aufkäufer) an den Pranger gestellt wird. Und SO schade, dass dieser Umstand im Staats-GEZ-Fernsehen nicht ordentlich erläutert wird…

  14. Hallo Wirtschaftswaise, ja, so ist das. Sehen Sie sich nur den Kommentar von „Tellerwäscher“ an. DAS ist symptomathisch. So wird Betrug legitimiert. Mit Moral und Empathie. So gehen ganze Gesellschaften zugrunde. Und das Schlimmste daran ist, dass sie den Betrug auch noch mit Ethik entschuldigen. DAS ist der eigentliche menschliche Skandal.

  15. Der argentinische Staat und damit letztendlich die argentinische Bevölkerung erleiden einen großen Nachteil, damit einige wenige einen sehr großen Vorteil erleiden. Das erscheint ungerecht. Und bislang gibt es auch keine Argumente, warum das gut sein soll, außer dem Argument, dass es eben die Rechtslage ist. Aber die Rechtslage muss Gerechtigkeit wider spiegeln – und das aktuelle Urteil eine 84jährigen Greises dürfte wohl kaum als gerecht empfunden werden. Es legalisiert vielmehr Diebstahl von Staatseigentum durch windige Hedgefonds-Manager!

  16. Lieber Tellerwäscher, oh oh, ein „Greis“ hat ein Urteil gesprochen. Ein Urteil, dass auf dem geltenden Recht beruht. DAS ist natürlich ein Unding. Und dann auch so ein Knaller: Diebstahl von Staatseigentum? Sind Sie bei Sinnen? Welcher Diebstahl? Wer hat denn hier das Land so heruntergewirtschaftet, dass Zusagen nicht eingehalten werden können? Wenn ich meine Schulden bei Ihnen nicht zurückzahlen kann und Sie aber darauf bestehen und ich deshalb pleite bin, dann sind SIE der Böse? Sie haben ja witzige Vorstellungen von ethischem und moralischem Verhalten.

  17. @tellerwäscher: Argentinien ist schon erwachsen. Von ethischen oder moralischen Gründen bei Fonds hätte ich noch nie gehört. Auch hat derzeit der Staat (in diesem Fall bei uns in AT) auch keine Skrupel, das Volk auszunehmen wie eine Weihnachtsgans, die Sittenwidrigkeit wurde schon vor Jahren überschritten. Und? Wer beanstandet das? Spielt ja jeder gerne mit.

    Weiters steht die Frage im Raum, warum Argentinien so viele Anleger geschädigt hat. Ist das etwa ethisch vertretbar? Oder steckt da doch nicht unmoralisches, unethisches Kalkül dahinter?

  18. Lieber Tellerwäscher,
    wenn Leute wie Sie von „Solididarität“ reden, geht mir das Messer in der Tasche auf. Denn dann weiß ich, räuberisches Pack wirft mit Lügen um sich. Denn erzwungene „Solidarität“ ist keine, es ist Raub!

    Ein Bekannter erzählte mir gestern, daß in Karlsruhe ab heute die Asylanten kostenlos den ÖPNV benutzen dürfen (gleicharme Biodeutsche natürlich nicht). Und kaum jemanden aus seiner Umgebung hat es empört! Zahlt ja „der Staat“. Daß der Zahlende letztlich der Wahlpöbel ist, begreifen die meisten Leute einfach nicht mehr.

  19. Bislang ist die einzige Begründung für die Richtigkeit des Urteils, dass es dem geltenden Recht entspricht. Somit mag das Urteil juristisch korrekt sein. Aber die Tatsache, dass ein Urteil juristisch korrekt ist, beweist nicht, dass es moralisch korrekt ist. Daher bitte ich um eine Begründung, warum es richtig ist, dass einige wenige Menschen einen sehr hohen Gewinn machen, wenn dieser Gewinn zu sehr hohem Schaden führt. Und noch einmal, weil es so im Vertrag steht, ist keine Begründung.
    Sofern ich Ihnen im Übrigen Geld geliehen habe und erkenne, das Sie Ihre Schulden nicht ohne weiteres zurück zahlen können, so verlangt es durchaus der Anstand, dass eine flexible Lösung gefunden wird – vor allen Dingen, wenn ich nicht auf Ihre Rückzahlung angewiesen bin.

  20. Lieber Tellerwäscher, bitte leben Sie Ihre Staatsgläubigkeit woanders aus. Und ihre „moralischen“ Grundsätze bitte auch. Befürworter von Diebstahl und Raub sind nicht so meine Welt!

  21. @ „DAS ist symptomathisch. So wird Betrug legitimiert. Mit Moral und Empathie. “

    Das ist in der Tat das Problem. Man begeht einen Widerspruch, wollte man glauben, Betrug ließe sich moralisch rechtfertigen. Der „Tellerwäscher“ hat das indes nicht ausreichend reflektiert. Ihm leuchtet offenbar nicht ein, daß Geierfonds oder wie das heißt, gar nicht in Aktion treten könnten, gäbe es keine Schulden. Und wer solchen Fonds die Luft zum Atmen nehmen möchte, der mag einfach keine Schulden mehr machen. HIER nämlich liegt der Betrug, der ein Betrug der Politiker an der Bevölkerung ist. Der Löwe nämlich reißt die Beute, der Aasgeier sorgt nur dafür, daß aufgeräumt wird. Im Tierreich käme wohl keiner auf den Gedanken, dem Geier die Schuld am Fraß des Löwen zu geben.

  22. Gerne gehe ich wieder und bitte mein Eindringen zu entschuldigen. Allerdings bleibt dann festzustellen, dass bislang keine ethische oder moralische Begründung für die Richtigkeit des Verhaltens der Fonds geliefert worden ist. Besonders die Aussage, es gäbe keine Ethik und Moral bei Fonds ist falsch, denn jeder handelt nach einer Ethik und Moral, es fragt sich nur welche. Besonders schlimm ist es, wenn die eigene Ethik nicht reflektiert wird, warum nicht zum Sozialdarwinismus stehen, wenn man ihn toll findet?
    Adieu!

  23. Auch Ihren Sozialdarwinismus dürfen Sie selbstverständlich ausleben, lieber Tellerwäscher, aber erklären Sie ihn nicht für moralisch und ethisch einwandfrei. Und vor allem „zwingen“ Sie ihn bitte niemandem anderen auf. Und zudem erklären Sie Diebstahl und Raub nicht für moralisch und ethisch. Wenn ein Gläubiger freiwillig auf etwas verzichtet, was ihm zusteht, ist dies sein gutes Recht, wenn er es nicht tut, genauso. Sie jedoch wollen mit unterschiedlichem Maß messen und dafür müssen SIE eine Begründung liefern!

  24. Ethik und Moral scheint unser Tellerwäscher nur für seine Argumentationen in Anspruch zu nehmen. Ethisch ist das, was ihm gutdünkt. Offenbar aufgrund einer Gefühlsethik. Das Problem ist, daß man mit einer solchen Willkürethik anderen wohl keine Vorschrifgten machen kann.
    Indessen ist das Argument, das er hier nicht finden zu können vorgibt, längst gegeben: ethisch ist die Einlösung zuvor gegebener Versprechen. Wer glaubt, Versprechen nicht einlösen zu müssen, der macht in der Konsequenz Versprechen unmöglich. Zahlungsverpflichtungen, die aus einem freiwillig eingegangenen Vertrag resultieren, muß folglich nachgekommen werden. Unmoralisch ist es, den Gläubiger für leichtfertig eingegangene Verpflichtungen des Schuldners verantwortlich zu machen, auch und gerade dann, wenn der Schuldner der Staat ist. Und nur DIESER hat sich gegen Ethische Gesetze versündigt.

  25. Vielen Dank, Susanne Kablitz, für diesen lesenswerten, leidenschaftlichen Artikel, der eigentlich keines Lobes bedarf.
    Eine bessere Bestätigung kann es nicht geben, als die geistesarmen Gegenkommentare von @Aristo und @Tellerwäscher.

  26. Auch wenn ich auf sozialisten Mob übel reagiere, so wollte ich zu bedenken geben, daß die Sache nicht so einfach ist.
    Hier eine etwas ausgewogene Sichtweise:
    http://www.misesde.org/?p=8265

    Denn die organisierte demokrattisch-sozialistische Veratwortungslosigkeit herrscht nicht zufällig. Natürlich waren in Argentinien Hit-men unterwerwegs, die Politiker bestachen und bedrohten und zur Staatsverschuldung zu Lasten Dritter zwangen. Da sind schon mächtige planende Hände in Hintergrund.

    Und sollte ein Staat es wagen, sich diesem globalen Verschuldungsdiktat zu entziehen, so werden schnell die Daumenschrauben angelegt – bis hin zur staatlichen Exekution …

    Die Staatsverschuldungen sind also wohl nicht nur ein Naturergesetz gepaart mit der Gier sozialistischen Wahlpöbels, sondern auch knallharte Verschwörung …

  27. Werter Tellerwaescher, Sie verwechseln Staat und Buerger.

    AG-Fonds haben den Buergern KEINE Papiere abgekauft. Und von den Buergern verlangt Singer keinen Cent.

    Das Geld werden schon die Buerger aufbringen – aber nur nach Beschluss der Regierung.

  28. @Kreuzweis

    Des @Tellerwaeschers Kommentare ließen sich gerade noch aushalten, wenn seine Schuldzuweisung nicht so primitiv einseitig erfolgte.
    Mit dem geistigen Aufwand eines wiederkäuenden Rindes, beschreibt er den angeblichen „Diebstahl von Staatseigentum durch windige Hedgefonds-Manager“, ohne ansatzweise zu erwägen, dass es die verantwortlichen (kriminellen) Politiker waren, die ihre eigene Bevölkerung der besagten Verschuldung auslieferten, aus der sie auch ihre eigenen, fetten Apanagen bestritten.
    Egal, Sozialisten (egal wie beschissen) sind immer unschuldig.
    Möglicherweise tue ich dem @Tellerwaescher unrecht.
    Vielleicht beklagt er einseitig die Moral der Finanz-Geier, weil er weiß, dass sich die Frage der Moral bei Sozialisten erübrigt.

  29. Zu welchem Preis hat denn der HF die Anleihen erworben?

    Kennen Sie die Saldenmechanik und wenn ja, was sagt sie aus?

    Jetzt sind Sie dran.

  30. Na, dann „aristo“ wollen wir mal…
    Argentinien gab in den 1990er Jahren Anleihen in US-Doller aus und das tat sie unter der New Yorker Gesetzgebung, was grundsätzlich einen höheren Schutz darstellte. 2001 meldete die argentinische Regierung Bankrott an – bei rund 130 Milliarden US Dollar Schuldenlast. 2005 und auch 2010 bot Argentinien den Besitzern ausstehender Anleihen an, diese in neue Anleihen umzutauschen – womit ein bis 80 prozentiger Kapitalverlust für die Gläubiger verbunden war. Die meisten Gläubiger willigten ein. Nur rund 7 Prozent der Gläubiger lehnten ab. Argentinien zahlte wieder Zins und Tilgung für die Neu-Anleihen, nicht aber für die Alt-Anleihen. Als Argentinien im Jahre 2001 erstmals insolvent wurde, standen 95 Milliarden US-Dollar zur Rückzahlung aus. Die Investoren, die diese 95 Milliarden US-Dollar abzüglich aufgelaufener Zinsen bereit gestellt hatten, gingen zunächst leer aus. 2005 und 2010 bot ihnen die argentinische Regierung an, doch auf 75% des ihnen zustehenden Geldes zu verzichten und sich mit neuen Exchange Bonds, also neu aufgelegten argentinischen Schuldverschreibungen zum 75% tieferen Nennwert zufrieden zu geben.

    Paul Singer kaufte die im Kurs stark gefallen argentinischen Alt-Anleihen zu etwa 20 % des ursprünglichen Nennwertes. Diese Papiere haben zwei Eigenschaften: Erstens: Die Alt-Anleihen tragen eine Pari-passu-Klausel, und zweitens: sie haben keine Collective Action Clause.

    Nun, was tat der gute Herr Springer: Er bestand auf der Pari-passu-Klausel und der Richter gab ihm nun Recht: Demnach darf Argentinien nicht die Gläubiger der Neu-Anleihen bedienen, bevor es nicht die Alt-Anleihen bedient wurden. Argentinien hat daraufhin die Zahlungen auf die Neu-Anleihen eingestellt.

    Argentinien verweigert die Zins- und Tilgungszahlungen auf die Neu-Anleihen, denn: Wenn es die Alt-Anleihen bedient, so wird befürchtet, müssen auch den Gläubigern, die dem früheren Schuldenschnitt bereits zugestimmt haben, dieselben Konditionen gewährt werden, wie sie den Alt-Gläubigern gewährt werden. Das sieht eine Klausel vor. Argentinien würden die Altschulden aufgebürdet, die man glaubte, durch den Schuldenschnitt losgeworden zu sein.
    Aber da so oft nach der Moral gefragt wird:
    In „modernen“ Demokratien erkaufen sich Regierende Stimmenmehrheiten, indem sie Wählern finanzielle Wohltaten versprechen. Finanzieren lässt sich das Ganze am problemlosesten per Kredit. Die Sparer müssen nicht gezwungen werden, dem Staat ihr Geld zu überreichen, sie tun es freiwillig, weil Staatsanleihen immer noch als sicher gelten. Wer Staatsanleihen kauft, weiß, was er tut, er geht ein Geschäft mit dem Staat ein und der Staat ist nicht vereinbar mit dem Eigentum de Einzelnen. Somit trägt ein Jeder – vor allem bei Staatsanleihen eines solchen permanenten Pleitekandidates- ein Stück Schuld mit. Staatsgläubigkeit wurde nur allzu oft bestraft. Hier hätten wir wieder mal so ein Beispiel! Man sollte einfach daraus lernen…

  31. Lassen wir mal die Wähler aus dem Spiel und konzentrieren wir uns auf das Insolvenzrecht. Wer dem Schuldenschnitt nicht zugestimmt hat und Anleihen unter Nominalwert kauft, ist ein Hai. Ein Hai, der versucht, durch juristische Tricks die Realwirtschaft zu schädigen. Ein Betrüger also, im normalen Sprachgebrauch.

    Der Provinzrichter hat Chapter 7 übersehen, das wird diesem noch fett auf die Füsse fallen. Und nun? Nicht mal die Verträter der östereischen Schule können ein solches Vorgehen gut heißen. Wenn doch, lege ich einen Fond auf die Pleite Europas auf.

    Wird nun deutlich, was ich meine?

  32. „Pacta sunt servanda – Verträge sind einzuhalten“.

    Weiß nicht, was daran unklar ist.

    Wenn die Konditionen eines Vertrages derart sind, daß Szenarien wie das vorliegende, das für eine Seite einen hohen Profit bedeutet, möglich sind, hätte sich die andere Seite, wenn ihr das nicht paßt, beizeiten überlegen sollen, den Vertrag nicht zu schließen. Ethisch verwerflich, wie Tellerwäscher behauptet, ist dieser im Rahmen der Vertragsdefinition realisierte Gewinn nicht, noch schränkt seine Realisierung die Gültigkeit des Vertrages moralisch oder juristisch oder sonstwie ein.

