Willkommen im Raubtiersozialismus…

Ich muss zugeben, dass dieser vortreffliche Begriff der seit Jahrzehnten stattfindenden Enteignung und Freiheitsberaubung der Menschen in diesem Land nicht aus meiner Gedankenfabrik stammt. Roland Baader hat unsere Lebensform nicht weniger treffend mit Turbo-Etatismus beschrieben und nur noch Hardcore-Staatstreue können für das, was heute mit der Entscheidung der EZB seinen vorläufigen Höhepunkt gefunden hat, Verständnis aufbringen.

Das „Geld quillt jetzt schon aus allen Ritzen“, so der Chef der Sparkassen, Georg Fahrenschon, dem die Interventionen der EZB in einen eh kaum noch vorhanden freien Markt deutlich zu weit gehen und der „befürchtet“ (über das Befürchten sollte man eigentlich schon lange hinaus sein!), dass die Banken durch die massive Geldflutung in eine noch größere Schieflage geraten als dies sowieso schon der Fall ist.

Der Teufel spricht in der Tat mit süßer Stimme und er hat viele Gesichter. Stets allerdings kommt er im Antlitz des Gemeinwohls daher und verspricht alles zu tun, was im Interesse der Gemeinschaft ist. Die „Verwechselung“ des Turbo-Etatismus mit dem Turbo-Kapitalismus ist dabei die größte Dummheit, allerdings eine von der antikapitalistischen Propaganda gerne ausgenutzte. Man nehme die offensichtlichen Probleme staatlichen Papiergeldes, schiebe diese auf die fiesen Spekulanten, phantasiere Probleme des unregulierten Marktes herbei, die dann am besten durch noch mehr staatliche Kontrolle gelöst werden soll.

„Im Notfall sind wir – im Rahmen unseres Mandats – hier nicht fertig“, so Mario Draghi, der Chef der staatlich beauftragten Megaenteignungszentrale EZB in bester Eintracht mit dem grünen Europaabgeordnete Sven Giegold: “Ich bin froh, dass wir mit der EZB eine europäische Institution haben, auf die noch Verlass ist. Menschen, die leichtfertig von Enteignung der Sparer reden, sollten sich vor Augen führen, welches Elend im letzten Jahrhundert durch Deflation ausgelöst wurde.”

Tja, so sind sie – unsere Superhirne der Ökonomie, die wohl zum einen niemals verstehen werden (wollen), was Inflation und Deflation eigentlich ist und das Publikum schluckt es, denn die „üblichen Verdächtigen“ haben es nach jahrzehntelanger Gehirnwäsche geschafft, das für das Publikum heutzutage Inflation gleichbedeutend ist mit Preissteigerung und unter Deflation das Gegenteil verstanden wird.
In einer gesunden Marktwirtschaft ist eine Deflation überhaupt kein Problem. Jeder, der heute einen Fernseher kauft, der kaum im Wohnzimmer Platz findet und dafür einen Betrag bezahlt, der früher drei Monatsgehältern entsprach, ist ein Profiteuer der Deflation. Sinkende Preise sind in einer gesunden Marktwirtschaft für jeden Konsumenten von großem Vorteil.

In unserem degenerierten System allerdings ist alles auf den Kopf gestellt. Vor allem auf den Kopf gestellt ist der Kopf an sich. Und mit dem Kopf das darin in manchen Fällen befindliche Gehirn.
Noch mehr Geld soll zu mehr Konsum führen, noch mehr Geld, das keinen echten Wert in sich trägt. Statt sich mal zu fragen, warum kaum noch investiert wird, wird die Kreditvergabe jetzt mit Gewalt durchgedrückt. Der DAX springt über die Marke von 10.000 Punkten und die Profiteure dieser unfassbaren staatlich initiierten Umverteilungsorgie kommen aus dem Lachen gar nicht mehr heraus. Am allerlustigsten müssen sie es jedoch finden, dass die, die am meisten geschröpft werden genau davon noch mehr wollen. Man mag sich fragen, was da im Oberstübchen so vor sich geht, man mag aber auch einfach bei soviel Ignoranz des Offensichtlichen einfach kapitulieren.

Die Schwundgeldanhänger diverser Denkrichtungen werden jetzt Zeuge ihres erhofften Experiments. Ein Experiment, dass von Millionen Sparern (das ist diese komische Spezies, die der Meinung ist, dass man für etwas, das man sich nicht sofort leisten kann, für eine gewisse Zeit Verzicht über muss!) nun am eigenen Leib ausprobiert werden muss. Sicherlich wird man am Ende, wenn wieder einmal alles in Schutt und Asche liegt, behaupten, dass der Sozialismus nur nicht richtig umgesetzt wurde und dass er grundsätzlich „gut“ sei. Ja und dann stehen die Enteigneten vor ihrem Trümmerhaufen und wundern sich, dass die, die den Unsinn gepredigt haben, sich selbst alles erhalten haben.

Und warum? Weil sie es besser wussten! Weil sie nicht das getan haben, was sie anderen angeraten haben. Dass für sie so viel übrig blieb, weil sie all den Menschen in diesem Land den letzten Cent aus der Tasche gezogen haben und dabei ihr Begräbnislied von der „sozialen Gerechtigkeit“ und von den Gefahren der „Deflation“ gesungen haben.