    Eine ethische Verwerflichkeit kann dann entstehen, wenn eine Seite versucht , den Vertrag so kompliziert zu verklausulieren, daß der anderen Seite kritische Implikationen verborgen bleiben müssen, zumindest aber verborgen bleiben sollen. Solches darf man im gegebenen Falle aber getrost ausschließen. Frau Kablitz hat die Bedingungen der Konditionen anschaulich wirtschaftsvernünftig abgeleitet. Niemand hat die Argentinier gezwungen, loyal gegenüber korrupten Eliten zu sein, und jene waren nicht gezwungen, so zu misswirtschaften , daß sie schließlich das Land wieder gegen die Wand gefahren hatten.

    Ich erinnere auch an den befremdlichen Größenwahn von Frau Kirchner, einen neuen Falkland-Konflikt herbeireden zu wollen (obwohl Argentinien derzeit militärisch recht chancenlos bei einem Angriff auf die Falklands dastünde). Ihre Ableitung angeblicher historischer Ansprüche ist fehlerhaft, und das vermutlich mutwillig. Und das Ausmaß ihres Realitätsverlustes wurde ein weiteres Mal offensichtlich, als sie den neuen Papst dazu aufforderte, sich für eine „Rückgabe“ der Inseln von Großbritanien einzusetzen.

    Was „Tellerwäscher“ letztlich behauptet, ist, daß Versprechen und vertragliche Zusagen nach Belieben eingehalten oder gebrochen werden können, ohne Konsequenzen, und fortan möge absolute Beliebigkeit herrschen. Mit anderen Worten in seinem Denken haben Verträge keinen Wert und und sollten aufgrund der dadurch aufgezeigten Vertrauensunwürdigkeit des Vertragspartners auch gar nicht geschlossen werden. Denn der Vertrag ist ja eh nichts wert.

    Die Wertlosigkeit von Verträgen, Rechtsnormen und rechtlichen Verpflichtungen ist leider das herausragende Merkmal des Euro geworden. Die Geschichte seiner Entstehung und Durchsetzung ist eine einzige Aneinanderreihung an solchen Vertrags- und Rechtsbrüchen, Gesetzesbeugungen, Versprechensbrüchen, zusätzlichen garniert und gewürzt mit Lügen, manipulierten Statistiken und gefälschten Daten. Ein Tellerwäscher-Geheimtip eben.

    Ein hoch auf die neue moralische Instanz der EUDSSR!

  33. Das alte Lied von der uralten, beharrlichen Unbeholfenheit in der Handhabung der Macht, Die Wichtigtuerei der Verteiler gegenüber den Erzeugern, ihren Anspruch auf den größten Teil, ihre Berufung, sie wären unentbeerlich. Die Menschheit muß doch langsam mal müde werden über dieses ständig repetierende Gewäsch.

  34. Sehr treffsicher formuliert, Frau Kablitz!
    Eine Anmerkung noch zu Moral und Ethik. Nach eigentlicher Definition ist Moral ein Verhaltenskodex mit Regeln, daher ist etwas nur im Bezug auf eine bestimmte Moral moralisch oder unmoralisch. Ethik wiederum ist die Wissenschaft von Moral, sodass „ethisch“ nur heißt, dass die Moral objektiv reflektiert wurde. Ein Verhalten kann daher niemals unethisch sein, nur die Überlegungen, die ihm vielleicht zu Grunde liegen.

  35. Nein, aristo, Sie versuchen sich aus der Affäre zu ziehen. Ihr Vergleich mit dem Hai, diesem Erdenbewohner, dem permanent ein Verhalten angedichtet wird, was er gar nicht an den Tag legt, zeigt Ihr Weltbild sehr anschaulich. Schauen Sie mal zu Herrn Höll: “Pacta sunt servanda – Verträge sind einzuhalten”. Mehr gibt es dazu wirklich nicht zu sagen.

  36. Großmutter Meyer hatte vor geraumer Zeit argentinische Staatsanleihen gekauft (zufällig die im Szenario besprochene). Sie hat zu keinem Zeitpunkt daran gedacht diese beim Schuldenschnitt zum schlechten Preis zurückzugeben. Auch wollte Sie nicht an den Geier verkaufen. Daher besteht sie bis heute darauf, ihr Geld komplett samt Zinsen von Argentinien zurück zu erhalten. Sie sagt zu sich: entweder die erklären Staatsbankrott, dann habe ich Pech gehabt, denn ich kannte das Risiko oder ich werde mit Recht mein Geld eines Tages zurück bekommen. Und wenn ich mein Geld nicht zurück bekomme, kaufe ich nie wieder eine argentinische Staatsanleihe.

  37. Mit Genugtuung stelle ich fest, dass die vernünftigen Kommentare deutlich in der Überzahl sind. Dem Artikel von Frau Kablitz und dem von Stephan zitierten Artikel aus Die Presse ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Dieses schöne Land wird seit Perón von den sozialistischen Eliten systematisch zugrunde gerichtet. Mit einem aberwitzigen Krieg wird versucht, von den unfähigen Regierungen abzulenken. Der Erbhof Kirchner setzt dem Ganzen noch die Krone auf. Der Rekord an argentinischen Staatspleiten ist ja kein Zufall. Vielleicht spielt ja auch das italienische Erbe eine Rolle. Das arme Volk.

  38. Lieber Herr Höll,
    wieder einmal die Gedankenführung, der ich am vollsten zustimme – danke!
    Gut auch die Parabel von HeikoS!
    Ebenso teile ich die Genugtuung von PeterPan.

  39. „Pacta sunt servanda“ gilt doch letztlich nur für jene, die nicht genügend wehrhaft sind. Un diese letzte Wahrheit mogeln Libertäre sich gerne herum.

    Denn die USA und Israel denken nicht im Traum daran, sich internationalen Gerichten zu unterwerfen, und Rechtsbruch im Internationalen ist dort muntere Praxis. Letztlich sollten diese Länder also Unberührbare sein und jeder Vertrag mit ihnen per se unsittlich. Aber man lügt sich als Wehrloser gerne vor und tut so als spielten Waffen und geheime Kriegsführung bei den „freien Verträgen“ keine Rolle.

    Letztlich sind Verträge oder eine Währung soviel Wert, wie man als Staat wehrhaft ist. Das ist die letzte Weisheit.
    (Diese Erfahrung durfte Deutschland bereits nach den 1. WK reichlich machen; mal wieder nix aus der Geschichte gelernt!)

  40. Lieber norbertg, gerade Libertäre „mogen“ sich um gar nichts herum. Das bekommen Sozialisten viel besser hin. Und es ist wieder einmal offensichtlich, dass von gewissen Personenkreisen die Geschichte verfälscht wird. Das sind dann die, die behaupten, man hätte nichts gelernt! Übrigens, für USA und Israel-Bashing ist hier kein Platz. Leben Sie dies bitte woanders aus!

  41. „Wer dem Schuldenschnitt nicht zugestimmt hat und Anleihen unter Nominalwert kauft, ist ein Hai. Ein Hai, der versucht, durch juristische Tricks die Realwirtschaft zu schädigen. Ein Betrüger also, im normalen Sprachgebrauch.“

    Das ist eine der übelsten Nichtargumente, die ich lange gelesen haben. Vielleicht erkundigen Sie sich einmal im Bereich von Anleihen. Der Zins ist fix und damit nicht „verhandelbar“ – es sei denn es ergeht einem wie be der Rona die Insolvenz anmeldet aber weiter wirtschaftet. Somit bleibt der Kurs als Stellschraube,

    Und hier ist es ganz einfach. Glauben die Meisten, daß die Anleieh bedient wird, wird die Anleihe um 100 liegen. Glauben es die Leute nicht wird der Kurs unter 100 fallen. Auch dafür gibt es ein sehr aktuelles Beispiel die Anleihen der Scholz AG. Die sind innerhalb von wenigen Tagen um 50 % gefallen und wer damals den Nerv hatte und kaufte konnte einen guten Schnitt machen.

    Nur das hatte genau 0.0 Auswirkungen auf die Scholz AG, die hat nämlich das Geld schon bekommen und muß es „nur“ zurückzahlen.

    Und wer war der Hai der die Anleieh zu 50 % gekauft hat? Wer wurde betrogen? Jeman wollte die Anleihe zu 50 % los werden und ich habe Sie gekauft – na und? Wem habe ich geschadet? Niemanden.

    Sie sind so unglaublich ahnungslos, daß es weh tut aber schreiben hier etwas von Ethik und Moral und selbst davon scheinen Sie nicht viel zu besitzen. Denn offenbar ist ja das Eigentum von Gläubigern für Sie nur Verhandlungsbasis für den „armen“ Schuldner. Wer hat den Argentinien „gezwungen“ die Anleihen zu begeben. Wer zwingt unser Politiker zur Schuldenaufnahme, ich bin es sicherlich nicht, aber ich denke einen Kandidaten habe ich schon gefunden….

  42. Lieber FDominicus: „Denn offenbar ist ja das Eigentum von Gläubigern für Sie nur Verhandlungsbasis für den “armen” Schuldner.“ Feiner Kommentar! Ja, so sind sie, die Moralapostel der modernen Zeit!

  43. @susannekablitz70

    „Ja, so sind sie, die Moralapostel der modernen Zeit!“
    —————————————-
    Zu diesen „Moralaposteln der modernen Zeit“ gehört allerdings ausgerechnet auch der Herr Präsident der Mises-Stiftung Deutschland
    Thorsten Polleit

    Behauptet dieser „Volks“wirt doch glatt:
    Argentiniens Staatsbankrott … wäre ein moralischer Segen
    http://www.misesde.org/?p=8265

    Denn, Zitat:
    Wer in Staatsanleihen investiert, geht einen Pakt mit dem Staat ein. Ist das moralisch legitim? Die Antwort lautet: Nein. Der Staat ist eine unmoralische Apparatur: Seine wahre Natur ist, wie Hans-Hermann Hoppe es formuliert, die eines enteignenden Eigentumsschützers und rechtsbrechenden Rechtsbewahrers. Der Staat ist unvereinbar mit dem (a priori des) Privateigentum(s).

    Vielmehr wäre ein Schuldenerlass der moralisch richtige Schritt, um die Bürger vom Joch der Staatsschulden zu befreien. Es wäre ein moralischer Segen für die Argentinier, nachahmenswert für alle Länder, in denen sich staatliche Schulden auftürmen.
    Wenn Investoren, die in Staatsanleihen investieren, dabei leer ausgehen, ist auch das moralisch vertretbar.

    Ich sehe Ludwig von Mises ob dieser linksversifften Radikalinskis, die für ihren Unsinn dreist, frech und schamlos seinen Namen mißbrauchen, förmlich im Grab rotieren. 😦

  44. @HeikoS: Ein sehr guter Vergleich, denn er macht deutlich, dass das, was diejenigen, die jetzt auf die Hedgefonds schimpfen, antreibt, nicht irgendeine Moral sondern schlichter Neid ist.
    Wenn nämlich diejenigen, die ihre Anleihen freiwillig unter Kaufpreis an die Hedgefonds verkauft haben, eine Sammelklage eingereicht hätten, wäre die Situation jetzt kaum anders. Es würden blos weitaus weniger Leute mit weitaus weniger Furor gegen die Gläubiger wettern.

  45. „@ Sozialistenfresser“,
    Thorsten Polleit denkt lediglich zuende, was mit der Wählerbestechung in den Demokratien beginnt, und die letztlich zwingend zur Überschuldung und sozialistischen Diktatur führt. Wenn die Loyalität und servile Hörigkeit der Menschen gegenüber der Institution Staat nicht bestünde, gäbe es keine Staatsprofiteure und Politiker, die davon leben können, zu aasen und zu mißwirtschaften und dafür Schuldenberge aufzutürmen, die sie mit der Druckerpresse errichten, und die letztlich die Bevölkerung in die Pflicht zwingen, sie wieder abzubauen. Das ist alles andere als „linksversifft“, sondern es ist nullstaatlich, könnte man sagen. Der Sozialist will ganz bestimmt nicht „Null Staat“ – daß wäre ja als würde er sich freiwillig den Tropf aus der Vene reißen. Sozialismus bedeutet vielmehr den totalen Staat. Und das sehen wir heute überall.

    Hoppe vielleicht mal selber lesen. Über seinen Alternativentwurf der Privatrechtegesellschaft kann man im Detail streiten ob ihrer Funktionsfähigkeit, auch er löst das Problem des Monopolismus nicht, ohne einige idealisierte Hoffnungen hegen zu müssen. Über seine Diagnose der Mißstände in der Demokratie indes läßt sich nur streiten, wenn man es mit den drei Affen hält, die da nichts sehen, hören und denken wollen – die Analyse, die Hoppe abliefert, ist logisch bestechend, präzise beobachtet und für Gutheißer der Demokratie im Besonderen und des Staates im Allgemeinen ein Alptraum.

    Was die Investition in Staatsanleihen angeht, hilft eione solche dme Staat, zu überleben – zu wachsenden Kosten für die nachrückende Generation. Letzteres ist in sich moralisch nicht vertretbar, und wenn man zudem der Ansicht ist, das ein Staat grundsätzlich seinem Wesen nach eine unrechtmäßige Entität darstellt, dann ist das Dealen mit diesem Akteur in der Tat in höchstem Maß als moralisch fragwürdig zu betrachten, sodaß es nur als rechtens erscheint, denjenigen, der sich freiwillig auf solche Deals einläßt, dem vollen Risiko einer Investitionsenteignung auszusetzen. Ich würde auch keine Skrupel haben, Personen zu belangen, die Geschäfte mit der Mafia machen und ihr damit einen Nutzen bescheren, der sie am Leben hält.

  46. Herr von Prolleit irrt sich. Auch die Argentinier haben gerne genommen was der Sozialstaat so an sie überwies. Zwar wie immer nicht an alle sondern wahrscheinlich „nur“ über 50 – 60 %. Die Anderen sind halt diejenigen, die sich nicht völlig korrumpieren haben lassen.

    Und nein es ist auch ungerechtfertigt, die Schulden nicht zu begleichen. Da irrt sich Herr Prolleit.

    Moralisch richtig ist es:
    – keine Staatsschulden zu machen
    – Staatsanleihen nicht zu kaufen

    Alles andere ist Augenwischerei,und es erfüllt schon gar nicht die Forderung Verträge einzuhalten. Korrekterweise müssten alle argentinsichen Politiker mit Ihrem Geld haften, denn Sie haben es ja schließlich auch verbockt….

    Ich habe auch eine Zeitlang gebraucht, daß mit den Staatsanleihen zu verstehen aber http://www.q-software-solutions.de/blog/2009/10/09/done-i-sold-the-last-asset-from-a-country/
    Das ist nun fast 5 Jahre her und seitdem habe ich mich strikt dran gehalten. Zu meinem großen Vergnügen. Jetzt kann ich mich nämlich endlich auch mal als Gutmensch hinstellen. Das braucht mein Ego ganz bestimmt.

    Es gibt nur noch eine Verdingung von mir und Staatsschulden über LVs, die irgendwann mal abgeschlossen wurden. Fraglich ob ich aus denen noch etwas „herausbekommen“ werde. Bliebe mir noch die Kündigung, darüber kann man ruhig nachdenken…

  47. Argentinien ist NICHT bankrott. Die Wirtschaft des Landes steht viel besser da als vor 13 Jahren. Argentinien ist genauswenig sozialiastisch wie die BRD unter Ludwig Erhard. Soziale Marktwirtschaft ist noch lange kein Sozialismus.

    Kapitalistisch (oder neoliberal) ist, wenn Geld nur mit/durch Geld erzeugt wird, ohne dass dabei etwas produziert oder geleistet wird. Also reine Spekulation oder Wetten (Kasionwirtschaft). Das ist -wie Prof. Wolfgang Berger richtig erkennt- unmoralisch.
    (http://www.youtube.com/watch?v=7Z0kpk36X3Q)

    Zugegeben, die letzen Jahr(zehnt)e hat sich (nicht nur) Deutschland zu einem Umverteilungs- und Abkassierstaat mit sozialistischer Prägung entwickelt. Wir haben zu hohe Abgabn zu viel Regeulierungen, kurz zuviel Staat.

    Leider sieht es aber so aus, dass vor allem die ureigensten Aufgaben des Staates mehr und mehr in privatisiert werden, während die Bereiche, die man besser unreguliert ließe, überreguliert werden.

    Infrastruktur, innere und äußere Sicherheit, Bildungswesen (richtige Bildung nach Humboldtschen Vorbild!) sind nun mal besser in öffentlicher Hand. Klar verlangt das Staatsbeamte, die sich auf Staatskunst verstehen und nicht nur sich selbst bzw. der Finanzoligarchie dienen.

    Der Grund für die enorme Verschuldung der Länder liegt aber NICHT NUR in den überbordenden sozialen Leistungen (ja, die haben wir auch), sondern vor allem darin, dass wir von Produktivwirtschaft auf Kasinowirtschaft umschwenken, seit Jahren mit zunehmender Tendenz. Und leider schliessen sich beide Formen aus. Kasinowirtschaft zerstört Produktivwirtschaft. Daher hatte F.D. Roosevelt 1933 die Brandmauer zwischen beiden Banken (also Investment vs. Kreditbank) durch den Glass-Steagall Act etabliert.
    Ist das Ihrer Meinung nach Sozialismus?

    Nochmal Wolfang Berger, der sagt, dass diese Kasinowirtschaft eben (wie der) Sozialismus sei, nur statt Zentrakommitee haben wir die Zentralbank. Denken Sie doch nur an die enormen Summen, die zur Bankenrettung aufgebracht wurden. Ist das Marktwirtschaft?????
    Die (Investment-)Banken waren und SIND pleite!

    Ich stimme zu, Vertäge müssen eingehalten werden. Aber Verträge müssen, wie Gesetze auch, moralischen/ethischen Grundsätzen folgen.
    Einem verdurstenden eine Flasche Wasser zu einem Vermögen zu verkaufen ist -auch bei Abwicklung mittels Vertrag- unmoralisch!
    Und genau das tun die Geierfonds! Argentinien bedient seine Schuldner (92%). Die anderen 8% (Geierfonds) wollten keinen Kompromiss aushandeln. Warum wohl?

    Es geht nicht um das Geld, es geht darum, Argentinien wieder in die Schuldenfalle des IWF zu treiben und das ganze dann so darzustellen, dass die Überschuldung die Folge des „solzialistischen Wirtschaftens“ sei. Und Sie Frau Kablizt, fallen darauf rein.

    Nur durch Wirtschaftswachstum können Sozialleistungen zurückgefahren werden, und nur so können Schulden zuückgezahlt werden. Nicht duchr Austerität. Das zeigt sich ganz deutlich in (Süd-)Europa. Argentinien ist zusammen mit den BRICS-Staaten auf gutem Wege. Und da sollte sich Deutschland schnellsten anschliessen, statt sich nur mach merkelscher Manier durchzuwursteln und dabei den Weg zum 3. Weltkrieg beschreiten.

  48. Ach ja, lieber Abeck172, immer das gleiche Lied! Wer Argentinien einen „guten Weg“ bescheinigt, den darf man in seiner ganz eigenen Welt nicht stören. Also ich wünsche Ihnen wunderschöne Träume! Sie können weder den Kapitalismus richtig erklären, den Neoliberalismus erst recht nicht. „Daher hatte F.D. Roosevelt 1933 die Brandmauer zwischen beiden Banken (also Investment vs. Kreditbank) durch den Glass-Steagall Act etabliert.
    Ist das Ihrer Meinung nach Sozialismus?“ Warum war das notwendig? Doch nur, weil wir im Papiergeldsystem leben. Sozialismus ist das, was vorher geschah, der Schwachsinn mit dem New Deal.

  49. Lieber Frau Kablitz,

    ich kann genauso Ihnen vorwerfen, dass Sie alles durcheinander werfen. Das ist aber keine Basis zu diskutieren.
    Was soll das heißen? „Sozialismus ist das, was vorher geschah“

    Wann vorher?? Was meinen Sie mit Papiergeldsystem? Dann erklären Sie doch erst mal die Begriffe, bevor Sie mit nur Unfähigkeit vorwerfen.

    Jedenfalls hatte der New Deal sehr schnell die Krise beendet. Oder ist das falsch? Wie wurde denn Deutschland nach dem Krieg aufgebaut? Wie hat D. seine Schulden beglichen? Wie erfolgte das „Wirtschaftwunder?“ Durch Austerität?
    Das war die Situation nach dem 1. Weltkrieg – mit bekannten Folgen.
    Was ist denn mit Erhard, war der ein Sozialist?

    Russland und China verzeichnen gute Wachstumsraten. Wie erklären Sie sich das? China vollbringt eine Mondmission. Wer in der transatlantischen Welt kann das nachmachen?

    Ganz konkrete Frage: wie wird denn Wirtschaftwachstum erzeugt? Erklären Sie es mir doch, wenn ich keine Ahnung habe (sofern Sie es können und wollen).

    Mir scheint aber, dass es Ihnen weniger um Diskussion geht als darum jeglche Kritik im Keim durch Unsachlichkeit zu ersticken.
    Das machen genau jene linken Kreise auch, die Sie so scharf kritisieren. Bisher sind Sie auf meine Fragen gar nicht eingegangen….

  50. Lieber abeck172, ich habe nicht gesagt, dass Sie keine Ahnung haben. Ich sage lediglich, dass es das ist, was im „Mainstream“ so gerne verlautbart wird. Und Ihre Fragen habe ich alle beantwortet, alle! Lesen Sie die Artikel auf diesem Blog, dann sind ALLE Fragen mehr als beantwortet.

  51. Würde Argentinien alle Gläubiger zu 100% auszahlen, dann nur um den Preis für Wirtschaftseinbruch und Elend der eigenen Bevölkerung. Was ist wichtiger- bedrucktes Papier (Verträge) oder das Leben von Menschen? Der Wohlstand eines Unternehmens oder von über 40 Millionen Argentiniern?

  52. @charon: Wieso begreifen die Menschen nicht, dass es um das Einhalten von Verträgen geht und dass die 40 Millionen Argentinier ihr Elend nicht einem Unternehmen zu verdanken haben sondern der katatstrophalen Arbeit ihrer Regierung? Wollen Sie so behandelt werden, wenn Sie einen Vertrag mit jemandem abschließen? Was ist nur mit den Menschen los?

  53. Liebe Frau Kablitz,

    explizit haben Sie nicht gesagt, ich hätte keine Ahnung aber implizit schon.

    Wir sind uns ja in einigen grundlegenden Punkten durchaus einig. Auch ich bin ein vehemter Gegener des Sozialsmus/Kommunismus. Auch ich bin gegen den grünen Kult.

    Nur kritisiere ich die spekulative Finanzwirtschaft (Derivate, Zertifikate, Hdege- oder Geier-Fonds usw., die nichts weiter als Schwindelein sind). Kein Mensch braucht die Wall Street. Die FED, EZB gehören nicht in private Hände. Die treiben doch die Länder in die Schuldenfalle. Deshalb sind die Forderungen der „Geier“ gegen Argentinien unrechtmässig. Nur deshalb, nicht generell alle Schulden.
    Ich denke, das kann man verstehen.

    Sie kritisieren Schulden (zurecht) ich spreche aber von Kredit!
    Kredit für die Wirtschaft, Kredit zur Steigerung der Produktivität, das sich im Wirtschaftwachstum zeigt. Dafür ist Glass-Stegall. Sie können auch nicht die Tatsache verleugnen, dass Glass-Steagall bis zu seiner Abschaffung (1999) für Stabiliät auf dem Finanzmarkt und damit in der Realwirtschaft gesorgt hat. Wieviel Krisen und Crashs hatten wir seitdem? Der nächste große Crash steht bevor.
    Alles nur weil die Staaten verschuldet sind? Wenig plausibel.

    Was wir brauchen ist Produktivwirtschaft und deren gut bezahlte Jobs.
    Dann können auch der Staat und die Sozialleistungen eingeschränkt werden.

    Ich weiß nicht ob ich es schaffe, alle Artikel dieses Blogs zu lesen.
    Jedenfalls finde ich beim Durchstöbern keine Hinweise auf Artikel, die meine Fragen beantworten könnten.

  54. Lieber abeck172, ok, wenn dies so bei Ihnen angekommen sein sollte, tut mir dies leid! Das war nicht meine Absicht. Also… gehen wir die Dinge durch! Die spekulative Finanzwirtschaft ist – was zum Beispiel die Schattenbanken angeht – sicherlich sehr sehr schädlich. Es gibt allerdings auch Spekulationen, die durchaus sinnvoll sind.
    „Die FED, EZB gehören nicht in private Hände.“ Die FED und die EZB sind verlängerte Arme der Staaten. Offiziell sind sie privat, das ist etwas, was so auf dem Papier steht, da haben Sie Recht! ABer bitte schauen Sie hinter die Kulissen und Sie werden sehen, dass die Zentralbanken immer, ausschließlich immer den Regierungen nützlich sind. Der erste Mann der FED wird vom Kongress der USA ernannt, es werden dort immer Personen besetzt, die der Regierung genehm sind. Die FED ist nicht wirklich privat, denn sonst könnte man sie sich aussuchen und sie müsste haften. Es ist das Haupt des Korporatismus mit privatisierten Gewinnen und sozialisierten Verlusten.

    Die Länder werden nicht in die Schuldenfalle „getrieben“! Niemand zwingt sie, Schulden zu machen. Niemand zwingt sie, spekulative Geschäfte mit Steuergeldern zu machen.
    Bei den Schulden/Kredit bin ich ganz bei Ihnen. Ich stehe ganz hinter Ludwig Erhard. Und natürlich sind Kredite, die in etwas Sinnvolles investiert werden, vollkommen richtig. Aber genau das passiert doch kaum noch. Schauen Sie sich Spanien an. Dort sind Immobilien gebaut worden, die nicht im Ansatz sinnvoll waren. Und Glas-Steagall ist in einem Papiergeldystem immer noch besser als gar kein Mechanismus. Wirklich geschützt hat er auch nicht; schauen Sie sich nur die Krise in den 80er Jahren an. Unsere Problematik fing mit dem Ende der Goldpreisbindung des Dollars Anfang der 70er Jahre an. Da ging das Elend los, weil ab dem Moment kein Halten mehr bei der Schuldenmonetarisierung vorlag. Ja, der große Crash kommt, – auch – weil die Staaten massiv verschuldet sind. Vor allem sind sie verschuldet ohne dass da Substanz hintersteckt. Vor allem kommt der Crash aber, weil unser ungedecktes Papiergeld am Ende ist. Ja, Sie haben recht, wir brauchen Produktivwirtschaft und ja, wir brauchen gut bezahlte Jobs. Vor allem brauchen wir aber mehr Menschen, die sich davon befreien, dass der Staat ein heiliges Wesen ist:-) und sich wieder mehr auf sich selbst besinnen.
    Ich hoffe, ich konnte den ersten Eindruck etwas relativieren!? Ich werde die Links zu den Artikel heraus suchen, die es nochmals verdeutlichen!

  55. @Russland und China verzeichnen gute Wachstumsraten. Wie erklären Sie sich das? :

    abeck172, Sie haben Russland und dessen unsagbare Elend, an mancher Stelle wie in Afrika, aber ohne mildes Klima, offenbar nicht gesehen.

  56. @Würde Argentinien alle Gläubiger zu 100% auszahlen, dann nur um den Preis für Wirtschaftseinbruch und Elend der eigenen Bevölkerung. Was ist wichtiger- bedrucktes Papier (Verträge) oder das Leben von Menschen? Der Wohlstand eines Unternehmens oder von über 40 Millionen Argentiniern?:

    Alles andere wäre ein Rechtsbruch.

    Nun muss man selber wissen, wo er leben möchte – in einem reichsfreien Raum, oder in einem lästigen Rechtsstaat.

  57. Weil ein Vertragsteil (Staat) ein Gauner ist, möchte Thorsten Polleit ausgerechnet diesen Gauner (hier Argentinien) mit Streichung seiner Pflicht zur Erfüllung geschlossener Verträge beglücken.

    Das soll die ahnungslosen Opfer davon abschrecken, mit Staaten überhaupt erst Geschäfte zu machen. Das soll deswegen ein „moralischer Segen“ sein, weil alle Staaten des Teufels sind! – Echt genial, die Idee! Oder ist da nicht eher der Wunsch der Vater radikal-liberaler Ideen?

    Will Polleit in seiner Großmut die Ganoven wirklich großzügig durch Schuldbefreiung belohnen und beschenken ??
    Ausgerechnet WEGEN ihres Ganoventums ??
    Herrliche Zeiten für alle Schurken-Staaten und alle anderen Gauner jeder Art und Klasse brechen an! 🙂

    Daß unser „libertärer“ Vielschreiber quasi im Widerspruch zu seiner sonstigen Propaganda ausgerechnet STAATEN, zudem sozialistische, so nett begünstigt sehen will, setzt dem Ganzen irgendwie die Krone auf. Oder ist das nur ein Treppenwitz?

    Der Präsident ausgerechnet der Mises-Stiftung Deutschland erfreut oder langweilt uns ja schon seit seiner Dissertation in tausend Varianten mit seinen immer gleichen, wenig originellen (und falschen) geldtheoretischen Ergüssen. Jetzt hat er zwar keinen ökonomischen, dafür aber einen wahrlich ORIGINELLEN „moralischen“ Meilenstein gesetzt.

    Wen wundert’s bei solchen „Denkern“, daß der Liberalismus außer in den grad mal 20 Jahren nach 1945 noch nie eine echte Chance hatte.
    Das ungläubig bestaunte „Wirtschaftswunder“ war gar kein „Wunder“, sondern Folge der von Erhard durchgesetzten Liberalisierung. Nach Hitler hatte man wohl erst mal die Nase voll vom Sozialismus.

    Doch bereits mit den 68ern wurde dann wieder der Marsch in den Sozialismus eingeschlagen. Das verheerende Ergebnis gipfelnd in der EUdSSR sehen wir heute.

    Zu weiteren Höhenflügen der Radikal-Liberalen, die dem Liberalismus wohl mehr schaden als nützen,
    „LvM“ in: https://susannekablitz.wordpress.com/2014/06/25/sozialismus-ist-tod/

  58. Zu Recht und Ethik

    Um einen beidseitig freiwillig abgeschlossenen Vertrag (ich rede hier nicht von Nötigung, Erpressung, Wucher) als sittenwidrig und damit nichtig zu behandeln, muß die Unmoral/Sittenwidrigkeit (auch nach geltendem Recht) auf BEIDEN Seiten voliegen. Es muß sich um eine Art Mittäterschaft oder Beihilfe zu üblen Praktiken der einen oder anderen Seite handeln.

    Wer Staatsanleihen kauft oder mit der Mafia kontrahiert, wird nicht automatisch auch selbst zum Mittäter/Gehilfen verwerflicher Machenschaften der anderen Seite.

    Sittenwidrigkeit kann sich
    a) aus dem INHALT eines Vertrags ergeben oder
    b) aus dem mit dem Vertrag GEMEINSAM verfolgten ZWECK (etwa Terrorfinanzierung).