Der Raubtiersozialismus nimmt nun im Endstadium nochmals so richtig Fahrt auf. Das ist in seinen Schlussphasen immer der Fall. Das hatten wir 1929, das hatten wir Ende der Achtziger Jahre, das bekommen wir weltweit nun zum x-ten Mal präsentiert. Aber wir scheinen nicht aufgeben zu wollen. Irgendwann muss der Sozialismus doch mal gelingen!

Margaret Thatcher sagte schon vor vielen Jahren, dass der Sozialismus eine Idee von Intellektuellen für Intellektuelle ist, um den Rest zu beherrschen. Traurig ist nur, dass die Nicht-Intellektuellen – also die, die den Wahnsinn bezahlen – einfach nicht erkennen wollen, zu welchen Deppen sie degradiert werden. Sie scheinen den diversen Reinkarnationen Silvio Gesells ihr Erspartes gar nicht schnell genug zum Vernichten anvertrauen zu wollen – so als würden sie sich für ihre Lebensleistung schämen. Es ist als hätten die Menschen keinen Respekt vor sich selbst, denn wie lässt es sich sonst erklären, dass es so viele gibt, die auf das billige und fadenscheinige Geschwafel hereinfallen?

Ich war schon immer der Ansicht, dass 99 % der Politik nicht nur überflüssig sondern massiv schädlich ist. Ich habe meine Meinung geändert – es sind 99,9 %! Staatliche Eingriffe waren seit jeher von großem Übel – dies ist oft genug am lebenden Objekt eindrucksvoll bewiesen worden. Aber es eben auch oft genug eindrucksvoll bewiesen worden, dass die, die von diesen staatlichen Eingriffen in ungehöriger Weise profitieren, einfach die einlullenderen Worte finden und die Gehirne der Menschen effektiver vernebeln. So werden wir also zum wiederholten Male das Spiel der Enteignung spielen!

Der Teufel scheint ein gerechtes Geschöpf zu sein – er liefert uns nur das, worum wir bitten.

 

Bildquelle: Rödi  / pixelio.de

28 Gedanken zu „Willkommen im Raubtiersozialismus…

  1. Nach längerer Pause freue ich mich wieder über einen Ihrer exzellenten Essays – und wieder gleich ins Schwarze getroffen!
    Herzliche Grüße

  2. Nur die Aktien.

    Lehre aus der Hyperinflationsära. BMW hat sogar dann Geld verdient, wo die Entwertung der Mark außer jeglicher Kontrolle geraten war.

  3. „There is as much love in capitalism, as there is in a whorehouse“
    — Winfried Kurze

  4. Ja, der Teufel stellt bekanntlich alles auf den Kopf – so wie derzeit diese Welt. Alle Lebensbereiche driften auf einen Kulminationspunkt zu. Ganz am Ende wird das Böse hinweg gefegt werden. Leider wird es für diese „Zivilisation“ dann zu spät sein. Erst wird der Teufel erfolgreich den Resetknopf drücken und seine Software hochfahren. Aber Christus wird den Stecker ziehen…

  5. Danke für Ihre Worte! Und der letzte Satz in Ihrem Artikel nimmt mir die Arbeit ab, selber was zum Thema zu schreiben (oder sagt man „posten“?)…
    Liebe Grüße

  6. @lobo
    Da der Kapitalismus eine Wirtschafts- und keine Gemeinschaftsform ist, braucht er auch keine Liebe – sondern Rationalität. Liebe kauft leider keine Brötchen.
    Grüße

  7. Begrifflich wäre statt Raubtiersozialismus wohl eher Raubtierkapitalismus angebracht. Sozialismus ist was anderes. Das jetzige System, welches systembedingt immer wieder zusammenbricht, hat nichts mit Sozialismus zu tun. Hier wird nur wieder einer Denkrichtung als üblicher Schuldiger bezeichnet.

    Genau sowenig haben die Begriffe Inflation und Deflation, nach ihrer gewöhnlichen Definition, etwas mit der Freigeldtheorie von Silvio Gesell zu tun. Die Entwertung des Geldes nach Gesell hat nichts gemeinsam mit der inflationären Entwertung des Geldes, im heutigen System.

  8. @susannekablitz70
    Warum soll ich in einer selbst gebastelten Scheinwelt leben? Mir ist es jetzt hier nur um das Begriffliche gegangen. Ich sehe nämlich weder Sozialismus noch die Freigeldtheorie in dem aktuellen System vorhanden.

    Die Enteignung vieler, zur Bereicherung anderer, ist im Widerspruch zum Sozialismus. Wenn man denkt, dass im Sozialismus bei der Entreicherung, jemand anderes Bereichert wird, dann scheint mir, dass der Sozialismus nicht verstanden wurde.

    Inflation ist eine Entwertung des Geldes mit globaler Kaufkraftminderung was zu einer Preissteigerung führt.
    Die Freigeldtheorie basiert aber auf einer selektiven Kaufkraftminderung ohne einer Preissteigerung. Dabei existieren zur gleichen Zeit in der gleichen Währung mehrere Geldtypen mit einer unterschiedlichen Kaufkraft. Zu einem Zeitpunkt entfallt ein Geldtyp mit fehlender Kaufkraft und zugleich entsteht ein neuer Geldtyp mit voller Kaufkraft.