    DAS wären dann in der Tat Verträge UNTER GANOVEN, denen auch moralisch die Wirksamkeit versagt gehört.

    Der Normalfall sieht anders aus.
    Verträge auch mit Ganoven inclusive der Mafia sind grundsätzlich wirksam.

    Sie sind auch durchsetzbar:
    Gläubiger eines vertragsbrüchigen Schurken-Staates wie Argentinien können sich wegen ihrer Forderungen auf zivilrechtlichem Weg Vollstreckungstitel beschaffen und dann (zumindest) in das Auslandsvermögen ihres Schuldners (Grundstücke, Schiffe, Flugzeuge, Bankguthaben etc.pp.) die Zwangsvollstreckung (ZV) betreiben. Handelt es sich um Forderungen der Bürger gegen den eigenen Staat (BRD, Bundesland, Gemeinde) gibt es rechtlich die allerwenigsten Probleme.

    Grenzüberschreitend ist die Rechtsdurchsetzung zwar etwas komplizierter, aber nicht viel anders als bei Forderungen gegen (andere) Ausländer.
    Warum eine ZV im Falle von Staats-Schuldnern nur gelegentlich stattfindet, entzieht sich meiner Kenntnis.
    Verwertbares Vermögen auch Argentiniens findet sich im Falle von Staaten in aller Welt doch wohl genug.

    Das alles sind auch keine staats- oder völkerrechtlichen Fragen, sondern stinknormale zivilrechtliche Angelegenheiten, nicht anders als zwischen Hinz und Kunz – mit der alleinigen Besonderheit, daß es förmliche Insolvenzverfahren im Falle von Staaten nicht gibt.

    Wäre ja auch etwas heikel, die Regierung eines Staates wie bei Otto Normalschuldner zwangsweise durch einen Insolvenzverwalter zu ersetzen. 😉 Fehlt schon an entsprechenden Zuständigkeiten und Machtmitteln.

    Huch, heute muß man selbst in eigentlich liberalen Kreisen Eulen nach Athen tragen. Ende der Vorlesung. 😉

  59. Ich hätte da mal eine Frage. Wenn der Apfel einen Taler kostet und ich habe drei Taler, wieviel Äpfel kann ich dann kaufen, ohne mich zu verschulden?

    Und noch eine Frage: wie kann ich einen Kredit aufnehmen, ohne mich dadurch zu verschulden?

    Und schließlich diese Frage: welcher der Leser hier würde jemandem, dem er Geld geliehen hat, aber nur ein Drittel davon zurückbekommen hat, erneut Geld leihen?

    Und dann war da noch die Andeutung, auf Kredit zu investieren sei eine gute Sache. Da sollte man aber schon mal sehr viel genauer hinsehen:
    http://www.misesde.org/?p=7188
    Die wichtige Aussage steht ganz am Schluß:
    „Die entscheidende Lehre aus der hier skizzierten Theorie ist, daß Finanzwirtschaft und Realwirtschaft nicht unabhängig voneinander sind. Wie viel Sachkredit – also durch Ersparnis gedeckter Kredit – vom Bankensystem vergeben werden kann, hängt vom Umfang des geleisteten Konsumverzichts ab. Sobald Banken unter der Direktion einer Zentralbank damit anfangen, die Menge ungedeckten Zirkulationskredits zu vermehren, kommt es zu einem allgemeinen Aufschwung, der aber schon den Keim der darauffolgenden Krise in sich trägt. Der Subsistenzfonds wird überbeansprucht, der Aufschwung frißt sozusagen seine eigenen Reserven auf.“

    Das erinnert doch irgendwie an die sogenannte „Tragödie der Allmende“ (tragedy of the commons).

  60. Ja, Frau Kablitz,

    Sie konnten das relativieren. Nun gut.

    Dennoch würde ich behaupten, dass die Regierungen eben die Politik der Zentralbanken (und der dahinter stehenden Finanzoligarchen, die wiederum von den Monarchien -vor allem der britischen- gestützt werden) ausführen, statt dem Gemeinwohl zu dienen. Das Gemeinwohl ist im Prinzip die einizge Aufgabe eines Staates, ansonsten hat der Staat keine Legitimität. Die FED ist übrigens verfassungswidrig! Die USA wurden als Republik mit Nationalbank angelegt. Der Staat gibt Geld aus, ohne sich zu verschulden. Kennedys Erlass war eigentlich überflüssig. Dennoch wurde er im Auftrag der „britischen Imperialisten“ ermordet. So wie schon Lincoln, McKinley, A. Herrhausen u.a.

    Ich verstehe gut, Ihre Ablehnung des „Staates“. Vergessen sollten Sie nur nicht, dass unsere Staaten im Prinzip keine mehr sind.

    Doch, die Staaten werden gezwungen, in die Schuldenfalle zu gehen.
    Bezug nehmend auf o.g. URL (1. Beitrag) zu W. Bergers Vortrag (dazu müssen Sie sich bei Gelegenheit mal ca. 30 min Zeit nehmen), worin er Adam Smith zitiert: „…es gibt zwei Arten, eine Nation zu unterdrücken. Durch das Schwert oder durch Schulden“. Weiterhin sagt Herr Berger: „wenn ein Land sich weigert, in die Schuldenfalle zu gehen, dann kommt Krieg“. Dann erwähnt er mehrere Beispiele in der Geschichte und der jüngsten Vergangenheit.

    Da versteht man plötzlich gut, warum wir soviele Kriege mit Ziel „Regime Change“ hatten und haben (Afghanistan, Irak, Libyen, Syrien aber auch Kosovo!). Ebenso der „Konflikt“ in der Ukraine und die Agression gegen Russland und China.

    Jedenfalls geht es in der EUdSSR nicht um Menschenrechte und Freiheit. Welche Werte vertreten denn unsere Eurofaschisten?
    Enteignung der Bürger (IWF-Vorschlag, bestätigt also den Sozialismusvorwurf), kriminelle Aktivitäten sollen dem BIP zugerechnet werden, Euthanasie für Kinder und alle möglichen Perversionen stehen zu Debatte. Also komplett antichristlich.

    Von (Real)Wirtschaft, technolgischem und wissenschaftlichem Fortschritt, klassische Bildung und (wissenschaftlicher) Ausbildung wird dabei nie gesprochen. Dafür von „sozialer Gerechtigkeit“ um so mehr. Und es ist voll beabsichtigt, dass sich die Menschen in die Obhut des Staates flüchten (keine Frage, der Mensch muss eigenverantwortlich handeln). Dagen hilft aber nur die klassiche Bildung und Erziehung. Darin waren wir mal führend in Deutschland.
    Kritik (so berechtigt sie auch ist) am Sozialstaat und am Sozialismus führt dabei nicht weiter.

    Wir (der Staat) müssen den Menschen dienen und nicht dem Geld.
    Andernfalls ist doch alles Debattieren um Moral und Ethik umsonst.

  61. Verträge machen nur Sinn, wenn sie den Menschen dienen, nicht wenn sie Menschen vernichten.

    Die Schulden stammen von der (neoliberalen) Regierung der 90er Jahre, nicht der heutigen. Schlechte Politik wäre, das eigene Land zu ruinieren, um einen einzigen vulture- Fonds zu bedienen.

    Im übrigen ist Kreditvergabe ein Geschäft wie jedes andere: ich investiere Geld (Kredit), um am Ende mehr Geld zu bekommen. Manchmal klappts, manchmal nicht. Eine Garantie gibt es nicht.

  62. @Dorfbewohner
    ich hab mir den Film angeschaut, ist aber für mich bis auf ein paar Details nichts Neues. Allerdings wird NICHT auf die Gefahr eines Krieges eingegangen, der durch das „sterbende System“ mit der militärischen Macht (USA) droht.

    Und, auch „die“ behaupten, dass die Geldschöpfung in die Hände des Staates gehört. Es sind die Banken, die die Politik und damit die Staaten kontrollieren, nicht umgekehrt. Funktioniert natürlich nur mit korrupten Politikern, alle anderen werden entsprechend blockiert oder abgesetzt, stehen nicht zur Wahl. Oder doch?
    http://bueso.de/sachsen2014

  63. „Wir (der Staat) müssen den Menschen dienen und nicht dem Geld.
    Andernfalls ist doch alles Debattieren um Moral und Ethik umsonst.“

    Wie bitte?
    Was ist denn bitteschön Kapitalismus? Dienst am Kunden, und der das Einzige was da wirklich stört sind nun mal die Staaten die für sich in Anspruc nehmen alles besser wissen und natürlich regeln zu wollen.

  64. Lieber abeck172, jetzt weiß ich zumindest, warum Sie an den Staat, den „armen Teufel“ glauben. Der Hinweis auf die Bueso war da ausschlaggebend. Der Staat ist kein Opfer, lieber abeck172, der Staat ist der Täter in trauter Verbundenheit mit den Großkonzernen. DAS nennt man Faschismus, die harmloserer (noch) Form des Sozialismus, dem wir jeden Tag näher kommen. Ich empfehle Ihnen Literartur hier z.B. von Götz Aly (Hitlers Volksstaat). Ihnen werden (hoffentlich) die Augen aufgehen, wie nahe dran wir sind. In allen Großbanken in allen Großkonzernen sitzen Politiker. Und die versuchen unseren Verstand zu verderben. Die Bueso, dieser Sozialistenverein, ist da um nichts besser. Wir könnenn gern über alles diskutieren, aber bitte nicht über den Staat als Opfer oder als Retter!

  65. Ach Cato, wie oft denn noch die gleiche Soße? Bitte informieren Sie sich erst einmal, was Neoliberalismus ist und nicht, was in ihn hineininterpretiert wird, dann reden wir gern weiter!

  66. Liebe Frau Kablitz,
    es geht mir weder darum den Staat (eigentlich die Regierungen) als Retter noch als Opfer darzustellen. Wie Sie richtig erkennen, unsere Regierungen handeln verbrecherisch. Hatten Sie nicht irgendwo T. Jefferson zitiert („the government is the servant not the master“)?
    Mit solch einer Einstellung der Regierenden hätten wir nicht die heutige Situation.

    Im übrigen hat der Sozialistenverein die gleiche Ansicht wie Sie zum Thema Faschismus und beruft sich auch auf L. Erhard. Warum diese Verachtung?

    Kritik allein reicht ja nicht aus. Wir brauchen eine Lösung, einen gangbaren Weg, sonst bekommen wir bestenfalls eine französiche Revolution hin, und keine amerikanische (wenn überhaupt). Wie sieht denn Ihre Lösung aus?

  67. Lieber abeck172, ja, Jefferson war noch einigermaßen brauchbar:-) Diese Verachtung? Ja warum? Wenn Sie deren Worten ganz genau zuhören, wollen sie die Welt noch mehr in „staatliche“ Hände legen, sie wollen mehr Kontrolle, sie wollen noch mehr Regeln. Ich bin davon überzeugt, dass das nicht die Lösung ist. Stimmt, Krititk reicht nicht aus! Meine Lösung liegt im Liberalismus in seiner ursprünglichen Form, im Kaptitalismus in seiner eigentlichen Form Ich füge Ihnen einen Link eines Artikels hinzu, den ich heute veröffentlicht habt. Vielleicht kann ich es damit etwas nachvollziehbarer machen.
    http://cafeliberte.de/mythen-der-demokratie-der-kapitalismus-oder-das-was-wir-dafuer-halten-teil-3/

  68. Lieber abeck172,
    was mir an Ihnen gefällt, ist, daß Sie sich immerhin den Film angeschaut haben und auch, daß Sie diskutierend nach Lösungen suchen.
    Wir sollten uns dabei nach dem Prinzip des kleinsten gemeinsamen Nenners nicht über die Rolle von Huhn und Ei sprich den Poltikern und Banken festbeißen.
    Fakt ist, daß Nixon als Politiker die Goldpreisbindung des Dollars hat aufheben lassen. Ob im Interesse oder auf Geheiß der Banken oder doch mehr wegen der Erleichterung des Gelddruckens für Staatsausgaben sei dahingestellt. Entlarvender sind da übrigens die zwei irreführenden „Beruhigungs-Pillen“ fürs Volk: a) Abwehr von Spekulationen und b) vorläufig!!!
    Seitdem ist VORLÄUFIG – also mein ganzes berufliches Leben lang.
    Und wenn mein Kater darauf spekuliert, daß die Maus doch noch einmal aus dem selben Mauseloch herauskommt, kann er dabei sogar verhungern, wenn die Maus ein zweites Loch hat.
    Ein zweites Loch hatten die Amerikaner allerdings nicht. Zumindest wollten sie es nicht – nämlich Staatsausgaben-Disziplin.
    Damit wären wir beim verehrten Herrn Professor Erhard. Als der mal „den Gürtel enger schnallen“ wollte, war er ganz schnell weg. Aber nicht fallengelassen von den Bankern, sondern vom Volk, das ja danach „mehr Demokratie wagen wollte“.

    Fazit:
    Zum Finden von Lösungsansätzen empfehle ich neben vielen anderen guten Büchern meine zwei Standardwerke:
    a) Stefan Blankertz: „Das libertäre Manifest“
    b) Hans-Hermann Hoppe: „Demokratie – der Gott der keiner ist“

    Wie sagte weiter oben der treffliche Herr Höll so richtig:

    „Hoppe vielleicht mal selber lesen. Über seinen Alternativentwurf der Privatrechtegesellschaft kann man im Detail streiten ob ihrer Funktionsfähigkeit, auch er löst das Problem des Monopolismus nicht, ohne einige idealisierte Hoffnungen hegen zu müssen. Über seine Diagnose der Mißstände in der Demokratie indes läßt sich nur streiten, wenn man es mit den drei Affen hält, die da nichts sehen, hören und denken wollen – die Analyse, die Hoppe abliefert, ist logisch bestechend, präzise beobachtet und für Gutheißer der Demokratie im Besonderen und des Staates im Allgemeinen ein Alptraum.“

  69. Liebe Frau Kablitz,

    Freie Marktwirtschaft ist mitnichten Kapitalismus. Ich würde das schlicht als falsch bezeichnen. Im Artikel heißt es:

    „Kapitalismus ist der freie Handel freier Menschen. Wenn Fehler passieren, hat man die Verantwortung zu übernehmen. Man darf sich über die Gewinne freuen (sofern sie auf ehrlichem Wege erwirtschaftet wurden) und man muss die Verluste verantworten (sofern man auch wirklich dafür verantwortlich ist). Nicht mehr und nicht weniger!“

    So würde ich Marktwirtschaft (MW) definieren. Ich würde es aber deutlicher formulieren: MW ist der ehrliche und faire Handel (bzw. Geschäftsabwicklung) freier Menschen. Denn „freier Handel“ kann eben auch ein Geschäft mit Vorteilsnahme durch eine Partei sein.

    Kaptialismus ist die reine Finanzwirtschaft, Geld mit Geld erwirtschaften, ohne Produktion oder ohne sonstige Leistung für die Gesellschaft.

    Ist es sinvoll Streichhölzer zu verbieten, nur weil damit Waldbrände gelegt werden können? Es sind immer die Menschen, die ein System oder ein Werkzeug mißbrauchen.

    Liberalismus im Sinne „freiheitlich“ ist OK, darf aber nicht als laisser-faire verstanden werden.

    Ich plädiere ganz und gar nicht für noch mehr Kontrolle und Regeln, im Gegenteil. Aber wer trägt die Schuld in den derzeitigen Monster-Staaten? Die (metaphorischen) Streichhölzer oder die Zündler?