    Perversionen oder Verleumdungen der Theorien sind aber nicht ausgeschlossen, aber diese haben nichts mit der Theorie zu tun. An der Systemkritik ist sonst nichts einzuwenden. Da stimme ich dir zu.

    Aber woher kannst du wissen wer in einer Scheinwelt lebt und wer nicht? Woher kannst du ausschliessen, dass deine Nicht-Scheinwelt keine Scheinwelt ist?

  9. @denkendermensch: „Die Enteignung vieler, zur Bereicherung anderer, ist im Widerspruch zum Sozialismus.“ Genau DAS ist Sozialismus. Wie oft muss dieses Experiment, das x-mal gescheitert ist, nochmals ausprobiert werden. Und es wundert mich nicht, dass hier genau die Worte gewählt werden, die ich im Text schon erwähnt habe „Der Sozialimus wurde nicht verstanden“! Doch, das wurde er – sogar sehr gut. Deswegen wird er auch immer wieder von den Mächtigen praktiziert!

  10. Manch einer steht heute entgeistert auf der Klippe und starrt schaudernd in den tiefen Abgrund. Aber es finden sich immer wieder welche, die versuchen, den Innehaltenden sprintend zu überholen.

  11. @denkendermensch :

    Die Geldentwertung betrifft Reiche, wie Arme Menschen.

    Gut und günstig ist sie NUR für den Staat, der auf diese Weise seine Schulden los wird.

    1919-1923 sind in DE bei Weitem nicht nur Ersparnisse der Kleinleuten verbrannt worden.

  12. @susannekablitz70
    Gehen wir davon aus, dass Sozialismus tatsächlich die Enteignung zur Bereicherung anderer bedeutet. Betrachtet man die neue Situation, dann ist man nämlich in der genau gleichen Situation wie zu vor, denn das einzige was sich geändert hat, ist der Eigentümer des Vermögens. Also braucht man schon wieder eine Umverteilung und das geht so im Kreis herum ins Unendliche. Am Ende ist es sozusagen ein aufwändiges Nullsummenspiel. Da hast du recht, wenn man es so macht, dann bringt es überhaupt nichts. So ist auch das dauernde wiederholen völlig sinnlos.

    Aber sowas verstehe ich nicht als Sozialismus. Es ist notwendig, dass eben auch die „Bereicherten“ zugleich entreichert werden, so dass am Ende alle nichts mehr haben. Jeder, absolut jeder, soll entreichert werden und das nicht zugunsten irgend eines Dritten. Jegliche Vermögensbevorteilung durch die Enteignung, ist hier im Widerspruch.

  13. Nun denn – heute stelle ich meinen ersten Blog-Beitrag auf diesem von mir geschätzen Forum ein.

    Ich will vorausschicken, dass ich an einen Crash in Kürze glaube (na ja, eigentlich hätte dieser meiner Voraussage nach bereits im letzten Quartal 2011 bzw. im ersten Quartal 2012 eintreffen müssen). Warum der Crash bis heute trotz KEINERLEI struktureller Problemlösungen auf dem Finanzmarktsektor nicht eingetroffen ist, entzieht sich meinem – bescheidenen – ökonomischen Sachverstand.

    Bzgl. meiner nachfolgenden Gedanken zu einem neuen Finanzsystem sind Ergänzungen, Berichtigungen oder auch konstruktive Kritik erwünscht.

    Noch vor dem Staatsbankrott in Deutschland ist der Artikel 115 GG wie folgt abzuändern:

    „Artikel 115

    (1) Die Ausgaben der öffentlichen Hand dürfen die Einnahmen aus Steuern und Abgaben nicht übersteigen.

    (2) Schuldverschreibungen, (Zwangs)Anleihen, Aufnahme von Krediten, die Emission von (Bundes)Wertpapieren oder anderer Finanzierungsinstrumente und deren Handel seitens der öffentlichen Hand sind verboten.

    (3) Die Steuerbelastung der Bürger aus allen zu erzielenden Einkünften und dem EBIT nach den internationalen Rechnungslegungsvorschriften (IFRS) mit Stand „Datum“ (optional: nach HGB) bei Selbstständigen, juristischen Personen und Personengesellschaften ist gleich hoch und beträgt maximal 15 Prozent im Zeitraum vom 1. Januar bis 31. Dezember eines jeden Jahres.

    (4) Auf alle Waren und Dienstleistungen wird eine einheitliche Umsatzsteuer erhoben, die maximal 15 Prozent beträgt. Eine darüber hinausgehende Besteuerung von Waren und Dienstleistungen ist verboten.

    (5) Öffentlich-rechtliche Abgaben an Bund, Länder und Gemeinden sind zweckgebunden zu erheben und dürfen den Grenzabgabensatz von 10 Prozent vom Jahreseinkommen gem. Satz (3) nicht übersteigen. Bei Übeschreitung vom Grenzabgabensatz ist der darüber hinausgehende Betrag im ersten Quartal des Folgesjahres von der öffentlichen Hand (zzgl. 3 Prozent über dem Basiszinssatz nach BGB) zurück zu zahlen. Auf Rechnungen sind Steuern und Abgaben getrennt auszuweisen.