    Gerade die „Kapitalisten“, die Sie verteidigen, die übernehmen doch gar nicht die Verantwortung für ihre Verluste. Die Allegmeinheit (Steuerzahler) wurde dafür in „Haft“ genommen. Ist das freier Handel freier Menschen?

  70. @abeck172 7. August 2014 um 07:00
    ..Funktioniert natürlich nur mit korrupten Politikern,…
    „Korrupte Politiker“ ist ein Pleonasmus!

  71. Lieber abeck172, ich diskutiere ja gerne mit Ihnen:-) Aber Sie unterliegen dem Mainstream-Fehler! Marktwirtschaft ist nichts anderes als Kapitalismus. Wir lassen uns alle geistig indoktrinieren. Wir lassen uns unsere Sprache verderben. Tun Sie das bitte nicht! Nur deshalb kann man mit uns den Max machen. WEIL wir die falschen Schuldigen suchen. Kapitalismus ist nicht reine Finanzwirtschaft, Kapital kann Sachkapital, es kann Humankapital sein. Das Geld mit Geld erwirtschaften ist eben nicht Kapitalismus, es ist ein Defekt in unserem Papiergeldsystem, das zeigt der Film sehr schöne auf. DAS ist NICHT Kapitalismus. Und ein Kapitalist übernimmt Verantwortung, denn jeder „kleine“ Selbstständige, jeder „kleine“ Handwerker ist Kapitalist, sonst kann er nicht existieren. Wer keine Verantwortung übernimmt, sind Konzernbosse und Lobbyunternehmer. DAS sind aber keine Kapitalisten, das sind Angestellte. Wir werden nie weiterkommen, wenn wir die Sprache nicht reinigen. Wenn wir uns etwas einreden lassen, was nicht korrekt ist, damit die Spielchen weiterlaufen können.

  72. Ein „werthaltiges“ Geld, also Zahlungsmittel, die allgemein akzeptiert werden und in sich einen intrinsischen Wert besitzen (das unterscheidet den Goldtaler von der Euro-Geldnote), bekommt seinen Wert nicht von Politikern zugeordnet, sondern sein Preis wird auf dem Markt von freien Marktteilnehmern in freier Absprache festgelegt. Mit anderen Worten: ein solches Geld ist eine ganz gewöhnliche Handelsware wie jede andere auch, mit der zusätzlichen Funktion, „Kaufwert“ bequemer als andere Waren zwischenspeichern zu können.

    Der Wert eines Goldtalers bleibt auf dem Markt der gleiche und richtet sich nach seinem Goldgehalt, egal, ob die dafür aufgewendete Menge Gold in Form eines Ring, einer Kette, eines Barren oder einer Münze geformt wird. Daher ist der Begriff Taler in seiner linguistischen Ableitung ursprünglich auch ein Gewichtsmaß gewesen, wie Karat bei Diamenten.

    Ein Geldschein in einem nicht durch einen Wertstandard gedeckten Geldsystem indes ist nur ein Schuldschein auf einen Wert, der noch nicht existiert: man wettet lediglich darauf, daß man einen Gegenwert dafür erhalten wird, wenn man den Schuldschein einlöst, gleichermaßen wettet man darauf, daß man einen Abnehmer für diesen Schuldschein findet. Das gestaltet sich in einem fractional reserve banking system aber zunehmend problematischer, da die Spanne zwischen Schuldscheinen und real vorhandenen Werten, die sie repräsentieren sollten, immer dramatischer auseinander klafft.

    Dieser simplen Sachverhalt sollten klarmachen, daß sich ein freier Markt und Kapitalismus nicht wirklich voneinander trennen lassen.

    Die geäußerte Kritik richtet sich in Wahrheit gegen einen durch die Staaten hochregulierten und durchgeplanten Markt, und ein von den Staaten zentralistisch durchgesetztes Geldschöpfungsmonopol. Dieses, und der Umstand, daß Erziehung, Bildung, Gesundheit, Pensionen, Gesetzgebung, mehr oder weniger vollständig verstaatlicht sind, läßt berechtigte Zweifel an der Sinnhaftigkeit des Geredes, wir lebten in einer freien Gesellschaft und hätten einen freien Markt, aufkommen. Versuche man mal , sich diesen verstaatlichten Bereichen in seiner Lebensführung zu entziehen – das sollte für die meisten das Ende aller Illusionen von Leben in Freiheit bedeuten. Und gesetzt den Fall, es gelänge: dann wird man immer noch feststellen, daß sich damit vielmehr Arbeit und größere Verantwortung für sich selbst verbindet. Freiheit ist kein Kinderspiel. Sie ist ein mühsames Brot, und ein menschengegebenes Recht ist sie auch nicht, das würde bedeuten, wem die Feiheit nicht von jemand anderem gegeben wird, der wäre seinem Naturzustand nach erst einmal „unfrei“. Aber Freiheit kann nicht gegeben werden, da sie ein natürlicher Urzustand des Menschen ist, kein Mensch wird als Besitz eines anderen geboren (das wäre Sklaverei). Sie zu erhalten allerdings bedeutet Kampf, Urzustand hin oder her. Ausdruck dieser Freiheit als Urzustand ist das Recht auf privaten Besitz: zuallererst am eignene Körper. Aller Freiheitsrechte lassen sich sinnfüllend eigentlich nur als Besitzrechte darstellen. Daraus folgt, alles sozialistische Gerede gegen den privaten Besitz ist das Predigen der Unfreihheit.

    Die Freiheit bedarf keiner sentimentalen Sympathie, sie ist kein Ding aufwallender Herzen. Die Freiheit bedarf der Gerechtigkeit, und der rationalen Überlegung – vorzugsweise mit dem kühlen Kopf, nicht mit dem erhitzten Herzen.

    Viele verwechseln heute aus emotionalen Gründen Kapitalismus mit den Deformationen des Kapitalismus, und richten ihre Kritik die eigentlich auf Letzteres adressiert sein sollte, an Ersters. Es wird auch übersehen, daß diese Deformationen zu einem alles andere als geringen Anteil durch Staat und Politiker, die sich zentralplanwirtschaftlich und regulatorisch in Szene setzen wollen, überhaupt erst ausgelöst worden ist. Die Konsequenz ist demzufolge ernüchternd: das, was als Krise und Gefährdung gilt, soll durch noch mehr von dem, was beides ausgelöst hat, gelöst werden.

    Das einzig mögliche Ende einer solchen Unternehmung ist zwangsläufig vorgegeben.

  73. Wie beschrieb es Roland Baader (Gott hab ihn seelig) vor gut 10 Jahren (also weit vor Lehman Bros) in gewohnt unbestechlich treffenden Worten:

    „Wenn die nächste grosse Wirtschafts-, Finanz- und Währungskrise die Industrienationen erschüttern wird, können wir auf keine einzige Stimme hoffen, die das Desaster den tatsächlichen Ursachen zuordnet – also der Knebelung, Fesselung, Lähmung und monetären Vergiftung des Kapitalismus durch Politik, Gewerkschaften, Interessenverbände und Bürokratie. Alle werden, so widersinnig und verlogen das auch sei, unisono dem ‚entfesselten‘ und ‚wild gewordenen‘ Kapitalismus, dem ‚Turbokapitalismus‘ und dem ‚gnadenlosen Neoliberalismus‘ die Schuld an der Misere zuweisen. Eher wird man eine neue (oder alte) Form der Diktatur oder eine Wiederbelebung des DDR-Totalitarismus zulassen oder gar begrüssen, als die wahren Schuldigen davonzujagen und der freien, unverkrüppelten Marktwirtschaft und dem echten Geld endlich eine Chance zu geben.“ (Das Kapital am Pranger, S. 131/132)

    Glücklicherweise hat sich Herr Baader hier (mal) getäuscht, wie an ihrem Blog, Frau Kablitz, und anderen zu sehen ist. Danke dafür!

    Nur leider kommen diese Stimmen gar nicht oder viel zu selten an, in diesem Komplex aus Staat und Massenmedien. Wohlweisslich. Denn das fürchten die Sozialisten wie der Teufel das Weihwasser: Die Freiheit der Menschen. Und genau zu dieser individuellen Freiheit verhilft einzig und allein die freie Marktwirtschaft. ‚Markt oder Befehl‘ hatte dies Hayek einst genannt.

  74. FreiwilligFrei
    hat eine wahre und klare, somit vernichtende
    Nachricht an das vor allem deutsche Stimmvieh

  75. Sorry, Frau Kablitz, da habe ich Ihren Link/Ihr entsprechendes Posting doch glatt übersehen! Die Entdeckerehre gebührt natürlich Ihnen.

  76. Hallo Herr Höll, ich teile sehr gern mit Ihnen! Und ich hatte ja einen Vorteil als Autorin des Artikels:-) Ich freue mich übrigens sehr, dass Sie hier mit dabei sind!

  77. Etwas flankierender Feuerschutz erleichtert Ihnen vielleicht die Mühe, etwas hüten zu müssen, das manchmal an einen Flohzirkus erinnert. 😀 Und es geschieht gerne!

    Und da Sie und ich uns auch in unserer Zustimmung zu der Argumentation von Christoph Braunschweig einig wissen, verlinke ich hier auch noch ein jüngstes Essay von him, da es ebenfalls um die Thematik dieses Blogartikels und der Verwirrung mancher Kommentare über den Kapitalismusbegriff geht:

    http://www.misesde.org/?p=8258

  78. Werte Frau Kablitz, werte Kameraden,

    es gibt ja nur eine Wahrheit. Und diese Wahrheit ist nicht von Begrifflichkeiten abhängig. Diese dienen nur der Verständigung. Wenn man Begriffe entsprechend erklärt/definiert können sie auch fast beliebig verwendet werden.

    Es passt aber nicht zusammen, daß der (grundsätzlich gute) Kaptialismus also nur „deformiert“ sein soll, aber das gleiche Argument auf unsere (grundsätzliche schlechte) Regierungen/Staaten bezogen, wird dann als falsch abgetan. Der Staat als Institution, gewaltengelteilt, hat sich doch bewährt. Bestes Beispiel, die Gründung der USA und ihre Verfassung. Nur, wer hält sich denn heute noch an diese Verfassung?
    Wo wird diese „gelebt“? Und in der EUdSSR genauso.

    Herr Höll, wenn die Staaten das Geldschöpfungsmonpol hätten, dann müssten sie sich doch nicht verschulden.

    Aber gut, dann nenne ich es eben nicht Kapitalismus, sondern KASINO-Wirtschaft. Wie im Kasino, es wird viel Geld bewegt aber NICHTS produziert oder geleistet. Gibt es denn EIN vernünftiges Argument, warum wir die Kasino-Wirtschaft brauchen?
    Wenn man sie nicht generell verbieten will, so sollte man sie von der Realwirtschaft komplett abtrennen. Diese Zockerei gibt es ja schon seit Jahrhunderten. Man denke nur an die Tulpenzwiebel-Blase Anfang des 17. Jh.

    Unbestritten ist, daß wir eine gerechte(re) Weltwirtschaftsordnung brauchen, in der Produktion und Arbeit angemessen vergütet werden, in der nach Vernunft gehandelt wird. F. Schiller sprach vom Zeitalter der Vernunft.

    Wie kommen wir dahin? Sicher nicht durch Liberalismus und Abschaffung des Staates. Im Gegenteil, das ist es doch worauf wir immer mehr zusteuern. Stichwort Transatlantsiches Freihandelsabkommen. Da hätten die Staaten nichts mehr zu sagen, nur noch die Konzerne. Im Grunde eine Privatrechtsgesellschaft.
    Dabei ist es egal ob sie Angestellte oder Kapitalisten genannt werden.

    Ich werde es hierbei mit der Diskussion belassen, wir bleiben stehen bei Kritik (durchaus berechtigt) und Diskussion über Begrifflichkeiten und Wiederholungen von Sachverhalten. Wir kommen hier nicht in die Tiefe, und nur darin wird man die WAHREN Ursachen und Erklärungen finden, für diese entarteten Zustände oder „Spielchen“ wie wir sie haben. Erst dann kann man doch konkret Lösungswege einschlagen.
    (eine kurze Buchrezesion, die schon völlig ausreichend ist und klar machen sollte, worauf der Fokus zu richten ist:
    http://s376281737.e-shop.info/shop/article_008/England%2C-die-Deutschen%2C-die-Juden-und-das-20.-Jahrhundert.html?sessid=k8UtQR7Ty2gZnt2CDY2TBEmTT9bzQWibZ79Az0CkAPrOldeQGGCj4xq8apiwnWTq&shop_param=cid%3D8%26aid%3D008%26)

    @Herr Höll: den eigenen Körper als Privatbesitz zu bezeichnen, wenn auch gut gemeint, ist insofern unsinnig, da niemand seinen Körper erworben, sondern geschenkt bekommen hat. Vielmehr versucht man damit in Verdrehung der goldenen Regel den Körper als Produkt anzusehen. Normale Menschen handeln aber nicht nur nach Kosten-Nutzen-Denken. Denken Sie an Steve Jobs oder Burt Rutan. Es war nicht das Geld, das sie anspornte. Ganz im Gegensatz zum Malthusianer Billy-Gates. Und was für eine schrottige Software kam dabei heraus.

  79. @ abeck,

    “ den eigenen Körper als Privatbesitz zu bezeichnen, wenn auch gut gemeint, ist insofern unsinnig, da niemand seinen Körper erworben, sondern geschenkt bekommen hat.“

    > Ich wüßte nicht, welchen Unterschied das macht – oder ist etwas, das ich nicht erwerbe, sondern das mir aus freien Stücken geschenkt wird, nicht in mein Eigentum übergegangen durch den Akt des Schenkens? Kennen Sie den Kinderreim „Schenken, Schenken – Wiederholen ist gestohlen“?

    „Vielmehr versucht man damit in Verdrehung der goldenen Regel den Körper als Produkt anzusehen. “

    > Die Goldene Regel bezieht sich auf Kants kategorischen Imperativ („was du nicht willst das man dir tu, das füg auch keinem Anderen zu“). Was das Nichtbeachten dieser Regel mit dem Nichtbesitz meines Körpers durch mich zu tun hat, erschließt sich mir nicht.

    Wenn mein Körper mir nicht gehört, wie kann dann solches mir gehören, was ich durch diesen Körper naturrechtlich legitim an mich nehme? – Selbstverständlich gehört mein Körper mir! Wem denn sonst – Ihnen etwa? Dem Staat? Einer Religion? Einspruch!

    Zum Thema Eigentumsrechte an Sachen und eigenem Körper, verweise ich als Zusammenfassung auf „Murray Rothbard: The Ethics of Liberty“, Kapitel 8. Das war mal bis vor einiger Zeit gratis auf der amerikanischen von Mises-website zu finden. Gibt’S auch auf Deutsch im Buchhandel.

    Das Mißachten eines anderen Menschen und seines Besitzanspruches auf seinen Körper macht diesen Körper übrigens nicht automatisch notwendigerweise zu einem Produkt. Erst einal nutr zu einem Menschen, dem Gewalt angetan wird. Das kann Arbeitssklaverei sein, das kann erzwungene Prostitution sein, das Freiheitsentzug sein. Und noch einiges mehr.

    „Normale Menschen handeln aber nicht nur nach Kosten-Nutzen-Denken “

    > „aber“…? Das setzt Ihren Satz im Widerspruch zu welcher meiner Behauptungen genau?