    (6) Zwangsabgaben und -steuern auf bereits versteuertes Privatvermögen sind verboten (Doppelbesteuerung, Entfall der Erbschafts- und Schenkungssteuer, Hauszinssteuer, Lastenausgleich, Zwangsanleihen, etc.). Weiterhin darf Privatvermögen nicht vergemeinschaftet werden (Art. 15 Grundgesetz wird ersatzlos gestrichen).

    (7) Die Legislative und Exekutive haften vollumfänglich bei Verletzung der Sätze (1) bis (6). Die Immunität der Abgeordneten ist bei Gesetzen zum Bundeshaushalt aufgehoben. Des Weiteren haben alle Abstimmungen zu Gesetzen betreffend des Bundeshaushaltes stets in namentlicher Abstimmung zu erfolgen.

    (8) Eine Änderung (Ergänzung, Wegfall oder im Inhalt) der Sätze (1) bis (7) bedarf einer 2/3 Zustimmung von mindestens 50 Prozent der wahlberechtigten deutschen Staatsbürger.

    Um zu verhindern, dass Banken nach der Währungsreform wieder zu „Zockerbuden“ verkommen, gilt es folgende Punkte – neben anderen – umzusetzen:

    1. Das Investmentbanking ist von dem der Geschäftsbanken nach dem s. g. Glass-Steagall Act zu trennen.

    2. Finanzmarktregulierung durch Verbot von Schattenbanken bzw. Schattenbanksystemen

    3. Rückführung der geld- und währungspolitischen Souveränität der Europäischen Zentralbank auf die Deutsche Bundesbank (GG Art. 88 ist auf die ursprüngliche Fassung vom 23. Mai 1949 abzuändern, Protokoll (Nr. 4) – Amtsblatt C115/230 über die Satzung des europäischen Systems der Zentralbanken und der Europäischen Zentralbank sowie weitere EG-Gesetze bzgl. „Nationaler Währungshoheiten“ sind außer Kraft zu setzen). Der Deutschen Bundesbank obliegt die alleinige Verantwortung für die Geldpolitik sowie Sicherstellung der Währungsstabilität in der Bundesrepublik Deutschland.

    4. Von Weisungen Dritter (z. B. Exekutive – Bundesregierung) ist die Deutsche Bundesbank unabhängig. Die Bestellung des Präsidenten und des Vizepräsidenten sowie eines weiteren Mitglieds des Vorstandes auf Vorschlag der Bundesregierung entfällt ebenso wie das Vorschlagsrecht der übrigen drei Mitglieder seitens des Bundesrates im Einvernehmen mit der Bundesregierung. Weitere Anforderungskriterien sind unter Pkt. 7 gelistet.

    5. Die Eigenkapitalquote der Geschäftsbanken muss mindestens 20 Prozent bei Investmentbanken mindestens 35 Prozent betragen

    6. Haftung der operativen Geschäftsführung (CEO, CFO, etc.) der Deutschen Bundesbank, Geschäftsbanken als auch Investmentbanken bei grober Fahrlässigkeit mit bis zu 70 Prozent des gesamten Privatvermögens. Das Privatvermögen der Vorstandsmitglieder ist offenzulegen.

    7. Besetzung der operativen Geschäftsführung der Deutschen Bundesbank, Geschäftsbanken, Investmentbanken als auch deren Aufsichtsräte (Aktiengesellschaften) bzw. Verwaltungsrat (Landesbanken) mit Experten, welche Basel II/III als auch das KWG (Kreditwesengesetz) vom Inhalt her kennen, verstehen und auch anzuwenden wissen. Darüber hinaus dürfen die Mitglieder der Verwaltungsgremien keiner Partei angehören, müssen mindestens 45 Jahre alt sein und nachweislich mehr als 10 Jahre in einer Führungsposition bei einer international aufgestellten Bank- oder Versicherungsgesellschaft gearbeitet haben. Ein Wechsel von der operativen Geschäftsführung in den Aufsichtsrat oder umgekehrt ist frühestens nach Ablauf von drei Jahren nach Ausscheiden innerhalb der Bank und/oder ihrer Tochtergesellschaften erlaubt. Wechselseitige Mandate, z.B. CEO einer Bank A sitzt im Aufsichtsrat der Bank B, sind ebenso verboten wie die Wahrnehmung von mehr als 2 Mandaten in Aufsichtsräten börsennotierter Aktiengesellschaften.

    8. Zulassung aller handelbaren Bankprodukte einschließlich deren Zertifizierung von einem staatlich unabhängigen Institut.

    9. In Anlehnung der Goldumlaufwährung der Deutschen Reichsbank zwischen 1876 und 1914 muss die M1 Geldmenge zu 100 Prozent und die M2 Geldmenge mindestens mit 20 Prozent durch Edelmetalle (Gold, Silber, Platin, Palladium) gedeckt sein. Edelmetalle dürfen nur physisch (zu einem von einer unabhängigen Notenbank – wie z. B. Deutsche Bundesbank – festgelegten Preis) erworben und veräußert werden, ein Derivatehandel bzw. – geschäfte mit Edelmetallen ist verboten.