    „Denken Sie an Steve Jobs oder Burt Rutan. Es war nicht das Geld, das sie anspornte. Ganz im Gegensatz zum Malthusianer Billy-Gates. Und was für eine schrottige Software kam dabei heraus.“

    > Na schön, ich denke. Und denke noch. Aber Ihre Assoziationskette, diese und auch frühere, bleiben mir schleierhaft, muß ich gestehen. Daß Steve Jobs nicht darauf aus war, Geld zu machen, ist mir übrigens neu.

    „Herr Höll, wenn die Staaten das Geldschöpfungsmonpol hätten, dann müssten sie sich doch nicht verschulden.“

    > Ich empfehle zum einen den Artikel von Christoph Braunschweig, den ich gerade unlängst verlinkte. Und dann weise ich darauf hin, daß die Papierdruckerei und gewollte Inflation die selbe Funktion erfüllt wie früher das Ausdünnen des Edelmetallgehalts in Silbermünzen. Es geht darum, der Staatselite die Möglichkeit zu geben, den falschen Eindruck zu erwecken, es könne mehr Geld ausgegeben werden, als an Gegenwert tatsächlich vorhanden ist. Dazu muß sich der Staat/der König das Münzerei-monopol sichern, d.h. alle privaten Münzer werden vom Markt gepreßt, mit nackter Gewalt (damit die keine besseren, da werthaltigeren Münzeh herstellen können, die im Handel dem staatlichen Falschgeld vorgezogen würden). Daher auch die Aufhebung des Goldstandards, und daher die von den Staatspolitikern in England, Amerika und Europe verfügte Einsetzung von Zentralbanken, die auf politisches Geheiß Geld drucken (Zink als Silbermünzen verkaufen). Erschwerend kommt hinzu, daß heutzutage keine Kredite vergeben werden, die zuvor durch Konsumverzicht anderer angespart wurden (das wäre ja völig in Ortdnung), sondern im fractional reserve banking die Vergabe eines Kredites die Neuaushebung von neuem Geld aus dem Nichts und ohne materielle Gegenwertabbildung darstellt, d.h. jeder aufgenommene Kredit bei Ihrer Hausbank führt zur Erhöhung der theoretischen Geldwertmenge. Für eine detailliertere Beschreibung empfehle ich „Detlev Schlichter: Das Ende des Scheins“, und besonders „Murray Rothbard: Das Schein-Geld System. Wie der staat unser Geld zerstört“.

    „Es passt aber nicht zusammen, daß der (grundsätzlich gute) Kaptialismus also nur “deformiert” sein soll, aber das gleiche Argument auf unsere (grundsätzliche schlechte) Regierungen/Staaten bezogen, wird dann als falsch abgetan. Der Staat als Institution, gewaltengelteilt, hat sich doch bewährt. Bestes Beispiel, die Gründung der USA und ihre Verfassung. Nur, wer hält sich denn heute noch an diese Verfassung?“

    > Merken Sie nicht, daß Sie sich gerade selber widersprechen? Eine Staatsordnung, die von ihrer Einsetzung an einem progressiven Degenerationsprozeß unterliegt, kann man keinen bleibenden ideellen Wert attestieren, da dieser doch ständig zerfällt. Demokratie führt zu Sozialismus und totalitärem Zentralismus, und diese führen letztlich zum Kollpas. Davor haben bereits die Gründerväter der USA gewarnt, sehr explizit sogar. Und schon den antiken Griechen schwante es, daß eine demokratische Grundordnung so und nicht anders enden muß. Die Wertschätzung der Demokratie ist eine historisch neumodische Erscheinung, und noch nicht besonders alt. Bei Hoppe und anderen können Sie gediegene Kritken und einige unbequeme historisch belegte Tatsachen nachlesen. Auch ist es ein Mythos, Demokratien wären weniger mörderisch als Diktaturen, es hat sich nur der Modus Vivendi des Tötens verändert. Diktaturen töten selbst, vorzugsweise die eigene Bevölkerung. Demokratien lassen das Töten von
    Anderen erledigen, und vorzugsweise werden dabei auch Andere getötet. Der Blutzoll den die Deomkratien auf diese Weise im 20. Jahrhundert abgefüllt haben, ist sogar noch bei Ausschluß der Exzesse des 1. und 2. Weltkrieges in etwa genauso hoch wie der Blutzoll, den totalitäre Regime in aller Welt eingetrieben haben, wie Sie auf einschlägigen Projektseiten zur Genozidforschung nachlesen können. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. Demokratien sind sehr viel geshcickter beim Verstecken ihrer Repressalien, als Diktaturen. Und wenn Sie dann noch selber einräumen, die USA von heute hätten sich weit von der Vision, die die Gründerväter hatten, entfernt, und ich anfüge, daß alle westliche Staaten heutzutage massive Verfassungsbrüche und Gesetzesbrüche nach Belieben praktizieren und ihre ideelle Grundlage systematisch erodieren zum Zwecke des Macht- und Karriereerhalts (Gesetze, die nicht die Mehrheit des Volkes abgesegnet hat – was auch kein notwendiges Kriterium wäre, daß es dann besser wäre -, sondern Politiker und Helfershelfer hinter verschlossenen Türen zur Optimierung ihrer Machtbefugnisse ausgeheckt haben) , und wenn ich dann noch auf Hoppes Worte vom monopolisierten Staat als rechtsbrechendem Rechte-Erlasser und plünderndem Garanten von Privatbesitz verweise – wie können Sie dann noch mit der größten Selbstverständlichkeit implizieren, die Staaten westlicher Prägung hätten sich bewährt? Sie sind bestenfalls ein schöner Schein, auf Pump errichtet und auf Treibsand gebaut. Das Erwachen wird laut und häßlich, so viel steht fest. Ich verwiese ein weiteres Mal auf „Jared Diamond: Kollaps-Warum Gesellschaften überleben oder untergehen“. Unsere Situation heute ist icht neu, schon eine ganze reihe von gesellschaften vor uns sdtanden vor vergleichbaren Probolemstellungen. Und die Mehrzahl hat es nicht überstanden. Ein Papiegeldsystem hat übrigens noch nie bestanden, seit dem 12. Jahrhundert nicht als die Chinese es zum ersten Mal probierten. Und seit dem 15. Jahrhundert sind praktische alle großen europäischen Mächte gleich mehrmals Pleite gegangen, schön nachzulessen bei „Paul Kennedy: Aufstieg und Fall der großen Mächte“.

    Rothbards Buch über Geld, das ich oben erwähnte, war übrigens ebenfalls als legaler gratis pdf auf der amerikanischen von Misis-Seite zu finden, als ich es zum letzten Mal prüfte.

  80. @Herr Höll schreibt: 8. August 2014 um 12:23

    „Es geht darum, der Staatselite die Möglichkeit zu geben, den falschen Eindruck zu erwecken, es könne mehr Geld ausgegeben werden, als an Gegenwert tatsächlich vorhanden ist.“
    ————————————–
    Womit Sie (kartoffeltheoretisch, sonst nicht) bereits auf dem falschen Dampfer sind. „Geld“ (etwa ein Euro oder GOLD) „hat“ weder einen „Wert“ noch einen „Gegenwert“.

    Lieschen Müller und Hans Dampf bilden sich in der Tat ein, daß es so etwas wie Werte in der Natur überhaupt gibt.

    Tatsächlich gibt es nur subjektive Wertschätzungen/Begehrlichkeiten.
    Auch wenn diese von mehreren/vielen geteilt werden, bleiben sie subjektiv.

    Jeder hat zwar seine Gründe, dies oder jenes zu schätzen/haben zu wollen. Meine Einschätzungen sind den wertgeschätzten Gegenständen jedoch nicht quasi inhärent.
    Das wußte auch Ludwig von Mises und nennt sich im VWL-Slang „subjektive Wertlehre“.

    Gegenteilige Annahmen sind nicht nur absurd. Sie führen in Sachen „Geld“ schnurstracks, sofort und unausweichlich ins intellektuelle Chaos.

    Mehr zum Thema:
    http://cafeliberte.de/die-mythen-der-demokratie-unser-geldsystem-mit-direktem-blick-in-die-hoelle-teil-2/

  81. Das größte Unglück in der Menschheitsgeschichte? Das Staatsmonopol für das Geldangebot. Alle anderen Desaster sind Folgen davon. — ROLAND BAADER

  82. @ Sozialistenfresser,

    Der Wert eines Geldes ist das, was der Marktteilnehmer dafür zu geben bereit ist. Er mag das in Kenntnis des Ausmaßes der Verfügbarkeit der Ressource oder in der Hoffnung auf zukünftigen Tauscherfolg tun. Ersteres wäre der Goldtaler, letzteres der ungedeckte Schuldschein, den man Banknote nennt. Der Goldtaler hat jedoch immer einen intrinsischen Wert – das physikalische Gold. Die Banknote hat keinen. Aber die Zahl der Goldtaler kann eben nicht beliebig erhöht werden, die Wertschätzung der Menschen für Gold – gleich aus welchen Gründen, aber es gibt sie, und sie sind pragmatischer Natur zumeist – begründet sich auch durch den dadurch gegebenen intrinsischen Wert: was seltener aber begehrter ist, ist teurer, als das was häufig vorkommt und weniger begehrt wird. Die Zahl der Banknoten kann sehr wohl beliebig verändert werden, denn sie ist nicht durch eine begrenzte Ressource limitiert (Papier und Druckertinte lasse ich nicht gelten). Das macht die Wertbeimessung des Goldtalers zu einem wesentlich geeigneteren Indikator für den Zustand des Gesamtsystems „Wirtschaft“, als die Banknote. Deshalb wird der Goldpreis auch wohl so massiv nach unten manipuliert – um zu verhindern, daß er den Markt (sein Preisgefüge, das Verhältnis der bemessenen Werte der Waren und Services und Potentiale zueinander) adäquat abbildet. Wenn man das zuließe, stünde der Goldpreis möglicherweise durchaus deutlich über zweitausend Dollar, wer weiß, vielleicht sogar schon jenseits der dreitausend: völlig ausschließen möchte ich das nicht. Und dann wüßte wohl auch der letzte Langschläfer, wie die Dinge liegen, und der Vertrauensentzug für das Papiergeld – das keinen intrinsischen Wert besitzt und nur vom Vertrauensvorschuß des Zockers lebt – wäre wohl so schnell und massiv, daß es sein Ende bedeuten würde. Die Regierung würde die Notleine ziehen und eine neue Goldprohibition verhängen, weil die Menschen sie damit durchkommen lassen und sich die Nettobezieher von staatlichen Leistungen sogar noch einen Anteil an der Beute erhoffen dürfen. Das ist ja das Elend mit dem modernen „Konsumenten“, der mit Papiergeld zahlt: indem er das Papiergeld als Zahlungsmittel akzeptiert, wird er zum Zocker, >>und weiß es nicht einmal<<. Das ist ähnlich dem Menschen, der sein Geld aufs Sparbuch bringt, aber nicht begreift, daß er das, was er damit zukünftig kaufen möchte, keineswegs "dinglich" in Sicherheitsverwahrung gibt, sondern daß er eine Wette auf die erfolgreiche Spekulation der Bank mit diesem Geld eingeht, an deren Gewinn er dann einen kleinen Profit abschöpft (Zinsen) – mit anderen Worten, der Sparbuchsparer ist ein Investor, der auf Gewinn hofft (deshalb ist es richtig, wenn Sparer an den Pleiten ihrer Bank beteiligt werden, denn wer investiert, hat eben nicht nur Chancen sondern auch Risiken zu akzeptieren).

    Ein frei flottierender Goldpreis paßt Politkern nun mal überhaupt nicht. Wie sollen sie ihre Wähler denn zukünftig bestechen, wenn "Geld" nicht mehr in rauen Mengen hergestellt werden kann, und sich erweist, daß "Wert" nicht wie Manna vom Himmel regnet? Wenn der Goldpreis das Papiergeld in seiner Vertrauenswürdigkeit in Frage stellt?

    Diese Abbildungsfunktion des Geldes, die beim endlos vermehrten Papiergeld gegen Null (=Nutzlosigkeit) geht (und schon aufgrund des Wertverlustes dieses Geldes durch die ständige Mengenbefeuerung (Inflation) gar nicht nachkommen könnte, diese Abbildung realitätsnah zu leisten), meine ich wenn ich sagte: der "materielle Gegenwert des Geldes". "Materiell" bezog sich – vielleicht mißverständlich formuliert – auf die materielle Wertschöpfungskraft des Gesamtgefüges "Wirtschaft". In einer gesunden Wirtschaft ist die Zahl der Zahlungsmittel in Umlauf begrenzt und wird nicht beliebig ausgedehnt. Der Wert der einzelnen Einheit dieses Zahlungsmittels hat daher eine gewisse Aussagekraft für die Gesundheit der Wirtschaft und den allgemeinen Wohlstand der Gesellschaft, wenn man ihn über die Zeit beobachtet. In einer kranken Wirtschaft wird man für sein Geld eben nur weniger oder nichts bekommen, die krassesten Beispiele wäre entweder die Hyperinflation, oder das langsame Ausbluten eines sozialistischen, diktatorischen Regimes (man verzeihe mir die redundante Wortstellung, aber daß Sozialismus immer mit Diktatur einhergeht und einhergehen muß, kann man gar nicht oft genug verdeutlichen). Erfolg oder Versagen des materiellen Wirtschaftens im Gesamtgefüge einer Gesellschaft/Zivilisation ist daher im Wert des Umlaufgeldes abgebildet. Zeigt sich die Währung gesund, ist auch das Wirtschaftsgefüge gesund, das hinter ihr steht. Geht die Wirtschaft den Bach runter, zum Beispiel durch Verbrauch von mehr Reichtum, als vorher angespart wurde, läßt man das entweder zu (zum Beispiel eine Rezession, die die Dinge gesundschrumpft), oder man versucht die Wirtschaft mit Finanzspritzen zu heilen, was dann das Geld beschädigt – mit zersetzenden Rückkopplungseffekten auf selbst bislang unbeteiligte Wirtschafts-/Gesellschaftsbereiche. Und dann nimmt das Unheil seinen Lauf.

    Sie haben Recht, Sozialistenfresser, die individuelle menschliche Motivation und Wertbemessung für den zu handelnden Gegenstand ist Dreh- und Angelpunkt bei all dem. Und nichts von dem was ich sage, widerspricht der Bedeutung des subjektiven menschlichen Faktors. Das Hauptwerk von von Mises, "Nationalökonomie", trägt in der englischen Übertragung nicht umsonst nicht den deutschen Titel in englischer Übersetzung, sondern den treffenderen Neutitel: "Human Action" (= menschliches Handeln/Verhalten).

  83. HeikoS: „Das größte Unglück in der Menschheitsgeschichte? Das Staatsmonopol für das Geldangebot. Alle anderen Desaster sind Folgen davon. — ROLAND BAADER“
    —–
    Dem ist nichts, aber auch wirklich garnichts, hinzuzufügen.

  84. Argentinien zerrt USA vor Internationalen Gerichtshof

    verfasst von nereus, 08.08.2014, 07:54

    So „schlagzeilt“ heute der SPIEGEL.

    Der Schuldenstreit zwischen Argentinien und US-Hedgefonds erreicht eine neue juristische Dimension: Argentinien geht vor dem Internationalen Gerichtshof gegen die USA vor. Das teilten die Regierung von Präsidentin Cristina Kirchner in Buenos Aires und der Gerichtshof in Den Haag mit.
    ..
    Der Internationale Gerichtshof in Den Haag bestätigte den Eingang des argentinischen Verfahrensantrags. Allerdings müssen die USA das Gericht in dem Fall als Schlichter akzeptieren.