    Weitere Maßnahmen (Liste unvollständig):

    Verbot staatlicher Subventionen an das verarbeitende Gewerbe / Industrie, Land- und Forstwirtschaft sowie Handel

    Verbot des Derivatehandels

    Verbot von Leerverkäufen

    Handelsverbot von Wertpapieren nach Börsenschluss und Begrenzung eines Handelstages auf max. 10 Std. (z. B. 8:00 Uhr bis 18:00 Uhr)

    Handelsverbot mit Indexpapieren

    Handelsverbot mit Agrarrohstoffen

    Mindesthaltedauer von Aktien 3 Monate

    Verbot von Stückaktien, es dürfen ausschließlich Namenaktien gehandelt werden

    Verbot der (stimmrechtslosen) Vorzugsaktien

    Einheitliche „Tobinsteuer“ von 3 Prozent bei Kauf auf alle an den Börsen gehandelten Wertpapieren

    Strikte gesetzliche Vorgaben beim s. g. Buchgeld, d. h. Kreditvergabe mittels Bilanzverlängerung sowohl bei Geschäftsbanken als auch Investmentbanken.

    Einführung von Kapitalverkehrskontrollen, zeitlich befristet auf max. 3 Monate

    Aufbau einer von Politik, Wirtschaft und Banken unabhängigen nationalen Ratingagentur

  14. Ich zitiere aus dem aktuellen freien Amanita Newsletter, dem nichts hinzuzufügen wäre:

    Unbhängig davon was sein *wird *, ist sonnenklar was sein *
    soll*: Inflation ist immer die Krankheit, Deflation immer die Heilung!
    Es gibt für eine Volkswirtschaft nichts Besseres & Heilsameres als eine deflationäre Verbesserung der Qualität des Geldes
    (= das Chi der Wirtschaft), denn Inflation heißt immer Verschlechterung des monetären Chi.
    Ein Deflationsziel von z.B. 2% ist ähnlich geisteskrank wie ein
    Mensch, der als Ziel definiert, daß es ihm jetzt Jahr für Jahr 2% schlechter geht als im Vorjahr.
    Wie lange lassen wir uns noch von wahnsinnigen Ökonomen
    regieren? Inflation ist immer Maya & Schein: Scheinblüte & Scheinwohlstand usw. Andersgelagerte Behauptungen sind 100%ige sozialistische Gehirnwäsche!
    (Sozialismus = Schulden = Inflation) Deflation ist so „gefährlich“ wie Nüchternheit für einen Alkoholiker. Warum verschweigt uns die hirngewaschene Volkswirtschaftslehre & Systempresse 24 Stunden am Tag die überaus segensreiche Wirkung der Deflation? Weil
    alle mächtigen Akteure von Inflation profitieren, auf Kosten des Rests
    der Menschheit:
    (a) Der Finanzsektor profitiert doppelt von Inflation: erstens aufgrund des Cantillon – Effekts, weil der Finanzsektor noch das ‚gute‘ Geld bekommt, die Rest der Realwirtschaft jedoch erst später das ‚schlechte‘ (= entwertete).
    (b) Zweitens ist der Finanzsektor erst seit dem Schließen des Goldfensters am 15.8.1971 extrem angewachsen, d.h. seit es global schlechtes Geld gibt. Je schlechter (= inflationärer) das Geld, desto
    größer muß der Finanzsektor sein, weil es einen Druck gibt, die permanenten Realverluste auszugleichen. Bei permanenter Deflation
    wäre der Finanzsektor sicher nicht einmal halb so groß, vermutlich eher ein Drittel!
    (c) Die Staaten entschulden sich über Inflation & profitieren auch auf anderen Ebenen davon, z.B. durch die kalte Steuerprogression.
    Sozialismus ist nur über Inflation finanzierbar, niemals in einem ehrlichen System.
    (d) Die Illuminati profitieren am allermeisten davon, weil schlechtes Geld permanent Instabilität & viele Boom – Bust – Zyklen erzeugt. Mit jedem Boom – Bust – Zyklus wird das Vermögen von den Schafen in ihre Hände umverteilt, was bei blasenloser Stabilität (durch Deflation) viel weniger möglich wäre. Der Hauptautor der US – Unabhängigkeitserklärung, Thomas Jefferson, warnte:
    If the American people ever allow private banks to control the issuance of their currency, first by inflation and then by deflation, the banks and corporations that will grow up around them will deprive the people of all their property until their children will wake up homeless on the continent their fathers conquered.
    (e) Die Wissenschaft & damit auch die Volkswirtschaftslehre leben
    davon, Wissen zu schaffen, d.h. die Wahrheit zu verdunkeln. Überspitzt kann man sagen: die Veranstaltung Wissenschaft in ihrer gegenwärtigen Form ist genau in dem Moment zu Ende, wo die volle Wahrheit erkannt wurde. Also wird ein Tanz in guten Respektabstand zur Wahrheit betrieben & es werden möglichst komplexe
    Theoriegebäude erschaffen. Allzu große Annäherung an die Wahrheit ist existenzbedrohend für die Wissenschaft…..