    Quelle: http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/staatspleite-argentinien-und-usa-vor-internationalem-gerichtshof-a-985072.html

    Mal ganz abgesehen davon, daß die Amis diesen Gerichtshof nicht akzeptieren, las ich gestern in der aktuellen Ausgabe der Neuen Solidarität einen interessanten Artikel zum Thema.
    Der Auszug daraus sei vor allem denen empfohlen, die damals die Binsenweisheit verkündeten: Wer Schulden hat muß diese auch bezahlen.

    .. der wirkliche Kriegsgrund liegt im völligen Bankrott des transatlantischen Systems der Kasinowirtschaft. Der Chor derer, die bislang angesichts des heroischen Kampfes von Argentinien, seine Souveränität und das Gemeinwohl seiner 41 Millionen Bürger gegen die versuchten Raubzüge des Hedgefonds NML zu verteidigen, selbstgerecht schwadronieren: „Aber die Schulden müssen doch bezahlt werden“, ist dabei, sein blaues Wunder zu erleben. Diese Anhänger der „freien“ Marktwirtschaft fanden vielleicht nichts dabei, daß dieser Hedgefonds, NML Capital, abgesichert vom amerikanischen Justizsystem, darauf besteht, in sechs Jahren einen Profit von 1608% machen zu wollen.

    Aber inzwischen haben sich dieselben Geierfonds, mit Rückendeckung der Obama-Administration, in den vergangenen anderthalb Jahren still und leise in Europa positioniert und Dutzende, wenn nicht Hunderte von Milliarden Euro der Schulden europäischer Banken aufgekauft, nach demselben Prinzip wie in Argentinien. Sie kauften diese faulen Papiere, die die Banken gerne auslagern, um die „Streßtests“ zu bestehen, für 3-4 Cent für den Euro, um dann den Spieß umzudrehen und den kompletten ursprünglichen nominellen Wert einzufordern – ganz wie im Falle Argentiniens.

    Laut spanischer Medienberichte, wie z.B. in CincoDias.com, hat derselbe Geierfonds, Paul Singers NML Capital und seine Mutterfirma Elliott Management, im Verlauf des Jahres 2013 mindest 1,3 Mrd. € an notleidenden Krediten (was für ein Ausdruck!) der größten Bank Europas Santander und weiterer spanischer Institute wie Bankia aufgekauft. Die Gesamtkosten für Elliott waren lumpige 50 Mio. Euro, weniger als 4% des nominellen Wertes. Im März 2013 kaufte Elliott 300 Mio. € an faulen Krediten von Santander für bescheidene 12 Millionen, im August kaufte Elliott gemeinsam mit den Hedgefonds Lindorff und Cerberus Capital Management 1,354 Mrd.€ an notleidenden Krediten von Bankia, für 38 Mio. Euro, 3,8% des nominellen Wertes.

    Die Geierfonds machen solche Geschäfte nicht nur in Spanien, sondern „helfen“ gestreßten Banken in ganz Europa, ihre faulen Papiere von rund 800 Milliarden Euro abzustoßen, damit sie durch die laufenden Streßtests der EZB durch kommen. Kurz darauf werden die Hedgefonds darauf bestehen, den ursprünglichen nominellen Preis der Immobilien, Anleihen oder was auch immer einzuklagen – genau wie im Falle Argentiniens. Die Dummen sollen dann die europäischen Nationen sein, beziehungsweise die Bürger dieser Nationen, die in einem gigantischen „Bail-in“ enteignet werden: das Zypernmodell für ganz Europa.

    Spätestens dann dürfte der Chor der selbstgerechten Schwadronierer einen Kloß im Hals verspüren (und dies vielleicht auch noch genießen, weil es die Henkersmahlzeit sein wird).

    Quelle: Zeitschrift Neue Solidarität, Nr. 32 (06.08.2014) Seite 2, Artikel: Sanktionen gegen Rußland: Endspiel des Raubtierkapitalismus und Vorbereitung zum Weltkrieg

    Dieser Artikel ist auch online unter http://www.solidaritaet.com/neuesol/2014/32/hzl.htm zu lesen.

    Die gleichen „Kreise“, die das Weltfinanzsystem mit ihren willigen Vollstreckern einst betrügerisch aus den Angeln hoben, wollen nun noch einmal final abkassieren.

    Werden wir bald alle „Argentinier“ sein. [[kotz]] [[kotz]]

    mfG
    nereus

    http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=319883

  85. „Unbestritten ist, daß wir eine gerechte(re) Weltwirtschaftsordnung brauchen, in der Produktion und Arbeit angemessen vergütet werden, in der nach Vernunft gehandelt wird.“

    Handel reichte schon, und was angemessen ist oder nicht haben genau diejenigen zu entscheiden die miteinander handeln wollen. Ihre Vernunft können Sie vergessen und ist absolut nicht notwendig, ob einer aus unvernünftigen oder vernünftigen Gründen handeln möchte liegt an jedem selbst. Ihre Schreibweise impliziert, Sie wissen
    a) was angemessen vergütet bedeutet und
    b) was Vernunft bedeutet.

    Es gibt kein „Monopol“ auf Vernunft. Und so zu tun als ob man selber alles besser wüßte, ergibt die Ergebnisse die wir heute so sehen. Ihr moralischer Zeigefinger dürfte der Mittelfinger gegenüber allen anderen sein, die nicht Ihrer Meinung sind.

  86. @Donnerwetter,

    für die Europäer gilt das gleiche wie für die Argentinier: es wäre vielleicht klüger gewesen, sich nicht auf „Geschäfte“ mit diesen „Geierfonds“ einzulassen, und keine Staatsanleihen auszugeben!? Dazu wäre es natürlich empfehlenswert gewesen, zuvor so zu wirtschaften, daß man nicht in eine so kapitale Geldklemme gerät, wie man es es zugelassen hat. Die hohen Renditen, die diese Fonds zu erzielen hoffen, sind nichts anderes als Ausdruck der enormen Risikobewertung, die sie im Falle Argentiniens – oder nun auch Europas – vornehmen, weil sie eben sehr genau sehen, wie hoch das Ausfallrisiko tatsächlich ist. Hohes Risiko, hohe Zinsen. Geringes Risiko, geringe Zinsen. Kein Risiko, fast keine oder tatsächlich keine Zinsen. Warum sollte ich ein größeres Risiko wagen, wenn ich die gleiche Belohnung erhalte mit einem viel geringeren Risiko?

    Wenn die Geier also zukünftig den verwesenden Kadaver Europas verzehren, wünsche ich Guten Appetit, ohne Mitleid. Zum Knüppel greife ich erst dann, wenn die Geier ein gesundes lebendes Objekt angreifen würden. Die gibt es auch, und sie zerstören vorsätzlich gesunde, schuldenfreie Unternehmen, um sich an den filetierten stücken zu bereichern. Das ist eine Sauerei, aber selbst hier ist immer in irgendeiner Form die vorherige Einverständniserklärung des betroffenen Unternehmens erforderlich, sei es indem es sich Geld leiht und einen entsprechenden Vertrag unterzeichnet, sei es daß es sich verwundbar macht für feindliche Übernahmen, indem es sich an die Börse bringt.

    Ob so ein Fond bei der Aasverwertung nun 16, 160 oder 1600% Gewinn macht, ist egal und ändert nichts am Kern der Sache. darüber zu klagen, illustriert nur die Grundhaltung des Klägers: Neid.

    Die versteckte, d.h. implizite Schuldenlast Deutschlands liegt übrigens mehrere Faktoren über den expliziten Schulden und beträgt damit mehrere Hundert Prozent des jährlichen BSP, von 250 bis 800% habe ich schon so ziemlich alles gelesen und vorgerechnet gesehen in den letzten Jahren, es hängt immer davon ab, wie grimmig der Rechner drauf ist. Diesen Hinweis nur zur Illustration, wie gefährlich es für einen Geldgeber inzwischen ist, sich auf Deutschlands „Stärke“ zu verlassen. Deutschland erinnert an den reichen Mann in der Stadt, den alle für reich und mächtig halten, weil er einen riesigen, hausartigen Tresor besitzt und alle narrt, indem er alle Meisterdiebe einlädt und sie auffordert, sich an seinem Schloß zu versuchen. Keiner schafft es, es zu knacken, weshalb der reiche Manner weiterhin als reich gilt und überall um seine Gunst gebuhlt wird.

    Tatsächlich ist der Riesentresor ins einem Inneren aber völlig leer. Es ist alles ein Riesenbluff, mit dem die Menschen genarrt werden. Viel Schein, kein Inhalt. Theaterspielen ist alles.

  87. @Herr Höll: Sehr passender Beitrag. Ja man hätte es ja ohne Schulden machen können. Aber es ist ja viel bequemer mehr zu versprechen und noch besser jemand anders die Rechnung präsentieren zu können. Da die Deutschen aber rundweg zu blöd sind erwischt es diesemal eben doch auch die Richtigen, nur werden die nicht einfach so ohne Getöse abtreten…

  88. @Donnerwetter:
    „Die Dummen sollen dann die europäischen Nationen sein, beziehungsweise die Bürger dieser Nationen, die in einem gigantischen „Bail-in“ enteignet werden: das Zypernmodell für ganz Europa.“

    Sie haben die Delebets gewählt und das es Sie erwischt würde mich mit größter Freude erfüllen. Leid tut es mit um diejenigen die den ganzen Mist nicht so wollten, aber für diese gilt: Mitgefangen, mitgehangen.

    Die Repressionen des Gewaltmonopols laufen sich derzeit gerade erst warm. Ich hoffe ganz innig, es erwischt Leute wie Sie als Erstes.

  89. @Herr Höll 9. August 2014 um 11:31

    Falls ich Sie richtig verstanden habe, ist der langen Rede kurzer Sinn doch wieder: Es kommt (immer nur) auf die jeweilige Geld-MENGE an.

    Beim GOLD ist die Menge quasi von Natur aus, quasi automatisch durch die Fördermöglichkeiten beschränkt.
    Ist ja schon mal was. 🙂

    Beim Papiergeld ist es zumindest theoretisch noch einfacher:
    Da genügt ein Federstrich des Gesetzgebers, der die Notenbanken abschafft. Die dann nicht mehr weiter vermehrbaren Euros können wir dann getrost behalten. 🙂

    Mit inhärenten oder wie Sie es nennen, „intrinsischen“ Werten hat das (auch nach Mises) nichts zu tun.
    Wozu das also?

    Darf ich Ihnen mal was verraten?
    Ich schätze nichts nur weil mir jemand was von „intrinsischen“ Werten erzählt. Umgekehrt schätze ich vieles, wie etwa Euros, obwohl Sie mir versichern, Euro oder sonstiges Papiergeld habe keinen („intrinsischen“) Wert.

    Ich schätze übrigens auch die rein elektronischen Bitcoins (BTC), für die nicht mal ein Papierl existiert.
    Bitcoins könnten -staatsfrei und absolut unvermehrbar konzipiert- die Währung der Zukunft sein.
    Inhärenter oder intrinsischer „Wert“ hin oder her.

    Daß Papiergeld weitaus praktischer ist als etwa Gold brauche ich Ihnen ganz sicher nicht zu erklären.
    So, jetzt bin ich gespannt, ob die Zensur mal wieder zuschlägt.

  90. @Herr Höll 9. August 2014 um 11:31

    Falls ich Sie richtig verstanden habe, ist der langen Rede kurzer Sinn doch wieder: Es kommt (immer nur) auf die jeweilige Geld-MENGE an.

    Beim GOLD ist die Menge quasi von Natur aus, quasi automatisch durch die Fördermöglichkeiten beschränkt.
    Ist ja schon mal was. 🙂

    Beim Papiergeld ist es zumindest theoretisch noch einfacher:
    Da genügt ein Federstrich des Gesetzgebers, der die Notenbanken abschafft. Die dann nicht mehr weiter vermehrbaren Euros können wir dann getrost behalten. 🙂

    Mit inhärenten oder wie Sie es nennen, „intrinsischen“ Werten hat das (auch nach Mises) nichts zu tun.
    Wozu das also?

    Darf ich Ihnen mal was verraten?
    Ich schätze nichts nur weil mir jemand was von „intrinsischen“ Werten erzählt. Umgekehrt schätze ich vieles, wie etwa Euros, obwohl Sie mir versichern, Euro oder sonstiges Papiergeld habe keinen („intrinsischen“) Wert.

    Ich schätze übrigens auch die rein elektronischen Bitcoins (BTC), für die nicht mal ein Papierl existiert.
    Bitcoins könnten -staatsfrei und absolut unvermehrbar konzipiert- die Währung der Zukunft sein.
    Inhärenter oder intrinsischer „Wert“ hin oder her.

    Daß Papiergeld weitaus praktischer ist als etwa Gold brauche ich Ihnen ganz sicher nicht zu erklären.
    So, jetzt bin ich gespannt, ob die Z*nsur mal wieder zuschlägt.

  91. Hallo Sozialistenfresser, noch so ein überflüssiger Kommentar im letzten Satz und Sie waren das letzte Mal hier. Nochmals – und das in aller Deutlichkeit – das ist mein Eigentum! Wenn Ihnen das nicht gefällt, steht es Ihnen frei, sich anders zu orientieren. Wer nicht den Mumm hat, mit seinem Klarnamen hier zu posten, sollte sich zum Thema „Zensur“ gepflegt zurückhalten. Ich hoffe, wir haben uns jetzt verstanden!

  92. Die Geldmenge ist irrelevant, sie dient nur den Politikern als Vorwand zum Regulieren, um damit ihre eigene Existenz zu rechtfertigen: „Jemand muß doch die Geldmenge regulieren – wer, wenn nicht wir/unsere Zentralbank?!“ Blödsinn. Wenn die Zahl der in Umlauf befindlichen Zahlungsmittel sich über Nacht verzehnfacht, wandert bei den Preisen – allen Preisen – über einen gewissen Zeitraum hinweg das Dezimalkomma eine Stelle nach rechts. Und gut is‘. Das gilt übrigens nicht nur für Papiergeld, sondern auch für Gold. Wenn sich die Menge des verfügbaren Goldes plötzlich über Nacht verdreifachte, so darf man eine Adaption des Preisgefüges um den Faktor drei herum erwarten, bzw, der Goldpreis wird entsprechend abwerten.