  15. So kurz und knapp kann man so viel Richtiges ausdrücken. Im Grunde ist die Problematik des heutigen Zustandes recht einfach. Wiedereinführung eines Vollgeldsystemes und die Zurückführung der Bankaufgaben auf ein Normalmaß und kein staatlich vorgegebenes Geldsystem. Dazu gehört auch noch, dass alle Entscheidungsorgane, ob in Firmen oder öffentlichen Ämtern längerfristig für ihre Entscheidungen verantwortlich gemacht werden. Das geht ! In diesem Sinne vielen Dank für diesen Artikel. P.S. Ihr Podcast mit Frank Meyer auf der Metallwoche ist auch empfehlenswert Gruß Rico

  16. @denkendermensch

    „Betrachten wir Deutschland doch einmal mit “kapitalistischen Augen”. Wir erkennen ein Land mit einem staatlichen (dh. sozialistischen) Rentensystem, einem staatlichen Gesundheitswesen, einem staatlichen Bildungswesen, mit staatlich und gewerkschaftlich gefesselten Arbeitsmärkten, einem konfiskatorischen Steuersystem, einer Staatsquote von über 50%, mit einem erheblich regulierten Wohnungsmarkt, einem massiv subventionierten und regulierten Agrarsektor und einer in einem kompliziertes Geflecht zwischen Markt und Staat eingebundenen Energiewirtschaft, mit mindestens Hunderttausend Betrieben in “kommunalem Eigentum” (d.h. Staatseigentum) und einem staatlichen Papiergeldmonopol, ja sogar mit einem Staatsfernsehen samt Zwangsgebühren. Wir erkennen ein Land, in dem fast 40% der Bevölkerung ganz oder überwiegend von Staatsleistungen lebt und in welchem das gesamte Leben der Bürger von staatlichen
    Regelungen überwuchert ist. Wer diesen 80%-Sozialismus als Kapitalismus bezeichnet, muss mit ideologischer Blindheit geschlagen sein. Und wer gar von Turbo- oder Raubtierkapitalismus redet, den muss der Verstand ganz verlassen haben (oder die panische Angst vor dem Machtverlust zu verbalen Veitstänzen getrieben haben).“ — Roland Baader

  17. Pingback: Willkommen im Raubtiersozialismus… | Journalistenwatch.com

  18. Ich finde ja Wortspiele auch toll, aber was hat das mit Sozialismus zu tun. Ich verstehe es nicht. Sie wollen nicht wirklich Mario Draghi zum Sozialisten machen oder? Die EZB mit dem Staat gleichzusetzen halte ich auch für überaus problematisch. Nur ganz kurz. Hätten die EU STAATEN eine bessere Steuerpolitik im Besonderen eine bessere höhere Erbschaftssteuer, gäbe es diese unverhältnismäßig hohen GeldAkkumulationen in der Hand von wenigen wahrscheinlich gar nicht. Geld muss fließen um seinen Zweck zu erfüllen. Ab einem gewissen Vermögen legt man das Geld zur Seite, weil man ja eh schon alles hat. Die Schritte, auch wenn ich diese nicht gut finde, die die EZB da eingeleitet hat und weiterführt sind eher auf das Versagen der einzelnen Staaten zurück zu führen.

  19. Lieber ebko, hier in diesem Blog werden alle Anmerkungen von Ihnen genauestens behandelt; bitte lesen Sie sich ein wenig ein, dann werden die Zusammenhänge deutlich. Ich halte Herrn Draghin nicht nur für einen Sozialisten par excellence (Umverteilung von der Masse zu Einzelnen), was fatalerweise immer dem Kapitalismus angedichtet wird, ich halte auch die Geldfließtheorie für puren Nonsens. Wenn die Menschen echten Wohlstand genießen, fließt Geld automatisch. Das muss man nicht künstlich ankurbeln.

  20. Verstehen Sie meine Kritik an ihren Artikel bitte als eine Kulturwissenschaftliche, kulturelativistische Kritik eines Kultur schaffenden Kulturwissenschaftlich, Ethnologen und Künstlers. Ich selbst bin Anhänger der Marktwirtschaft und ich muss Sie darauf hinweisen, dass man Marktwirtschaft und Kapitalismus nicht gleichsetzen darf. Ihre Glorifizierung des Kapitalismus scheint mir sehr unreflektiert. Ich würde mich, da ich ihre Ansichten doch sehr interessant finde und wirklich verstehen möchte was Sie wirklich meinen, gern außerhalb dieses Blogs via email unterhalten. Don-ebko@gmx.de

  21. @denkendermensch schreibt: „Es ist notwendig, dass eben auch die “Bereicherten” zugleich entreichert werden, so dass am Ende alle nichts mehr haben.“

    Ehrlicher lässt sich der Sozialismus wirklich nicht mehr beschreiben:
    SO DASS AM ENDE ALLE NICHTS MEHR HABEN.
    Vielen Dank, @denkendermensch!

  22. @ Rico Caliente (und auch @ Voltaire),

    ich denke es ist illusorisch,von einem politischen System, dessen Akteure und Protagonisten unmittelbar vom Papiergeld- und fractional reserve-System profitieren >>und es recht eigentlich überhaupt erst hervorgebracht haben<<, erwarten zu wollen, es würde Ihre – für sich genommen vernünftigen, aber idealistischen – Forderungen umsetzen. Ohne eine dramatische Umgestaltung der gesellschaftlichen und politischen Zustände und – ich sage das schamlos offen – ohne eine Beendigung der Wählerbestechungsdemokratie (Dank an Christoph Braunschweig für diesen omnipotent vielsagenden Terminus, er sagt so immens viel in so frappierender Kürze!), in der jeder dahergelaufene und in der jeweiligen Sachfrage unqualifizierte und bestechliche Hinz und Kunz sich einbilden darf, er habe das Recht, mitbestimmen zu dürfen und mehr verlangen zu dürfen als er zurück gibt, wird keine wie gut auch immer gemeinte "Reform" funktionieren. Tatsächlich denke ich, die Aussicht auf Reformen ist exakt Null. Das kommt daher, daß alle schlimmen Fehler bereits gemacht wurden und ihre Konsequenzen längst eigendynamisch in das Gewebe der aktuellen und nahzukünftigen Geschehnisse eingebettet sind – sie können nicht mehr verhindert werden, sie sind bereits Realität, sind nur noch von immer dicker aufgetragenen Schichten von Puder und Rouge verdeckt. Daher halte ich die negativen Folgen für unausweichlich – und, da ich sie für unausweichlich halte, ihr frühzeitiges Eintreten für wünschenswert, statt sie immer weiter zu verschleppen und am Ende eine noch dickere Rechnung vorgelegt zu bekommen.

    Das Ende kommt mit Schrecken, die Frage ist nur, wann endlich hat der Schrecken ein Ende. Ich fürchte, das Siechtum wird noch lange an halten und schleichend in eine knallharte Diktatur münden. Und alle werden das für sozial gerecht halten.

    Ach ja, die soziale Gerechtigkeit. Sie macht fürwahr frei dieser Tage. Frei von Kosten-Nutzen-Erwägungen, frei von Verantwortung, frei von Realismus und Vernünftigkeit, frei von der Einsicht, daß man nur investieren kann, was man vorher angespart hat, nur ausgeben kann, was man vorher produktiv erwirtschaftet hat. Nieder mit den Spießern! Die Welt braucht endlich wieder soziale Visionen!

    Nur für finanz- und wirtschaftliche Reformen einzutreten, bewirkt überhaupt nichts, weil es völlig unrealistisch ist. Es bedeutet, Politiker dazu aufzufordern, sich unwählbar zu machen. Eine gewaltige kulturelle und gesellschaftliche Umgestaltung der Strukturen, mittels derer sich unsere riesigen, nach Dutzenden von Millionen Köpfen zählenden Gemeinwesen zusammenraufen und organisieren, kann tragfähige Grundlage für erhoffte Neustarts von Finanz- und Wirtschaftsleben sein. Das die Eintrittswahrscheinlichkeit dafür gegen Null gehen dürfte, ändert nichts an der unverzichtbaren Notwendigkeit dieser Feststellung.

    Ohne Papiergeld, ohne Zentralbanken, die seine Menge beliebig verändern und das Preisgefüge am Markt – einst ein Indikator für den Zustand des Marktes und seiner "Gesundheit" – nach politischen Vorgaben manipulieren, können demokratische Politiker im Westen nicht existieren, sie benötigen den niemals endenden Banknotenregen, oder sie können die Wählerschaft nicht dazu bringen, sie zu wählen. Die Wählerschaft wiederum verlangt die Wohltaten der Politiker, sonst wählt sie sie nicht. Und diese Politiker, diese politische Unkultur, soll jetzt Garant und Schutzmacht dafür sein, die Dinge wieder vom Kopf auf die Füße zu stellen? Da macht man doch nur den Bock zum Gärtner.

    Was ich über Politiker sage, betrifft natürlich auch die etablierte und sich immer weiter ausbreitende Bürokratie und ihre Nutznießer, die Beamtenschaft, die davon lebt, die Mißstände nach immer feiner ausgeklügelten Schlüsseln für die Ewigkeit festzuschreiben, damit auch jeder kleine Schreibtischsitzer weiterhin seinen garantierten, vom Markt losgelösten Anteil am Beuteaufkommen der Schutzgelderpressung haben kann. Bürokratien weiten sich immer immer weiter aus. Expansion als Selbstschutz.

    "Things are FUBAR", wie amerikanische GIs im zweiten Weltkrieg zu sagen pflegten.

  23. Die Unkenntnis, Verblendung und Traumtänzerei in zahlreichen Kommentaren ist ernüchternd, obwohl die Zusammenhänge von Ihnen, verehrte Frau Kablitz, doch immer wieder aufrichtig und klarsichtig auf den Punkt gebracht werden.
    Zudem gibt es über die Grundlagen u. Profiteure des verbrecherischen Falschgeldsystems inzw. auch für Laien hervorragende, verständliche Literatur, die manchem Kommentator hier sehr anzuempfehlen ist, aktuell z. B. das Buch „Warum andere auf Ihre Kosten immer reicher werden“ von
    A. Marquart u. P. Bagus.

    Wie heißt es von Orwell treffend: „In einer Zeit universeller Täuschung ist das Aussprechen der Wahrheit ein revolutionärer Akt“. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen, liebe Frau Kablitz, weiterhin unbeirrbaren Mut trotz unvermeidlicher Anfeindungen,
    auch wenn realistisch damit zu rechnen ist, daß der psychopathische Irrsinn bis zum bereits sichtbaren bitteren Ende fortgeführt wird (Zug der Lemminge).