    Das Problem mit virtuellen Währungen ist, daß sie keinen intrinsischen Wert haben, nur auf einem Code basieren, der ihre Generierungen bremsen soll, und sehr wohl durch Regierungen verboten und manipuliert werden können (und bereits wurden: China oder Russland, soweit ich mich erinnere, haben sie schlichterdings verboten). Ein Bitcoin hat keinen ihm eigenen, materiellen Wert, der erhalten bleibt, wenn der Bitcoin seine Gestalt ändert, so wie man eine Goldmünze in einen Ring umschmilzt. Ob der Algorithmus, mittels dessen die Generierung von Bitcoins immer stärker erschwert werden soll, tatsächlich auf Dauer manipulationsfrei und zuverlässig seinen Dienst verrichten kann, wage ich zu bezweifeln: ich glaube nicht an unknackbare Codes, grundsätzlich nicht. Im Grunde genommen handelt es sich meines Erachtens um Papiergeld ohne Papier. Anders als bei Herrn Polleit, Frau Kablitz und Herrn Braunschweig hält sich mein Enthusiasmus bei diesem Thema etwas mehr in Grenzen, die positiven Aspekte einer solchen Unternehmung sind meiner Meinung nach immer nur von zeitlich begrenzter Natur, da der Staat, der ja durch sie in seinen Kerninterssen bedroht wird, früher oder später sich der Sache annehmen wird. Darüber hinaus fürchte ich die enorme Manipulierbarkeit einer solchen Währung, die nur auf den Computernetzen basiert – und diese Computernetze und -services sind eben etwas, das von kaum jemandem so gründlich beackert, beobachtet und manipuliert wird wie von bestimmten Geheimdiensten und Riesenprivatunternehmen, die sich durch ihre de facto Monopolstellung längst der Beschränkung und Überwachung durch Gesetze entziehen. Es heißt, daß sämtliche Anonymisierungsdienste, inclusive VPNs und TOR, inzwischen von der NSA gehackt sind. Das sollte man Ernst nehmen. Aber der Bitcoin-Algorithmus – ausgerechnet der ist sicher, ja? 🙂 Früher hieß es „Ihre Daten sind sicher“. Und jeder Anbieter behauptet: „Ihre Daten sind bei uns sicher!“. Aber es gibt kaum ein sicherheitsrelevantes Unternehmen in den USA oder Israel, daß nicht schon wiederholt von außen gehackt worden wäre, und gerade erst hat der größte Passwortklau der Computergeschichte stattgefunden, und es war nicht der erste, nur eben der größte, 1.2 Milliarden Datensätze (Email-Passwort-Kombination) sollen gestohlen worden sein, mit Querverweisen und Doppelaccounts sogar noch weitaus mehr. Das ist also etwa jeder zweite Internetnutzer weltweit! Vor einer Woche verfügte in einer unerträglichen Demonstration von Arroganz ein US Gericht in New York, daß US Firmen auch dann alle Daten von Anwendern Regierungsbehörden in den USA auf Verlangen aushändigen müssen, wenn diese auf ausländischen Servern „souveräner“ Nationen liegen und eigentlich damit dem Datenschutzgesetz dieser Länder unterliegen, in dem diese Server stationiert sind. Mit anderen Worten: wo in der 80ern der amerikanische Anspruch auf den ganzen Weltraum formuliert wurde, da formuliert man heute den amerikanischenAnspruch auf das gesamte Web und die gesamte Cloud, wobei intensive Spionageaktivitäten im Cyberspace dem Nachdruck verleihen, noch über die Aussagen amerikanischer Gesetzgebung hinaus. Aber der Bitcoin ist sicher?? :LOL: Wenn es um die größte Archillesferse der USA geht, den kaputten Dollar, da bleibt der Bitcoin durch die USA unangetastet…??? :ROTFL:

    Die Renten sind sicher, sagte mal jemand. Ihre Daten sind sicher, sagen viele heute. Die virtuelle Wahrung ist sicher, heißt es jetzt. Bin ich der einzige, der da ein Muster sieht?

    Mit dem intrinsischen Wert eines Geldes meine ich übrigens nicht mehr und nicht weniger als der Materialwert der substanziellen Dinglichkeit, aus der die einzelne Zahlungsmitteleinheit gefertigt ist. Bei einer Goldmünze ist das eben nun mal Gold. Bei einer Banknote ist das ein Fetzen Papier mit ein bißchen Chemie drin und drauf. Der Sinn eines sogenannten Warengeldes ist es ja gerade, daß sein Wert aufgrund dieser seiner materiellen Beschaffenheit, die im Status eine x-beliebige Ware wie jede andere auf dem Markt darstellt, durch das Marktgeschehen von den Marktteilnehmern verhandelt wird. Sie können natürlich ihr Vertrauen in den Euro setzen, Sozialistenfresser, aber Sie gehen einem Schneeballspiel-Bluff auf den Leim, diese Währung hat einen intrinsischen Wert von Null. Nur die ersten Spieler, die aussteigen, gewinne, alle ab der zweiten Reihe verlieren. Und wenn das den Menschen mal dämmert und sie einen Bankenrun auslösen, um schnell noch ihr „Geld“ in materielle Dinge umzutauschen – dann stehen Sie ganz schön dumm da. Zum einen handeln sie dann nur mit Papier, und zum anderen werden sie feststellen, daß garnicht soviel gedrucktes Scheingeld vorrätig gehalten wird wie nötig wäre, um den gebuchten Wert der mehrheitlich nur als Bits und Bytes existierenden Vermögen in Papiergeld auszudrücken. Mit einer Unze Gold, egal ob als Münze, Barren, Staub, Ring oder Kettchen, werde ich immer etwas eintauschen können, mal mehr, und mal weniger, hängt von Zeiten und Umständen ab. Aber Ihre Euroscheine sind dazu verdammt, sich in ihrem Tauschwert unweigerlich auf die große drohende Null zuzubewegen – so wie jede andere Papiergeldwährung vor ihnen. Die D-Mark hatte bei Euroeinführung 80% ihrer ursprünglichen Kaufkraft verloren. Der US-Dollar hat von Ende des Bürgerkrieges bis ich glaube nach dem zweiten Weltkrieg oder dem Ende von Bretton Woods, 90% oder sogar 95% seiner Kaufkraft verloren. Papiergeldwährungen verlieren immer an Wert, und versuchen diese Selbstauflösung durch Inflationierung zu bekämpfen, was es eben nur noch schlimmer macht. Der Wert von Gold mag drastisch fluktuieren, aber mein Vertrauen darin, immer irgendetwas dafür tauschen zu können, ist eine historisch, empirisch gerechtfertigte Zuversicht. Ihr Glaube, daß Sie immer etwas für Ihre Euroscheine werden tauschen können, ist eine von der Geschichte bereits widerlegte Hoffnung, mit anderen Worten: ein Irrglaube.

    Oder können Sie sich mit einem 1 Millionen-Mark-Schein aus der Hyperinflationszeit heute im Laden noch auch nur eine Tüte Gummibärchen kaufen?

  93. P.S.

    Gegen die Verwendung von Papiergeld in der Gestalt von Quittungen für hinterlegte Wertgegenstände – wie zum Beispiel Gold in beliebiger Form – ist nichts einzuwenden. Natürlich erscheint das praktischer, selbstverständlich. Die Dinge gehen aber dann zum Teufel, wenn das >fractional reserve banking< eingeführt wird, und eben mehr Quittungen ausgegeben werden, als Wertgegenstände eingelagert wurden. Denn dann gibt es nicht mehr für alle Quittungen, die zirkulieren, einen materiellen Gegenwert, der hinterlegt wurde. Dies ist der klassische Fall der staatlichen Geldvermehrung (deshalb haben sie ja die Zentralbanken und das fractional reserve banking eingeführt!), die in einem Währungssystem ohne fractional reserve banking und basierend auf einem Warengeld – z.B. Silbermünzen – nicht möglich wäre (es sei denn, man fängt an, die Münzen zu fälschen, d.h. ihren Silbergehalt zu senken, das entspricht dem heutigen Geldscheindrucken zum Ausdehnen der Geldmenge).

  94. @Herr Höll schreibt 12. August 2014 um 18:23

    Die Geldmenge ist irrelevant,

    Schon falsch, Rest ignored.
    Wie kann man nur…..???

  95. @Herr Höll. Auch ein Danke von mir.

    Ich möchte es trotzdem etwas anders formulieren. Die Geldmenge ist insofern relevant, wie handhabbar Sie ist. Wir können im Komma-Bereich rechnen wir könnten rein prinzipiell 1 Mio als Basiswert für Kleinigkeiten annehmen. Was entscheidend wichtig ist, wie kann mehr Geld „erzeugt“ werden. Wenn es so einfach ist wie mit dem Fiat-Geld dann zeigt die Geschichte, wird die Inflation sich verstetigen. Ich glaube eines darf man ohne Übertreibung sagen, seit der Etablierung des Fiat-Geldes gibt es nur Inflation mit der Entwertung der jeweiligen Verrechnungseinheiten. Dabei spielt die Währung absolut keine Rolle. Bei den USA waren es 80 – 90 %, bei der DM 70 – 80 % und beim CHF irgendwo auch um 60-70 %.

    Betrachten wir 1971 als Startpunkt, so kostete damals eine Unze Gold 35 USD heute sind wir bei gut 1300 oder eine 37-Verfachung.
    Oder rein rechnerisch eine Verwässerung von ca 9% im Jahr. Ich habe nicht das Gefühl das es wirklich weit davon abweicht.

    Insgesamt treffen in unsere Scheingeldwelt zwei üble Sachen aufeinander
    – Zentralbanken
    – Mindestreserve und Verleihung von Sichteinlagen (der Banken)

    beides kann man meines Erachtens auch im engeren Sinn Betrug nennen. Zentralbanken manipulieren die wichtigste Kennrgröße für den „Preis des Geldes“. Es ist nicht auszuschliessen, daß die Zentralbanken irgendwann während Ihre Lebenszeit wirkich den Marktzins treffen, auf Dauer ist das völlig unmöglich.

    Das zweite Riesenproblem ist, daß Banken ungefragt Sichteinlagen verleihen können. Es wird also getan als ob das Geld noch da sei, was schlicht und einfach eine Lüge ist.

    Beide Helfer zusammen, verzerren die Preise und Geldmenge so sehr, daß es unmöglich ist zu erkennen, welche Preise realistisch wären. Alle Firmen müssen mit der stetigen Entwertung rechnen, leider trifft es die amtliche Peissteigerungsrate nicht mal annähernd genau. Jede Firma, jede Privatperson muß mit der Preisinflationl, die für einen gilt klarkommen. Das dabei Fehler passieren ist unvermeidlich.

  96. @FDominicus,

    wenn mit „Vermehrung des Geldes“, wie Sie es am Anfang Ihrer Antwort formulierten, nicht das Drucken neuer ungedeckter Schuldscheine bloß gemeint ist (FIAT-Geld+Inflation), dann bleibt nur die Vermehrung des Geldes verstanden als tatsächlicher, materielle Wertzuwachs, d.h. auf gesamtwirtschaftlicher Ebene: ein allgemeiner Wohlstandszuwachs. Das ist ja auch, was Adam Smith als Effekt eines marktwirtschaftlich (und nicht monopolistisch betriebenen) Kapitalismus in Aussicht stellt. Erhöht sich der allgemeine Wohlstand, kann – alle alltäglich-praktischen Implikationen beim Rechnen mal beiseite gelassen – dennoch mit der gleichen Menge an Umlaufmitteln ausgekommen werden – indem die Preise sinken. Auf diese Weise bekommt man dann mehr für nach wie vor den gleichen Taler. Oder man kann es sich erlauben, weil die Wirtschaft so wohlständig ist, mehr Mühen in die Erschließung neuer z.B. Goldzuflüsse zu stecken, damit findet der neu hinzugekommene Wohlstand des Gesamtsystems dann seinen Ausdruck in den neu hinzugekommenen Goldanteilen, die dann auch zurecht als Zahlungsmittel Verwendung finden können (so wie jede andere Ware im Prinzip auch). Sollte das mit Gold zu unpraktikabel werden, na, dann wird die allgemeine generelle Zahlungsfunktion eben von Gold auf eine andere Warengruppe übergehen, der diese Funktion (generelle Akzeptanz) und Werthaltigkeit von den Marktteilnehmern zugetraut wird.

    Der Preis des Geldes ist letztlich nichts anderes als ein stinknormaler Warenpreis, und Geld nur ein Etikette für eine stinknormale Ware, die als Geld verwendet wird: sie zeichnet sich durch ihre Marktdurchdringung und allgemeine Akzeptanz aus. Es hört sich verquer an, aber Geld (ein Warengeld) ist absolut nichts besonderes, sondern eine stinknormale Handelsware, die stinknormal getauscht wird. Intensiver und häufiger als andere Waren, okay, but still…

    Das Elend fängt mit der Einführung des fractional reserve bankings an, und dem staatlichen Geldschöpfungsmonopol. Das ist im Grund genommen nichts anderes als Planwirtschaft.

  97. @Herr Höll. Ich denke nicht, daß sich diese Frage stellt. Geldvermehrung erfolgt durch die Banken und Zentralbanken. Und solange das so ist, braucht man sich über die Ergebnisse nicht wundern.

    Dazu kommt für mich der sanktionierte Betrug, daß Einlagen bei Banken nur ein Kredit sind. Banken sollten die Möglichkeit haben Sichteinlagen als Anderkonten zu führen und vor allem die Finger davon lassen und diese Einlagen nicht zu verleihen.

    Eine Bank die das berücksichtigte, braucht einen Bank Run nicht fürchten, das Geld ist schließlich da. Während heute so getan wird als ob Sichteinlagen jederzeit für den Kontoinhaber da wären…

  98. Hallo Frau Kablitz,

    vielen Dank für Ihren tollen Blog. Durch Zufall bin ich auf Ihren Blog gestoßen und muss Sie bewundern das Sie fast alle Kommentare bestätigen.

    Was ich persönlich leider schade finde, ist das es sehr viele Personen in den Kommentaren gibt, die vor der Meinung anderer und auch Ihrer keinen Respekt zeigen.

    Ich ziehe daher den Hut vor Ihnen, besonders für die Ausdauer und den großartigen Umgang mit Ihren Gästen auf Ihrer Internet-Seite.

    Bleiben Sie bitte Ihrem Stil treu.

  99. Was mich bei der Diskussion mit Libertären immer wieder merkwürdig berührt, ist ein mechanistisches Denken, welches den Geist willenstarker bösartiger Akteure kaum in seinen Überlegungen hat.
    Wie der Marxist glauben sie, die Verhältnisse müßten nur andere sein (ohne zu verraten, wie man dahinkommt) und schon wäre die Welt eine nahezu paradiesische.

    Diese Beobachtung fand ich in einem lesenswerten Artikel bestätigt:

    „Das Gros der Beobachter geht davon aus, dass die politischen Prozesse keineswegs durch nicht-öffentliche Verabredungen entstehen und in Gang gehalten werden, sondern dass diese organisch aus den sich ständig verändernden materiellen Grundlagen des Politischen hervorgehen.

    Kritik an den Verschwörungstheoretikern ist unter Progressiven besonders beliebt und es bedarf nur wenig Spürsinn, hinter dem Topos einen vulgärmarxistischen Gedanken aufzuspüren: den Gedanken, dass – was immer die Akteure auf der Bühne anstellen mögen – , die Basis, die Produktionsverhältnisse und Produktivkräfte, die erste Geige spielen und den großen Gang der Dinge diktieren.“

    http://staatsstreich.at/roger-stone-und-die-anti-verschwoerungstheoretiker.html

    Dazu kommt, daß nur wenige Politakteure sich trauen, eine Haftung der herrschenden Politikdarsteller und ihrer Sympatisanten für die von ihnen verursachten Schäden (z.B. die Staatsverschuldung) einzufordern. Umstände fallen nicht vom Himmel, sondern werden von handelnden Personen herbeigeführt …

    Das frühe Scheitern der Anarchokapitalisten-Kommune “Galt’s Gulch Chile” zeigt mir, daß auch Libertäre – wie die Gutmenschen – den Nächsten gerne als Projektionsfläche ihrer Wünsche sehen …

  100. Prima Artikel, auf den Punkt! „Aasgeierfonds“ sind nicht nur gut, sondern auch nötig. Sie tun genau das, was auch die Aasgeier in der Natur tun – sie halten sauber.
    Bitte nicht durch viertelgebildete Kritikaster irritieren lassen!

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