  24. Herr Höll schreibt: „Das Ende kommt mit Schrecken, die Frage ist nur, wann endlich hat der Schrecken ein Ende.“:

    und das will ich, werter Freund. Ich will ja, dass die Reinigungskatastrophe endlich EINtritt, damit es das Ende der Lüge ist.

    Wissen sie, ich bin wohl etwas sentimental.

    Ich mag es gerne, die Prioritäten zu setzen.

    Und meinen lieben Mitmicheln, die wegen Angelika u. A. ihre unausgezahlten Immobilien verlieren werden, mache ich gerne mein Haus breit, welches ich zu de Mehrbettenraum umgestalten werde!

  25. >> Gib hier Deinen “Der Sozialimus wurde nicht verstanden”! Doch, das wurde er – sogar sehr gut. Deswegen wird er auch immer wieder von den Mächtigen praktiziert! <<

    Der Sozialismus und sein Raubtiercharakter wurde von hellsichtigen Geistern sehr wohl verstanden. Und das bereits lange bevor er im Menschenexperiment seine "Früchte" gezeigt hatte.
    Einer jener Hellseher war Eduard Richter mit seiner Dystopie "Sozialdemokratische Zukunftsbilder" von 1883. Kann man beim Lichtschlag-Velag für wenig Geld erwerben. Oder in einer gut sortierten Bibiothek ausleihen.
    Da steht bereits alles drin. Besonders, wie die kleinen aber ehrgeizigen Leute ausgeraubt wuerden – und eingesperrt, wie man das in Sozialismen so machen muß.
    Die Hochfinanz war den sozialistischen Experimenten stets zugeneigt. Besser für sie, ein Staat wurde sozialistisch zerstört bevor das teuflische Modell Schweiz noch weiter Schule machte: kleine souveräne Staaten mit einem wohlhabenden Bürgertum dank eines wertgedeckten Geldes …

  26. Liebe Frau Kablitz,

    ich stimme Ihnen und Roland Baader, seine Kritik am real existierenden Raubtiersozialismus betreffend, absolut zu. Davon abzuleiten, dass der Raubtierkpitalismus die alleinseligmachende Lösung sei, zweifle ich allerdings an.

    Unsere momantane Kultur bildet zweifellos ein Gemisch aus den negativen Eigenschaften beider Ideologien.

    Ich befürworte ein Gemisch aus den (fürs breite Volk, nicht für die Elite!) positiven Eigenschaften beider Systeme. Denn was passiert, wenn man dem Kapitalismus (beschönigend „Freie Marktwirtschaft“ genannt) freien Lauf lässt? Richtig: Es häufen sich Kapital und Produktionsmittel bei wenigen Reichen an, die dann – und darauf kommt es mir an – DIE POLITIK BESTIMMEN. Die dann z.B. so etwas wie die FED ins Leben rufen. Die dann Falschgeldsysteme installieren usw… Deshalb (!) ist es wichtig, ungeheure Geldanhäufungen bei einzelnen Menschen oder Unternehmen zu begrenzen und für eine breite, wohlhabende und gebildete Masse zu sorgen. Die – nebenbei gesagt – nicht regiert, also von einer kleinen Elite beherrscht wird, sondern die selbst weitgehend basisdemokratisch die Richting bestimmt.

    Heutzutage tritt das Gegenteil ein: Der Mittelstand (die Produktiven) bricht weg. Es bilden sich Massenarmut, Völkerwanderungen und auf der anderen Seite extremer, jede Vorstellungskraft übersteigender Reichtum. Unsere Regierung bildet sich aus Parteien, die miteinander verbrüderten und verschwägerten Königshäusern gleichen. Mal regiert das eine vier Jahre lang selbstherrlich, dann das andere. Das Volk darf unterwürfig einen Vormund für die nächsten 4 Jahre wählen – mehr hat es nicht zu melden.

    Bringen Ideologien – Kapitalismus oder Kommunismus – die Lösung? In der Vergangenheit haben beide versagt. Hätte der Kapitalismus nicht solch eine brutale Massenarmut (Armut bei vielen, Reichtum bei wenigen) erzeugt, dann hätten die Sozialisten und Umverteiler keine Anhänger gefunden!

    Wenn man allerdings Unternehmer (insbesondere den Mittelstand) zu viel beschneidet, dann leisten sie logischerweise nichts mehr. Diesen Allgemeinplatz (der im Sozialismus grob verleugnet wird) lernt man bereits in der Vorschule.

    Freie-Marktwirtschafts-Ideologen behaupten gern, man brauche deshalb nur die Zügel zu lockern, dann würde sich alles von selbst (human) regeln (Selbstregelungsideologie des freien Marktes). Und sie behaupten, dass es den Armen im Kapitalismus besser ginge als den Armen im Kommunismus. Ist das wirklich so?

    Falls ja: Schön. Aber ist damit das Problem beseitigt, dass die Ultrareichen (ich spreche hier nicht vom Zahnarzt nebenan) in einer freien Marktwirtschaft immer reicher werden und mit ihren Milliarden die Politik bestimmen? Ist eine absolut freie Marktwirtschaft nicht ebenso ein direkter Weg zur Diktatur wie Sozialismus?

    Frau Kablitz, haben Sie eine Lösung?

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